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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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dann nahm ich die gewohnte Umgebung wahr und erkannte, dass ich mich in Mariannes Wohnzimmer befand. Ich lag auf dem Sofa, es brannte nur eine schwache Lampe neben dem Fernseher und ich fragte mich verwirrt, wie es dazu gekommen war, dass ich auf Mariannes Sofa lag. Ich konnte mich an nichts erinnern. Ich spürte nur einen unbändigen Durst nach einem Glas Wasser.
    Langsam bewegte ich mich, dabei stellte ich fest, dass mein Kopf sich schwer anfühlte. Was war geschehen? Wie spät war es und was machte ich hier? Ich hatte noch nie auf Mariannes Sofa geschlafen. Verwirrt setzte ich mich langsam auf und stöhnte, als sich ein dumpfer Schmerz in meinem Kopf meldete.
    „Bleib lieber noch einen Moment liegen“, ertönte eine bekannte, wohlklingende Stimme sanft von hinten. Ich drehte ruckartig den Kopf in seine Richtung, was ich sofort mit einem Schwindelanfall bezahlte, der mich stöhnend rücklings ins Sofa zurückfallen ließ.
    „Was machst du hier?“, fragte ich schwach, presste die Augen zusammen und versuchte das Ohnmachtgefühl zu verbannen. Ich hörte, wie er näher kam, wagte es aber nicht, erneut die Augen zu öffnen. Ich versuchte krampfhaft mich daran zu erinnern, was geschehen war.
    „Hier.“ Die Stimme klang immer noch sanft.
    Ich öffnete vorsichtig die Augen und sah, dass David direkt neben mir stand und mir ein Glas Wasser hinhielt. Durstig griff ich danach, doch er hielt mich zurück.
    „Keine schnellen Bewegungen!“, ermahnte er mich und sah mich ruhig an. Ich warf ihm einen argwöhnischen Blick zu, richtete mich aber ganz langsam auf. Der Schwindel verging und er reichte mir das Glas. Vorsichtig griff ich danach. Ich war mir nicht sicher, ob ich es würde halten können. Ich fühlte mich gerade sehr schwach. David schien es zu spüren, denn er ließ das Glas erst los, als er sicher war, dass ich es nicht fallen ließ. Langsam nahm ich einen Schluck nach dem anderen und leerte das ganze Glas, ohne es einmal abzusetzen. Danach fühlte ich mich gleich besser. Mein Kopf wurde augenblicklich klarer. Langsam wandte ich meinen Blick David zu. Er hatte sich ein paar Schritte vom Sofa entfernt und musterte mich aufmerksam aus seinen eisblauen Augen.
    „Was ist passiert?“, fragte ich misstrauisch.
    Er kniff nachdenklich die Augen zusammen, seine Körperhaltung signalisierte Zurückhaltung. „Du bist in Ohnmacht gefallen und warst ungefähr eine viertel Stunde bewusstlos.“
    Ich starrte ihn ungläubig an. „Bewusstlos?“, stammel te ich. „Aber wie? … und wo?“
    Davids Blick hatte plötzlich etwas Seltsames. So als wäge er ab, was er sagen sollte und ich hatte das komische Gefühl einer Ahnung, und da schlug schlagartig die gesamte Erinnerung über mir zusammen. Ich stieß einen fast tonlosen Schrei aus, schlug die Hand über meinen Mund un d starrte David fassungslos an.
    Er seufzte ernüchtert auf und sah mich mit einem wenig begeisterten Blick an. „Du erinnerst dich?“
    Ich bekam nur ein mühsames Nicken zustande. Ich erinnerte mich wieder an alles. An den Vorfall an der Uni mit meinem Kommilitonen, die darauf folgenden schrecklichen Gedanken, ich hätte eine Geisteskrankheit und dann die Begegnung mit dem unheimlichen, dunkelhaarigen Typen, an die ich mich allerdings nur vage erinnern konnte. Doch ich erinnerte mich an eine feste, muskulöse Brust in meinem Rücken und kräftige Arme, die mich schützend an sich gezogen und mich im Arm gehalten hatten, als ich ohnmächtig wurde.
    „Das warst d u?“ Ich brachte nur ein Flüstern zustande. David musterte mich immer noch unschlüssig, doch schließlich nickte er.
    Ich starrte ihn an und versuchte eine Logik in das Geschehen hineinzubringen . Doch es gelang mir nicht. „Wieso du?“ Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, blickte nur ungläubig David an. In meinem Kopf schwirrten tausend Fragen herum, doch die wohl bedeutendste war: Wieso war David plötzlich aufgetaucht?
    Er hielt meinem Blick einen Moment stand, dann seufzte er und fuhr sich mit einer Hand resigniert durch die Haare. Er wirkte plötzlich nicht mehr so souverän und weltmännisch wie sonst. Er setzte sich in den Sessel, der neben dem Sofa stand, und sah mich nachdenklich an. „Sagen wir, ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“
    Das erklärte das Offensichtliche, nicht aber, was es zu bedeuten hatte. Er musste mir ansehen, dass mir diese Antwort nicht genügte, denn sein Blick veränderte sich, wurde wachsamer.
    „Wer ist dieser unheimliche Typ ?“, fragte

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