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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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Blick zu.
    Nun war es Flavius, den ich abschätzig musterte. „Ja. Dieses „Mädchen“ kann durchaus einen Schosshund von einem Rottweiler unterscheiden. Also sag deinem Herrchen, dass ich ihn erwarte.“ Auch ich konnte überheblich und verächtlich rüberkommen und ich musste dabei nicht mal viel schauspielern, denn die andauernde Unterstellung, ich wäre ein kleines Mädchen, ging mir langsam aber sicher gehörig gegen den Strich.
    Flavius war offensichtlich überrumpelt von meinem Verhalten . Er war es anscheinend nicht gewohnt, von einem „Mädchen“ abgekanzelt zu werden, und David nutzte seine Verdutztheit und die Unachtsamkeit der beiden anderen Dunklen, um sich schnell in meine Richtung zu bewegen wobei ich ihm unwillkürlich entgegen kam, so dass wir schließlich direkt nebeneinander standen.
    „W ie ich schon sagte, ist es mir egal, was sie will“, gab David mit selbstgefälliger Stimme von sich. „Aber ich bleibe bei ihr.“ Dabei zog er mich blitzschnell an sich und drückte mich fest an seinen Brustkorb. Ein Teil von mir war versucht, mich gegen diese unfreiwillige Inbesitznahme zu wehren und ihm den Ellenbogen in den Bauch zu rammen, doch ich widerstand dem Impuls, weil seine breite, muskulöse Brust mir einen schützenden Eindruck vermittelte.
    Flavius fauchte zornig auf . Er war sichtlich unerfreut über diese Wendung des Geschehens. Er hätte David also tatsächlich lieber von mir ferngehalten. Anscheinend war er sich meines nicht-menschlichen Status noch nicht ganz sicher. Aber er kam nicht näher. Konnte er wahrscheinlich nicht, da Davids Energie ihn davon abhielt.
    Ich wünschte mir , ich hätte die gleiche Energie, beziehungsweise eine dritte, noch viel stärkere, die alle beide von mir fernhalten würde, doch im Moment war ich froh darüber, wenigstens Flavius von mir fernhalten zu können.
    Flavius schnaubte schließlich erbost auf. „Na, dann will ich die zarten Bande von Hündchen und Frauchen mal nicht zerstören. Genießt euren Aufenthalt. Und wenn ich Recht habe, David de Montfort, dann werden diese Stunden unvergesslich für dich werden.“ Auf Flavius Gesicht zeichnete sich ein hämisches Grinsen ab. Er musterte uns abfällig und zeigte dann auf das Bett. „Nutze sie gut. Vielleicht gestattet dir das Mädchen ja, die Wartezeit mit etwas Angenehmem zu verbringen. Sie hat ja durchaus was an sich. Vielleicht teste ich sie auch mal“, dabei musterte er mich mit einem lüsternen Blick von oben bis unten, dass mir ein kalter Schauer über den Rücken lief, den David anscheinend bemerkte, denn er drückte mich noch ein wenig fester an sich.
    „Der Augenblick, an dem du Hand an sie legst, wird nie geboren werden, Kellerassel.“ Davids Stimme hatte eindeutig nichts mehr von Gefühllosigkeit, sondern sie klang erstaunlich hasserfüllt. Und bedrohlich. Allerdings bildete ich mir nicht ein, dass er das persönlich meinte. Hier ging es wohl eher um eine lebenslange Feindschaft, der ich dummerweise durch meine Person aber wieder neuen Anlass gab. Dennoch hinterließen Davids Worte einen Nachhall in meinem Innern und eine leise Stimme flüsterte mir zu, dass David mich vielleicht doch mit anderen Augen sah, als ich ihm unterstellte. Doch ich wollte mich auf diese Stimme jetzt nicht einlassen. Nicht, solange ich nicht wusste, wer hier was für ein Spiel spielte.
    Ich wartete, bis Flavius, der Davids Kommentar nur mit einem finsteren Blick quittierte, die Tür hinter sich zugezogen hatte und lauschte noch dem charakteristischen Laut eines sich im Schloss drehenden Schlüssels, bis ich es wagte, mich beherzt von David loszumachen.
    Er ließ mich sofort frei und ich ging betont gelassen zu einem der Sessel, ließ mich hoheitsvoll darauf nieder und bedachte David mit einem widerwilligen Blick.
    Er blieb stehen, wo er war, und sah mich wieder undurchdringlich und emotionslos an, und obwohl ich plötzlich den Drang verspürte, in mich zusammenzufallen und eigentlich am Liebsten losgeheult hätte angesichts dieser hoffnungslosen Situation, in der wir uns befanden, hielt mich dieser kalte Blick davon ab, Schwäche zu zeigen. Ich reckte mein Kinn sogar noch ein wenig mehr in die Höhe und erwiderte aufmüpfig seinen Blick.
    Sekundenlang starrten wir uns gegenseitig an, keiner bereit, dem anderen zuerst kleinbei zu geben , und ich spürte, wie meine Kraft langsam schwand und ich alles dafür gegeben hätte, eine wenig Wärme in Davids Blick zu sehen. Doch er blieb ausdruckslos. Bis er schließlich

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