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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Geleges eine Masse oder vielmehr ein Knäuel bleichen, pulsierenden, rötlich-blauen Fleisches! Menschliches Fleisch! Ein gerundeter Schenkel war deutlich auszumachen, dazu ein erschlafftes Gesicht, dessen eines Auge geschlossen war, während das andere ausdruckslos ins Leere starrte; ebenso eine hängende Brust mit einer riesigen, merkwürdigerweise erigierten Warze!
    Und in und rings um diese Körper, schon fast Leichen, saugte ein sich windendes Nest protoplasmischer Schläuche – blutig pochende, externe Arterien aus ins Monströse mutiertem Fleisch – Nährstoffe aus diesem frischen, menschlichen Kompost und speiste damit in einem dünnen Sprühnebel das tote Erdreich und derart auch die Pilze der Totensaat. Die noch lebenden, schlagenden Herzen dieser einstigen Nonnen pumpten die Flüssigkeiten aus ihren eigenen Körpern heraus!
    »Oh Gott!«, stieß Millie hervor. Sie spürte, wie ihr die Sinne schwanden. Doch Wally fing sie auf, stützte sie, geleitete sie stolpernd an einen Felsblock und lehnte sie dagegen.
    »Hörst du?«, sagte er, den Kopf lauschend zur Seite geneigt, während er ihr die Laterne aus der Hand nahm und sie hoch hielt. »Hörst du‘s?«
    »Was denn?«, fragte Millie. Ihr war speiübel. »Was?«
    »Den Abzugsschacht«, sagte Wally. »Er hat 'n endlich aufgekriegt. Den Durchlass zur Außenwelt da oben, durch den der Wind weh’n unn’ seine Plage über die Menschheit bringen kann. Jedenfalls soll es so funktionieren, sagt er.«
    Und nun vernahm auch sie es – ein Rauschen, das sich wie aus dem Nichts erhob. Vor ihrem geistigen Auge sah sie einen uralten Kamin, einen Schacht, von Szwart wieder freigeräumt, um einen Luftzug zu erzeugen und so seine Vampirsaat hinauf in die Welt der Menschen zu tragen … mitten hinein nach London!
    Millie mochte zwar hart im Nehmen sein, doch zu guter Letzt sackten ihr die Knie weg. Sie blieb bei Bewusstsein, allerdings gerade noch so, und spürte, wie der Bucklige sie zurück in die kleinere Höhle halb zerrte, halb schleppte. So kräftig er auch gebaut war, dauerte dies doch seine Zeit. Zeit, sie auf den Altar zu hieven, keineswegs als Opfer, nein, sondern als Sexspielzeug. Zeit, an ihrer Bluse herumzufingern, bis diese offen war, und ihren BH wegzuzerren. Zeit, ihren Unterleib anzuheben und ihr die Hose mitsamt dem Slip bis zu den Knöcheln hinunterzuziehen, um sie so dem Laternenschein und dem Blick seiner blutunterlaufenen Augen preiszugeben.
    Da stand er nun also voller Siegesfreude und masturbierte wie ein Wilder. »Besser als Bilder!«, murmelte er. »Viel besser als diese dreckigen, verdammten Bilder!« Aber weshalb an sich selber herumspielen, wenn er zum ersten Mal in seinem Leben Gelegenheit hatte, in eine richtige Frau einzudringen? Szwarts Befehle waren mittlerweile völlig vergessen, als Wally Millie ans Ende der Steinplatte zerrte, ihr die Schenkel spreizte und dazwischenkletterte.
    Millie wusste, was geschehen würde; ein Blick in Wallys verqueren Geist und ihr war klar, dass er es tun würde!
    Doch als er sich über sie beugte und seine Hand unter sie schob, erscholl in Millies Kopf eine Stimme: Oh, nein, mein Sohn! Und in Wallys Kopf ebenfalls. Sie merkte es daran, wie er auf einmal erstarrte und ruckartig die Finger von ihr ließ. Als sie sich endlich dazu zwang, ihren Blick auf ihn zu richten, sah sie, was Szwart mit ihm anstellte.
    Dieser riesenhafte Schädel mit den blutroten, brennenden Augen! Eine Gestalt, schwarz wie die Nacht, zeichnete sich vor dem flackernden Laternenschein ab. Ein ausgestreckter Arm mit einer Hand – war dies eine Hand? –, die sich nach Millies Peiniger reckte, über seinem missgestalteten Rücken schwebte. Einen flüchtigen Moment lang sah es aus wie eine Hand und dann wieder nicht mehr. Es war unglaublich, aber die Finger verwandelten sich, verschmolzen zu einer zweikralligen Klaue! Im einen Moment war noch alles im Fluss, im nächsten war diese Krebsschere von einem blau schimmernden Chitinpanzer überzogen, die eine Seite ein scharfes Stichwerkzeug, die andere eine gezackte Schneide.
    Mein Sohn, gurgelte Szwart schließlich, ich habe dich gerecht behandelt und war stets gut zu dir. Ich, Szwart, der ich nicht gerade im Ruf ausnehmender Güte stehe, war so gut zu dir wie noch keiner zuvor. Doch du … benimmst dich schlecht. Meine Befehle sind dazu da, dass sie befolgt werden, mein Sohn, und wer sie nicht zu befolgen vermag, darf nicht bei mir leben. Du bist zwar eine elende Kreatur, aber du hast mir gut

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