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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Lord Szwart gehören. Unsere ursprünglichen Pläne sind völlig durcheinandergeraten und nun muss ich sehen, wo ich bleibe. Dir ist doch sicherlich klar, dass du jetzt auf dich selbst gestellt bist?«
    »Du hast in allem recht«, meinte Malinari, »und natürlich begreife ich, dass ich allein bin. Doch während alle Welt sich deiner Plagen erwehrt, werden die meinen im Geheimen heranreifen, sodass am Ende alles so sein wird, wie es schon immer war: Der Stärkste überlebt!«
    »Der Stärkste?« Vavara hob das Kinn und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Das werde ja wohl offensichtlich ich sein!«
    »Wir werden sehen!«, sagte Malinari. »Doch jetzt musst du mich entschuldigen. Binnen Stundenfrist werde ich aufbrechen.« Während sie widerstrebend beiseitetrat, ging er und ließ sie auf dem Dach stehen ...
    Von seinem Turmzimmer aus ließ Malinari seine Gedanken schweifen, um Schwester Anna zu finden, schnappte ihre Gedankenmuster auf und befahl ihr:
    Falls du von hier weg möchtest – weg von dieser unheilvollen Kreatur und ihrem Orden des Bösen –, dann komm jetzt zu mir. Ich, Vater Maralini, werde heute Nacht diese Stätte verlassen. Und unter all den sündigen Frauen innerhalb dieser Mauern bist du die einzige, die es wert ist, gerettet zu werden. Hörst du mich, Anna? Wenn ja, dann komm zu mir.
    Natürlich hörte sie ihn und sie kam auch sofort. Er wusste es, als sie vor seiner Tür stand; rasch zog er sie herein: »Anna, mein Engel, kennst du den Weg zum Palataki?«
    Sie nickte und keuchte auf, als seine kalten Hände ihr über den Kopf strichen. »Warte dort, wo die Nebenstraße zum Kleinen Palast hin ansteigt, auf mich«, befahl er ihr. »Um Mitternacht. Aber halte dich in den Schatten und komm dem Palast nicht zu nahe. Diese Frau, Vavara, hat einen Mann dort postiert, der dir wehtun würde.«
    »Ja«, antwortete Anna, die Augen verdreht, sodass nur noch das Weiße zu sehen war … vermischt mit einem kleinen bisschen Gelb, das Malinari während ihrer Verführung und Schändung dorthin gepflanzt hatte, und auch ein paar blutroten Sprenkeln, die nichts mit geplatzten Äderchen zu tun hatten. Als er dies sah, wusste er, dass sie seine Sklavin war und seine Macht noch dieselbe wie früher. Ein winziger Tropfen seiner Essenz war ebenso viel wert wie ein ganzer Liter bei einem gewöhnlichen Wamphyri. Dies jedenfalls betete er sich selbst ständig vor.
    »Wirst du das schaffen?« Er schüttelte sie leicht und riss sie halb aus der Benommenheit, die die betäubende Berührung seiner Hände hervorgerufen hatte. »Schaffst du es, dich von hier wegzuschleichen und ungesehen zum Palataki zu gelangen? Es ist ein Weg von gut neun bis zehn Kilometern.«
    »Das schaffe ich«, seufzte sie. »Es ist ein Leichtes. Vavara hat mich für die Wache heute Nacht eingeteilt, sodass ich mich mühelos davonstehlen kann.«
    »Gut!«
    Ihre verdrehten Augäpfel rollten zurück, blinzelnd sah sie ihn an: »Vater, ich dachte, du hättest mich vielleicht … vielleicht noch aus einem anderen Grund hierhergerufen? Wegen … etwas anderem?« Indem sie sich zu ihm beugte, streifte sie ihn leicht, bis Malinari sogar durch das grobe Gewebe ihrer Kutte hindurch den sanften Druck ihrer sich aufrichtenden Brustwarzen spürte. Und, oh, dieses verstohlene, zweideutige Lächeln auf ihrem Gesicht! Wie verführerisch! Nun wusste er in der Tat, dass er nichts an Macht eingebüßt hatte und dass Anna eine Vampirin war oder doch sehr bald sein würde.
    »Ah, nein«, sagte er, indem er sie zur Tür dirigierte. »Jetzt nicht, ich muss aufbrechen. Später vielleicht, im Palataki. Und, Anna – sag’ nicht Vater zu mir. Von nun an kannst du mich Gebieter nennen. Hast du verstanden?«
    »Ja, mein Gebieter«, hauchte sie, während sie ihn verließ und in die Düsternis des Klosters entglitt …
    Gegen 08:30 Uhr vernahm Malinari, bereits auf der Küstenstraße nach Skala Astris in westlicher Richtung unterwegs, das Brummen eines Motors und trat von der Fahrbahn in die staubtrockene Vegetation neben der Straße. Vavaras Limousine kam näher und hielt neben ihm. Das Fenster wurde heruntergelassen und die Nonne hinter dem Lenkrad beugte ihr unter einer Kapuze verborgenes Gesicht hinaus in die Nacht.
    »Was gibt’s?« Malinari erkannte das entfernt an ein Tier erinnernde Leuchten in ihren Augen und wusste, dass es sich um eine echte Sklavin Vavaras handelte.
    »Die Gebieterin sah dich weggehen«, sagte sie, »und da sie uns heute Nacht ohnehin losschickt,

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