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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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dabei?«
    »Äh, nein.« Millie schüttelte den Kopf. »Nur Zahlen. Daraus geht nicht hervor, um welche Organisation es sich handelt. Es war die fünfte halbjährliche Zahlung an eine Wohltätigkeitsorganisation, die Manchester seit zwei Jahren unterstützte.«
    »Und was geht das uns an?« Trask war klar, dass sie gleich die Katze aus dem Sack lassen würde. Er sah es ihr am Gesicht an, dass sie in der Tat auf etwas gestoßen war. Aber worauf?
    Millie las seine Gedanken. »Ich habe den Hauptgewinn gezogen!«, sagte sie. »Den Hauptgewinn!«
    »Muss ich jetzt darum betteln?«
    »Nein.« Abermals schüttelte sie den Kopf. »Aber es könnte immer noch den ein oder anderen Stolperstein geben. Also, was willst du zuerst hören, die gute oder die schlechte Nachricht?«
    »Die gute«, sagte er.
    »Alle bisherigen Zahlungen an Wohltätigkeitsorganisation Nummer neunzehn beliefen sich auf jeweils eine Viertelmillion Dollar, allesamt wurden sie telefonisch von Manchester veranlasst, indem er seine Pin-Nummer und diverse Bestätigungscodes nannte. Ah, aber bei dieser Überweisung wurde der Betrag verdreifacht, und natürlich wurde nicht Manchesters Pin-Nummer benutzt, sondern diejenige seines Geschäftspartners. Sie ist auf den Tag nach Manchesters Tod datiert – und auf Jimmy Harveys Ausdruck steht der Name dieses Partners.«
    Schon die ganze Zeit über hielt sie eine Rolle Computerpapier umklammert. Nun trat sie um Trasks Schreibtisch herum, sodass sie neben ihm stand, beugte sich über ihn, schlug die Rolle auseinander und beschwerte sie oben und unten mit allen möglichen Utensilien, die auf dem Tisch herumlagen. Trask sah, dass es sich um eine Seite fünfzehn handelte, die aus einem weit umfangreicheren Ausdruck herausgerissen war. Doch dann fiel sein Blick auf einen Abschnitt, der mit Textmarker hervorgehoben war.
    Die Einzelheiten, Datum, Uhrzeit und Betrag, entsprachen dem, was Millie berichtet hatte. Doch Trask nahm dies kaum wahr neben einem besonderen Punkt, der ihm förmlich ins Auge sprang, nämlich der Spalte, in der der Name des Bevollmächtigten stand ... Aristoteles Milan! Das Pseudonym, das Malinari sich zugelegt hatte!
    Noch während sich dieser verhasste Name in Trasks Hirn brannte, sagte Millie: »Es ist jetzt das erste Mal in zwei Jahren, dass er einen derartigen Fehler begeht. Wenn er sich sonst von Manchesters Konto bediente, ließ er es normalerweise von ihm persönlich bestätigen. Nur diesmal blieb ihm ja gar keine andere Wahl, weil sein ›Partner‹ tot war.«
    Trask war wie elektrisiert. Vor lauter Aufregung war er aufgesprungen und starrte unverwandt auf den Ausdruck, wollte gar nicht die Augen davon lassen, aus Angst, das Papier könne auf einmal verschwinden. Es war ihr bislang bester Hinweis … wahrscheinlich ebenso gut wie derjenige, der sie nach Australien geführt hatte. Allerdings ...
    »Das zusätzliche Geld«, meinte er mit einem Stirnrunzeln, »vielleicht auch alles, ist offensichtlich für seinen Verbrauch bestimmt, damit er sich wieder etablieren kann. Aber warum hat er nicht mehr genommen?«
    »Vielleicht ist er der Ansicht, dass er nicht mehr braucht«, sagte sie. »Vielleicht wollte er auch die Bank nicht aufmerksam machen. Ich kann es nicht sagen. Aber vergiss nicht unsere Hochrechnungen: Unsere drei Jahre sind um – das sagst du doch selbst – und womöglich spitzt sich jetzt alles zu. Vielleicht spielt Geld ja gar keine Rolle mehr in der Welt, die Malinari und den anderen vorschwebt.«
    »Aber drüben in Australien machten wir mindestens ein Drittel ihrer Pläne zunichte«, protestierte Trask.
    Sie nickte. »Vielleicht wollen sie deshalb das Ganze nun ein bisschen beschleunigen. Denn, darauf hast du in deiner Motivationsrede ja auch hingewiesen, jetzt wissen die Wamphyri mit Gewissheit, dass wir hinter ihnen her sind ...«
    Mit einem Mal fühlte Trask sich müde. Er setzte sich wieder hin. Es fiel ihm nicht leicht, alles gleichzeitig zu erfassen, was Millie ihm da erzählte. Er hatte immer noch kein klares Bild vom Ganzen, ein Stück fehlte ihm noch, um alles zu überschauen. »Okay«, sagte er, indem er den Kopf schief legte, um zu ihr aufzublicken, »und jetzt sag mir die schlechte Nachricht.«
    »Noch einer der Stolpersteine, die ich erwähnte«, sagte Millie.
    »Und der wäre?«
    »Nun, wie gesagt – die Wohltätigkeitsorganisation ist bloß eine Nummer: Nummer neunzehn von neunzehn. Es muss eine andere Datei geben, die im Einzelnen erläutert, wer und was diese

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