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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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das war Harry Keogh … und zuletzt trauten wir ihm auch nicht mehr! Und dieser Kerl hier – er ist einfach anders. Wo ist denn seine Bescheidenheit? Er ist weder Harry noch Nathan. Er ist einfach nur Jake, von dem Umgang, den er pflegt, ganz zu schweigen!
    Jakes Fürsprecher:
    Aber er könnte der neue Necroscope sein! (Diese sanfte Stimme musste Zek Foener sein.) Mithilfe der Großen Mehrheit könnte Jake dazu werden! Er hat keine Ahnung davon und begreift es auch nicht, und doch scheint er sich zu erinnern! An manches zumindest –
    sogar an Dinge, die der ursprüngliche Necroscope womöglich vergaß – und nach allem, was wir wissen, könnte er durchaus versuchen, etwas zu Ende zu bringen, was Harry nicht mehr schaffte. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich bin mir ziemlich sicher, dass er das möchte. Und was Harry betrifft: Er ist von uns gegangen und wir können ihn nicht mehr erreichen, höchstens vielleicht durch Jake, der dem ursprünglichen Necroscope so nahe kommt, wie wir es nie mehr erleben werden. Darum müssen wir ihm eine Chance geben.
    Gegen Jake:
    Sein Licht und seine Wärme sind ziemlich zweifelhaft; ein Schatten folgt ihm und in seinem Herzen ist es kalt. Wir wissen, worum es sich handelt, und sollten uns von Jake abwenden und ihn seinem Schicksal überlassen, worin auch immer das bestehen mag. Er hat keine Ahnung und begreift es auch nicht, zugegeben. Aber sehen wir den Tatsachen doch ins Gesicht: Was er nicht weiß … kann uns auch nicht schaden!
    Für ihn:
    Nun, schön für euch! (Sergeant Graham Lanes raue, befehlsgewohnte Totenstimme; Jake »erkannte« sie, ohne zu wissen, woher.) Aber ihr könnt sagen, was ihr wollt, viele von uns sind – genau wie damals bei Nathan – fest entschlossen, trotzdem mit Jake zu sprechen. Ah, aber wie ich mich entsinne, wart ihr damals auch dagegen! Wer hätte denn auf der Verliererseite gestanden, wenn wir auf euch gehört hätten, eh? Macht euch nichts vor! Ihr könnt uns nicht für alle Zeit zum Schweigen verdammen, weil wir da nämlich nicht mitmachen. Und in der Zwischenzeit, bedenkt eines: Sollte Jake nur wegen eurer Feigheit irgendetwas zustoßen, wird man euch das für alle Zeit übelnehmen. Es wird über eure Häupter kommen!
    Dagegen:
    Dann sollten wir uns von dir vielleicht ebenfalls abwenden. Stell dich in dieser Angelegenheit bloß nicht gegen uns, es sei denn, du möchtest, dass all die zahllosen Toten dich meiden!
    Erneut der Sergeant:
    Warten wir’s ab, wer sich hier von wem abwendet! Der Tod kennt keine Gnade, und die Große Mehrheit wird ebenfalls keine kennen, wenn du dich irrst und ihnen die letzte Gelegenheit nimmst, noch einmal mit einem anständigen, lebenden Menschen in Kontakt zu treten.
    Dagegen:
    Ah, aber ist nicht genau dies das Problem? Ich sage es noch einmal: Von dem Umgang, den dieser Jake pflegt, möchte ich gar nicht reden! Wenn es dir also wirklich um den Kontakt zu einem anständigen, lebenden »Menschen« geht … nun dann solltest du vielleicht zunächst einmal dies bedenken. ...
    So wogte der Streit hin und her, ein einziges Gewirr ferner, flüsternder Stimmen, statisches Hintergrundrauschen im metaphysischen Äther – und Jake verstand nichts von all dem beziehungsweise so wenig, dass es auch keinen Unterschied machte ...
    Er schreckte hoch und der Traum – weit mehr als bloß ein gewöhnlicher Traum – schwand sofort aus seinem Gedächtnis.
    Es war neun Uhr abends. Draußen war es bereits dunkel und in seinem Zimmer ziemlich düster.
    »Korath?«
    Während Jake das Licht anknipste, wehte ein kühler Hauch durch seinen Geist. Hier bin ich, antwortete der tote Vampir, aus dem Nichts hervorsickernd.
    Gähnend sagte Jake: »Es ist – fast – Zeit, dass wir uns auf den Weg machen.« Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und versuchte erneut, sich an seinen Traum zu erinnern. Doch vergebens, er war weg.
    Wohin wollen wir?
    »Lass mich erst aufwachen.« Im Badezimmer spritzte Jake sich kaltes Wasser ins Gesicht, trocknete sich mit einem Handtuch ab und kehrte anschließend in den Wohnbereich zurück, um seine schwarze Tarnkleidung anzuziehen.
    »Wieder zurück in die Madonie«, erklärte er, indem er nach seiner Browning, einem Ersatzmagazin und dem Nachtsichtgerät griff. »Ich muss unbedingt mit Humph sprechen.«
    Und deine Sprengsätze willst du nicht mitnehmen?
    »Später vielleicht. Im Moment möchte ich mich damit nicht belasten.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, beschwor Korath die Möbiusgleichungen

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