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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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und schließlich David, doch der blickte mich immer noch emotionslos an . Flavius drängte mich, plötzlich nicht mehr ganz so entgegenkommend, allerdings vermied er es, mich anzufassen. „Na, los. Vorwärts.“
    Ich warf David erneut einen unsicheren Blick zu, doch er zeigte immer noch keinerlei Reaktion, er blieb der arrogante Kühle, was mich schließlich dazu veranlasste langsam die Treppe nach unten zu gehen, obwohl ich ahnte, dass ich mich damit ins Verderben stürzte. Aber was hatte ich nun schon für eine Wahl?
    Ich hatte mich von meinem Zorn gegen über David zu einer kopflosen Aktion hinreißen lassen, die ich nun dem Anschein nach bitter büßen sollte. Und David gleich mit. Wenn er nicht doch noch hinter all dem einen cleveren Plan in der Hinterhand hatte, was ich mir fast nicht anders vorstellen konnte, denn ich war mir sicher, dass David niemals kopflos ein Risiko einging. Allerdings hatte ich wenig Hoffnung, dass dieser Plan zu meinen Gunsten ausfallen würde, denn es war unvorstellbar, dass sich der weltgewandte, abgebrühte, selbstverliebte David wegen mir, einem naiven, dummen Mädchen, selbst in Gefahr brachte, nur um mir beizustehen.
    Ich saß also so oder so in der Falle. Na, toll! Das hatte ich ja mal wieder hervorragend hinbekommen! Ich hatte mich mit meinem Argwohn selbst ausgetrickst. David hatte wohl Recht, ich war wirklich ein dummes, naives Mädchen! Und diese Erkenntnis stimmte mich nicht gerade frohgemut. Ich hätte mich selbst ohrfeigen können, hätte es etwas gebracht.
    Die Treppe führte so steil in den Untergrund hinunter, dass es mir so vorkam, als würde n wir uns mehrere Stockwerke tief in die Erde hinab bewegen und es wurde auch empfindlich kalt und feucht mit jedem Meter, der uns tiefer hinab führte. Der Gang wurde nur sehr schwach von dämmrigen Lampen erleuchtet, so dass ich meine ganze Konzentration auf die Stufen richten musste, um nicht zu stürzen und so meine selbstzerstörerischen Gedanken fürs Erste nach hinten schieben konnte.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir schweigend die Treppe hinuntergelaufen waren, kam ich endlich unten an und stand wieder vor einem langen, finsteren Gang , der nur sehr schwach von einigen wenigen, nicht sonderlich hell strahlenden Lampen erleuchtet wurde. Die Dunklen schienen ihrem Namen alle Ehre zu machen und hielten wohl nicht viel von heller Beleuchtung.
    Ich fragte mich unwillkürlich, ob sie wohl über geschärfte Sinne verfügten. Ich fühlte mich in diesem Gedanken bestätigt, als ich direkt hinter dem Dunklen, der schließlich vor mich getreten war, um uns durch die Gänge zu führen, ins Stolpern kam, weil im Boden plötzlich eine Schwelle auftauchte. Ich konnte gerade noch verhindern, mich der Länge nach hinzulegen.
    Mein Vordermann warf einen Blick zurück und murmelte etwas von „Vorsicht Absatz“ und schritt dann unbekümmert weiter. Na, danke, das hätte er auch früher sagen können.
    Ich warf ebenfalls einen kurzen Blick über meine Schulter und bemerkte, dass unsere Gruppe sich drastisch verkleinert hatte. Direkt hinter mir lief ein Dunkler, dann kam David, dann Flavius. Der Rest der Truppe war wohl oben in dem Haus geblieben oder irgendwo anders hin verschwunden.
    Anscheinend fühlte Flavius sich hier unten sicher und hatte keine Angst mehr, dass ich oder David flüchten könnten. Ehrlich gesagt bestand diese Möglichkeit auch nicht, denn die Gänge waren streckenweise stockdunkel und ohne meinen Vordermann, wäre ich völlig hilflos gewesen und hätte nicht gewusst, wo vorne oder hinten war und hätte wohl nie im Leben alleine aus diesem finsteren, unterirdischen Gefängnis herausgefunden. Also blieb mir nichts anderes übrig, als meinem Vordermann zu folgen.
    Der hielt schlie ßlich nach einem gefühlten Dreikilometermarsch an einer Türe an, öffnete sie und gab mir mit einer knappen Kopfbewegung zu verstehen, mich hineinzubegeben.
    Unsicher, was mich erwarten würde, ging ich durch die Tür und zuckte zusammen, als plötzlich flammend helles Licht erstrahlte und ich erkannte, dass ich mich in einem Zimmer befand, das wie ein Schlafzimmer eingerichtet war. Zumindest befanden sich ein großes Bett darin, zwei Sessel und ein Fernsehgerät. An einer Wand ging eine Tür ab, die momentan geschlossen war. Natürlich befand sich kein Fenster in dem Raum, das wäre auch mehr als überraschend gewesen nach dem ellenlangen Marsch unter der Erde. Unsicher drehte ich mich zu meinen „Gastgebern“ um und zog fragend

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