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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Nachbarn, der Türkei. Und wegen illegaler Einwanderer, die aus dem hungergeplagten Albanien ins Land strömten, braute sich weiterer Ärger zusammen. Auf dem Festland gab es jede Menge Spannungen, sodass Trask voll und ganz auf sich gestellt war. Anders als bei der Sache in Australien brauchte das E-Dezernat diesmal nicht mit Hilfe zu rechnen.
    Trask war gerade dabei, sich ein paar Notizen zu machen, als David Chung sich, wie ausgemacht, in seinem Büro meldete. Und wieder war der Lokalisierer völlig aus dem Häuschen.
    »Es geht um Jake«, sagte er. »Es war nicht weiter schwierig, ihn ausfindig zu machen, aber es dürfte dir nicht gefallen, wo ich ihn aufgespürt habe. Und wir werden ihn wohl auch nicht so ohne Weiteres hierherholen.«
    »Okay, wie schlimm ist es?«, fragte Trask.
    »Er hält sich in Frankreich auf«, sagte Chung. »In Marseille.«
    Und nun zeigte sich auch Trask, wenn auch nur für einen Augenblick, begeistert. »In Marseille? Dazu muss er das Möbiuskontinuum benutzt haben!«
    »Das ist die einzige Möglichkeit«, pflichtete Chung ihm bei.
    Doch ebenso rasch, wie sie gekommen war, verflog Trasks Aufregung auch wieder. Er betrachtete sein Gegenüber mit einem Stirnrunzeln. »Er hat uns belogen, als er uns sagte, dass er es nicht mehr kann. Und anstatt uns zu helfen, benutzt er diese Fähigkeit für eigene Zwecke.«
    »Ja, er hat seine eigenen Pläne«, nickte Chung.
    Trask erhob sich, kam hinter seinem Schreibtisch hervor und begann auf und ab zu gehen. »Ist dir überhaupt klar, was wir verlieren, wenn Jake nicht mehr auf unserer Seite steht?«
    »Einerseits eine Menge Ärger«, erwiderte der Lokalisierer. »Andererseits könnten wir deshalb den Krieg verlieren. Tatsache ist doch, dass wir – und nicht bloß wir, sondern die ganze Welt – dringend einen Necroscope brauchen. Und hätte Jake in Australien für uns nicht die Kastanien aus dem Feuer geholt ...« Er verstummte mit einem Achselzucken. »Oder, äh, glaubst du, wir hätten etwas besser machen können?«
    »Mit anderen Worten: Ich hätte es anders angehen sollen«, sagte Trask. »Dieser Meinung scheint ihr ja wohl alle zu sein, du, Liz Merrick, Ian Goodly und – oh, noch eine ganze Reihe anderer, da bin ich mir sicher. Vielleicht bin ich zu bestimmend und mische mich zu sehr ein.«
    »Das Dezernat braucht jemanden, der das Sagen hat«, entgegnete Chung. »Du hast dein besonderes Talent, und was könnte wichtiger sein als die Wahrheit? Also bis du offensichtlich der richtige Mann für den Job. Und ebenso offensichtlich siehst du irgendetwas in Jake Cutter – irgendein Problem –, von dem wir anderen bislang nichts mitbekommen haben.«
    Trask blieb stehen und hob die Hände in die Luft. »Und weshalb weiß ich dann nicht, was es ist?«
    Noch ehe Chung etwas darauf erwidern konnte, fuhr er fort: »Keine Sorge. Lassen wir es für den Moment gut sein. Was geschehen ist, ist geschehen. Wir müssen einfach abwarten und zusehen, was daraus wird. So, und nun zum Stand der Reisevorbereitungen.«
    »Du hast die Wahl«, sagte Chung. »Wenn du willst, können wir schon heute Abend von Heathrow aus einen Linienflug nach Athen bekommen. Oder wir chartern eine kleine Maschine und fliegen direkt nach Kavála. Das einzige Problem dabei ist, dass Kavála im Grunde ein Militärflugplatz ist – es könnte Schwierigkeiten mit der Landeerlaubnis geben. Wir könnten aber auch morgen früh um 08:30 Uhr einen Billigflug für Pauschalurlauber in der Nebensaison kriegen. Er geht nach Kavála, Landung um die Mittagszeit. Aus volkswirtschaftlichen Gründen dürfen eine Handvoll Urlaubermaschinen dort landen.«
    »Und was spricht gegen Athen, noch heute Abend?«, wollte Trask wissen.
    »Ach!«, erwiderte der Lokalisierer. »Ich vergaß zu erwähnen, dass es vor morgen Mittag keinen Anschlussflug gibt. Und Athen und Kavála liegen eine ziemliche Strecke auseinander.«
    »Vielleicht ist es ja ganz gut so«, sagte Trask. »Eigentlich könnte es uns sogar dienlich sein, wenn wir uns unter diese – wie sagt man doch gleich – diese Pauschalurlauber mischen.« Stirnrunzelnd schüttelte er den Kopf. »Ich weiß kaum noch, wann ich das letzte Mal wirklich Urlaub hatte. Es war mit Zek, glaube ich. Damals fuhren wir nach Zante, um das Haus, das sie auf der Insel hatte, zu verkaufen ...« Er schüttelte sich, wischte die Erinnerung weg. »Na ja, wie kommt es, dass auf diesem Flug noch Plätze frei sind? Ich dachte immer, diese Urlaubsflüge seien vollgestopft wie

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