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Enwor 11 - Das elfte Buch

Enwor 11 - Das elfte Buch

Titel: Enwor 11 - Das elfte Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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größere und kleinere Felsen eingegraben hatten wie Wachposten einer vergessenen Welt. An einigen Stellen gischtete das Wasser gegen den harten Widerstand größerer und kleinerer Felsbrocken an; ansonsten lief es eher träge und gelassen abwärts, als verfüge es über das sichere Bewusstsein, dass nichts es aufhalten konnte.
    Aber das war nicht alles.
    Ein beißender Geruch, ein süßlicher Leichengestank trieb von der Wasseroberfläche herauf und verpestete die frische, klare Bergluft; hier und da brach sich Licht, von dem er nicht wusste, woher es kam, auf den Wellen und das Geräusch des Wassers war zu einem machtvollen, dumpfen Rauschen angestiegen. Dunkle Körper lagen im Uferschlamm, silbrig glänzende Waffen und zerborstene Schilde, doch erst beim Näherkommen erkannte Skar, wer sich da im erbitterten Kampf begegnet war: Es waren einige von Armbrustbolzen oder Lanzen durchbohrte geschuppte Giganten darunter, gut ausgestattete Quorrl-Krieger, aber die meisten waren armselig gekleidete Menschen, Digger höchstwahrscheinlich, und ein paar junge Männer, die die gleiche Kleidung trugen wie er selbst: Satai.
    Es war nicht neu, dass Quorrl und Satai gegeneinander kämpften. Aber das hier war etwas anderes, das spürte Skar sofort. Es sah so aus, als würden sich Digger und Satai gemeinsam sammeln, um die Quorrl so lange zu hetzen, bis auch der Letzte von ihnen tot war.
    »Diese verfluchten Quorrl«, sagte Esanna. Sie hielt den Arm unter die Nase gepresst, wohl um den üblen Gestank von Tod und Verwesung so gut wie möglich abzumildern. »Sie haben sie einfach niedergemetzelt.«
    Skar schüttelte den Kopf und ließ seinen Blick über den Fluss und das gegenüberliegende Ufer wandern. Er suchte nach einem Hinweis, einem Zeichen, das ihm die Anwesenheit lebender Menschen oder Quorrl verriet. Vor allem aber hielt er nach allem Ausschau, was sich als Anzeichen für einen Hinterhalt deuten ließ; nach umgestürzten Bäumen, die so ausgerichtet waren, dass sie einen perfekten Sichtschutz bildeten, nach der Reflexion von Metall oder glatt poliertem Lederzeug im Dickicht des Ufers, nach kaum wahrnehmbaren Bewegungen am Waldrand oder hinter größeren Felsen inmitten des Flusses.
    »Ich sehe mir das mal etwas näher an«, sagte er leise.
    Esanna widersprach ihm nicht, als er alleine die wenigen Schritte bis zum Schlick zurücklegte und sich in die Hocke hinabließ, um einen der Satai, der mit dem Gesicht im Schlamm lag, herumzudrehen. Das bereits von Würmern durchzogene Gesicht schien ihn höhnisch anzugrinsen, so als wolle es Skar noch im Tod verspotten. Die Hand des Toten hielt eine Armbrust umklammert, die keinen einzigen Bolzen mehr enthielt.
    »Diese feigen Mörder«, sagte Esanna. Sie trat an den Toten heran und starrte wie benommen auf ihn herab. »Die Quorrl haben ihn einfach abgeschlachtet.«
    Skar sah zu ihr hoch und richtete sich dann langsam wieder auf; er ließ seinen Blick wachsam über die nähere und weitere Umgebung schweifen, jederzeit darauf gefasst, bei dem geringsten Anzeichen einer Gefahr konsequent zu reagieren. »Ich glaube nicht, dass die Quorrl ihn und die anderen abgeschlachtet haben«, sagte er dann. »Es sieht eher so aus, als ob die Quorrl in einen Hinterhalt geraten wären.« »Immer wieder nimmst du die Quorrl in Schutz«, sagte Esanna voller Wut und frischem Schmerz. »Aber selbst, wenn du in diesem Fall Recht hättest: Diese Monster haben den Tod tausendfach verdient!«
    Skar wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich mit ihr auf einen Streit darüber einzulassen. Die Fakten sprachen auch so für sich: Wären es wirklich die Quorrl gewesen, die hier einer Gruppe Menschen einen Hinterhalt gelegt hätten, dann wäre dieser Satai wohl kaum dazu gekommen, seine Armbrust leer zu schießen. Ganz abgesehen davon, dass ihn eine solche Waffe in den Händen eines Satais mehr als befremdete, ja, sie kam ihm regelrecht obszön vor.
    »Die Quorrl wollten an dieser Furt den Fluss überschreiten«, sagte er und die Sicherheit, mit der er seine Worte wählte, zeigte deutlich, dass er von ihrem Wahrheitsgehalt überzeugt war. »Die Digger haben sich dort hinter den Steinen versteckt«, er deutete auf eine Reihe moosbewachsener Felsen hinter ihnen, »sie schossen ihre Bogen und Armbrüste leer, als die Quorrl in der Mitte der Furt waren, und stürmten ihnen dann entgegen. Im gleichen Moment griffen die Satai im Rücken der Quorrl an: So lange müssen sie gewartet haben, um die Quorrl in der Sicherheit zu

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