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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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bist.«
    »Vernichtet ist doch kalter Kaffee.«
    »Trotzdem sollte man es jedes Mal erwähnen, wenn dein Name gedruckt wird.«
    »Und was ist das zweite?«, fragte er in jenem brüsken Ton, den er immer anschlug, sobald sie seinen einzigen publizierten Roman zur Sprache brachte.
    »Sie hat kein Wort über deine wunderbaren Massagetechniken verloren.«
    »Stets zu Diensten.«
    Maris schloss die Augen und legte den Kopf zur Seite.
    »Ein bisschen tiefer auf der… Mmmh. Genau da.« Er versenkte seinen kräftigen Daumen an eine Stelle zwischen ihren Schulterblättern. Allmählich löste sich die Verkrampfung.
    »Du bist ja völlig verspannt«, sagte er. »Die gerechte Strafe, wenn du den ganzen Tag diesen Mist durchstöberst.«
    »Vielleicht war’s doch keine reine Zeitverschwendung. Ich habe tatsächlich etwas gefunden, das mein Interesse erweckt hat.«
    »Du machst Witze.«
    »Nein.«
    »Belletristik oder Sachbuch?«
    »Belletristik. Nur ein Prolog, aber der hat’s in sich. Es beginnt…«
    »Wirklich, mein Schatz, ich möchte alles darüber hören, aber jetzt solltest du wirklich einen Zahn zulegen, wenn wir noch rechtzeitig hinkommen wollen.«
    Er gab ihr einen Kuss auf den Scheitel und versuchte dann, sich zurückzuziehen, aber Maris ergriff seine Hände, zog sie über die Schultern und legte sie flach auf ihre Brust. »Ist das heute Abend obligatorisch?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Eine Veranstaltung könnten wir doch versäumen, oder? Pa hat sich für heute Abend entschuldigt.«
    »Genau deshalb sollten wir ja dort sein. Matherly Press hat einen Tisch gekauft. Zwei leere Sitze würden auffallen. Einer unserer Autoren bekommt einen Preis.«
    »Ihre Agentin und ihre Lektorin nehmen teil. Ohne Applaus wird er also nicht ausgehen.« Sie zog seine Hände auf ihren Busen herunter. »Lass uns sagen, wir seien krank geworden. Dann gehen wir heim und lassen die Welt außen vor, machen eine Flasche Wein auf, je billiger desto besser, klettern in den Whirlpool und füttern uns gegenseitig mit Pizza. Danach schlafen wir miteinander, aber nicht in unserem Schlafzimmer. Vielleicht sogar in zwei anderen Zimmern.«
    Lachend drückte er liebevoll ihre Brüste. »Worum ging es in diesem Prolog? Was hast du gesagt?« Er zog seine Hände unter ihren hervor und strebte zur Türe.
    Maris stöhnte vor Enttäuschung. »Ich dachte, diesem Angebot könntest du nicht widerstehen.«
    »Verlockend, sogar sehr, aber wenn wir nicht bei diesem Dinner sind, wird es Gerede geben.«
    »Du hast Recht. Es wäre mir zuwider, wenn die Leute dächten, dass wir uns immer noch wie Frischvermählte benehmen, die ihre Abende unbedingt allein verbringen möchten.«
    »Was der Wahrheit entspricht.«
    »Aber…?«
    »Aber wir tragen auch beruflich Verantwortung, Maris.
    Was du bestens weißt. Bei Matherly Press sollen Branchenkenner an die Gegenwart denken oder die Zukunft, aber nie an die Vergangenheit.«
    »Und deshalb tauchen wir bei fast jedem Verlagsereignis auf, das in New York gefeiert wird«, sagte sie, als sei dieser Satz Bestandteil eines auswendig gelernten Katechismus.
    »Ganz genau.«
    Beider Kalender füllten Frühstücks und Mittagstermine, Dinners, Empfänge und Cocktailpartys. Noah war der Überzeugung, es sei extrem wichtig, ja sogar zwingend notwendig, sich bewusst in literarischen Kreisen sehen zu lassen, besonders seit sich ihr Vater nicht mehr im selben Maße engagieren konnte wie früher.
    In jüngster Zeit hatte Daniel Matherly kürzer getreten und tauchte nicht mehr bei allen Branchentreffen auf. Auch Verpflichtungen für Vorträge ging er nicht mehr ein, obwohl der Strom von Anfragen nicht abriss. Inzwischen rief das Four Seasons täglich an und erkundigte sich, ob Daniel seinen reservierten Lunchtisch benötigte, oder ob man darüber verfügen und jemand anderen hinsetzen könne.
    Über vier Jahrzehnte hatte Daniel unumstritten über Macht und Einfluss verfügt. Unter seiner Ägide hatte Matherly Press Branchenstandards gesetzt, Trends diktiert und die Bestsellerlisten beherrscht. Sein Name war im In und Ausland zum Synonym für Verlegertum geworden. Er, der Branchenmotor, hatte im Laufe der letzten Monate freiwillig sein Tempo gedrosselt.
    Trotzdem bedeutete sein halber Ruhestand nicht eine Schwächung des Verlages, geschweige denn das Ende seiner Existenz. In Noahs Augen war es lebenswichtig, dass die Buchbranche dies auch so verstand. Und falls dazu mehrmals im Monat die Teilnahme an Dinners anlässlich von Preisverleihungen

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