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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Organisation ist und wo sie ihren Sitz hat, aber Jimmy hatte nicht genug Zeit, sich in noch weitere Dateien einzuhacken. Sehen wir den Tatsachen doch ins Gesicht, es könnte noch Tausende von Dateien geben!«
    »Er hatte nicht genug Zeit?«, meinte Trask verblüfft. »Wofür bezahlen wir ihn eigentlich? Er hätte Überstunden machen können!«
    Erneut schien Millie sich in ihrer Haut nicht ganz wohl zu fühlen. »Nein, du willst nicht begreifen«, sagte sie. »Der Computer der Bank war mit einem ganzen Sack voller Gegenmaßnahmen programmiert. Jimmy hat wahre Wunder vollbracht, aber er konnte sie nur für begrenzte Zeit außer Kraft setzen, bis er schließlich rausflog.« Sie zuckte hilflos die Achseln. »Selbst wenn du deine Zustimmung geben würdest ...«
    »Die gebe ich ... die gebe ich dir … so gut wie alles, was du willst!«
    »... Selbst dann könnten wir nicht mehr hineingelangen. Und das ist, äh, noch nicht alles.«
    »Ihr System hat euch bis hierher zurückverfolgt!«, kam Trask ihr zuvor. »Und es dürfte mit Sicherheit eine offizielle Beschwerde geben. Das heißt, dass mich morgen in aller Herrgottsfrühe unser Zuständiger Minister anrufen und am Telefon zusammenstauchen wird!«
    »Und wenn du zusammengestaucht wirst, dann kriegen wir ebenfalls eins aufs Dach«, sagte sie.
    »Deshalb das ganze Um-den-heißen-Brei-Herumgerede«, knurrte Trask. »Dabei hättest du von Anfang an zur Sache kommen und uns womöglich ein bisschen Zeit sparen können.«
    »Aber ich wollte doch, dass du begreifst, wie clever ich war, und mich dafür lobst. Dann wird es vielleicht nicht ganz so schlimm, wenn du endlich damit anfängst, mich anzubrüllen.«
    »Tue ich das denn so oft?«, fragte Trask und schüttelte den Kopf. Es war ein Versprechen. »Kein Herumbrüllen. Hm, wäre ich zehn Jahre jünger, würde ich womöglich sogar versuchen, dich zu küssen!«
    »Ist das eine Frage des Alters?«, entgegnete sie. »Jeder ist so jung, wie er sich fühlt, beziehungsweise wie andere ihn sich fühlen lassen.«
    Trask kannte eine andere Version dieses Spruches. Sie lautete: »Ein Mann ist so jung wie die Frau, die er im Arm hält.« Doch er schwieg lieber. Mit einem Mal nahm er sehr bewusst das Parfüm wahr, nach dem sie duftete, so dicht stand sie hinter ihm.
    Als hätte sie seine Gedanken gelesen – und vielleicht hatte sie dies ja auch –, kehrte sie wieder vor den Schreibtisch zurück, stellte sich vor ihn und blickte ihn auf eine merkwürdige Art an.
    »Äh, du sprachst von Stolpersteinen«, sagte Trask, während er seine Gedanken zur Ordnung rief. »Offensichtlich gibt es noch mehr als die, die du bereits erwähntest. Okay, einen sehe ich vor mir: Wir haben keine Ahnung, wohin das Geld geflossen ist, mit anderen Worten: Wir wissen nicht, wo Malinari sich aufhält. Aber wir sprechen hier von einer Dreiviertelmillion Dollar. So etwas lässt sich doch bestimmt herausfinden?«
    »Wir haben es versucht«, entgegnete Millie. »Du erinnerst dich an das Abkommen zur Bankenaufsicht, das ich erwähnte? Jeder der Hauptunterzeichner erhält problemlos Zugriff auf den Datenbestand. Angesichts unserer Sicherheitsstufe verschaffte Jimmy sich einfach Zugang, loggte sich ein und sah sich das Ganze an.«
    »Und?«
    »Du wirst es nicht glauben! An dem betreffenden Tag gab es über zwanzig Bewegungen mit genau dieser Summe kreuz und quer durch die ganze Welt. Und nicht eine davon war für eine Wohltätigkeitsorganisation, ob nun real oder erfunden, bestimmt.«
    Trask begriff, was sie meinte. »Manchesters Geld floss in eines der Länder, die das Abkommen nicht unterzeichneten, das heißt nach Italien, Griechenland, Russland oder einen der beiden südamerikanischen Staaten.«
    »Oder in die Schweiz«, rief sie ihm ins Gedächtnis. Mittlerweile hatte Trask seine Gedankengänge wieder im Griff. »Das ergibt eine ganze Menge Orte, an denen Malinari sich aufhalten könnte«, sagte er. »So, wie ich die Sache sehe, kann es sich bei den angeblichen Wohltätigkeitsorganisationen nur um einen seiner Freunde aus Starside handeln. Nachdem sie in unsere Welt gekommen waren, trennten sie sich. Malinari verschlug es nach Australien, aber wohin wandten sich die anderen? Nun, egal, jetzt braucht er einen sicheren Zufluchtsort und ist zu einem von ihnen geflohen. Was auch sonst, schließlich unterstützt er den Betreffenden – nennen wir ihn ruhig weiterhin eine ›Wohltätigkeitseinrichtung‹ – schon seit zwei Jahren finanziell. Okay, wir wissen also, wo er

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