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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sie.
    »Nun, du hast einen ziemlich guten Einstand für deine neue Karriere geliefert!«, meinte Trask ohne jeden Anflug von Humor. »Verdammte Scheiße, hätten wir Jake Cutter am Laufen, bräuchten wir nirgendwo einzubrechen. Er könnte sich einfach ... nun ja, dorthin begeben und Jimmy Harvey mitnehmen. Die beiden könnten wie Gespenster dort auftauchen und wieder verschwinden – und zur Hölle mit der technischen Ausstattung der Bürger-Finanz-Gruppe!«
    Sie blickte ihn an. »Heißt das, die Dinge, die ich über Jake gehört habe – das, was du in deinem Bericht ausgelassen hast – entsprechen der Wahrheit? Hat er es tatsächlich fertiggebracht, drüben in Australien?«
    »Hätte er es nicht geschafft«, entgegnete Trask, »könntest du jetzt Selbstgespräche führen. Und übrigens, eigentlich hatte ich ja nicht vor, es allgemein bekannt zu machen, bis er wirklich so weit ist und Routine darin hat. Woher weißt du das überhaupt?« Doch er kannte die Antwort bereits.
    Millie nickte. »Ich bin nun mal, was ich bin«, sagte sie und verstummte, als das Essen gebracht wurde …
    Während sie aßen, begann Millie: »Da ist noch etwas, was du vorhin erwähntest, nämlich dass du ziemlich sicher seist, dass Malinari aus Australien geflohen ist. Das akzeptiere ich, weil du es sagst – und auch weil wir wissen, dass sich seine ›Wohltätigkeitsorganisation‹ nicht in Australien befindet. Aber was macht dich so sicher?«
    »Wir sahen Malinari in Xanadu«, erklärte Trask, »Manchesters Spielkasino in den Bergen. Aber ›sehen‹ ist wohl nicht das richtige Wort dafür, wir erhaschten eher einen flüchtigen Blick auf ihn, als er an uns vorüberflog. Aber wie das wirklich ist, Millie, weißt du erst, wenn du es mit eigenen Augen gesehen hast. Er hatte nur annähernd die Gestalt eines Menschen und sah eher aus wie eine Fledermaus, ein fliegender Rochen oder ein Pterosaurus – oder alles zugleich. Die Vorstellung an sich, welche Macht die Wamphyri über ihr Fleisch haben, ist schon fürchterlich. Sie sind allesamt Gestaltwandler. Wir hingegen sind nichts als Männer und Frauen, bloß Menschen …
    Na ja, jedenfalls ›sprach‹ er uns an, in erster Linie mich. Aber da ich nun mal kein Telepath bin, musste er seine Botschaft mit aller Gewalt übermitteln, um sie in meinen dicken Schädel zu kriegen. Er sprach davon, dass wir einander wieder begegnen würden, an einem anderen Ort, in einem anderen Land. Ich, ich spürte nur die Bedrohung, aber Liz Merrick bekam weit mehr mit. Es dauerte nur eine Sekunde. In einem Augenblick war Malinari noch da – und dann war er verschwunden. Aber Liz empfing unterschiedliche Eindrücke. Er wollte bei einem seiner einstigen Gefährten, Szwart oder Vavara, Unterschlupf suchen, um noch einmal von vorn zu beginnen.«
    »Du sagtest ›unterschiedliche Eindrücke‹«, warf Millie ein. »Welche zum Beispiel? Ich meine, was sonst noch?«
    »Gegensätze«, erwiderte Trask. »Hell und dunkel – gleißendes Sonnenlicht einerseits und dann wieder tiefste Schwärze wie in einem dunklen Schacht.«
    »In anderen Worten: so wie Vavara und Szwart«, meinte Millie mit einem Nicken. »Vavara, das funkelnde, wenn auch durch und durch böse Juwel, und Szwart, der Inbegriff der Finsternis, Lord der Nacht.«
    »Schon möglich.« Trask zuckte die Achseln. »Aber, wie gesagt, es ging alles blitzschnell. Liz zerbricht sich noch immer den Kopf darüber und versucht sich daran zu erinnern, was genau sie im Geist dieses Ungeheuers eigentlich sah, ehe er sie ausschloss.«
    »Hmm!«, machte Millie. »Ich glaube, ich bin ein bisschen eifersüchtig. In all den Jahren hast du mich nie zu einem Außeneinsatz geschickt, geschweige denn mich mitgenommen! Der Status als kleine Schwester bringt mich anscheinend nicht sehr weit.«
    Nein, aber dafür bist du in Sicherheit, dachte Trask – und hoffte, dass sie nicht seine Gedanken las ...
    Sie waren mit dem Essen fertig und wollten gerade aufbrechen, da kam Lardis Lidesci zu ihnen an den Tisch.
    »War auf der Suche nach dir«, brummte er an Trask gewandt, und nahm Platz. »Sie sagten, du wolltest mich sehen.«
    »Wenn du früher gekommen wärst, hättest du mit uns essen können«, entgegnete Trask. Doch dann fiel ihm ein, dass er ja eigentlich wütend sein sollte: »Wo, zum Teufel, hast du überhaupt gesteckt? Nein, lass mich raten ... du warst mit Jake Cutter unterwegs, stimmt’s?«
    »Jake ist keine schlechte Gesellschaft«, erwiderte Lardis, im ersten Augenblick

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