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Enwor 11 - Das elfte Buch

Enwor 11 - Das elfte Buch

Titel: Enwor 11 - Das elfte Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Wunden.«
    Skar starrte sie an, als sähe er sie zum ersten Mal und nickte dann langsam. »Das… dachte ich auch.«
    »Das du tot seist?«
    »Ja. Nein.« Skar schüttelte mühsam den Kopf. »Ich dachte, die
Khtaam
hätten dich erwischt.«
    »Die
Khtaäm?
Meinst du damit diese fliegenden Ungeheuer?«, fragte Esanna entsetzt und fügte hinzu, nachdem Skar genickt hatte: »Bei den schwarzen Göttern von Moron: Du kennst diese Monster?«
    Skar seufzte und legte den Kopf gegen den harten Stein.
    Das hätte er besser nicht getan, denn sofort zuckte ein scharfer Schmerz durch seinen Kopf. »Kennen… ist zu viel gesagt«, murmelte er mühsam.
    »Er kennt sie nicht«, stellte eine andere Stimme nüchtern fest.
    Skar war nicht sonderlich überrascht, dass sich Kama in sein Blickfeld schob. »Er sie haben vielleicht schon einmal gesehen«, sagte Kama. Er hockte sich wie selbstverständlich neben Esanna auf den Boden, mit übereinander geschlagenen Beinen und einer entspannten Haltung, die seiner blutverkrusteten Stirn und den zerrissenen Kleidern Hohn sprach. »Aber kennen? Nein.«
    »Natürlich kenne ich sie«, knurrte Skar. »Ich hatte schon mal das Vergnügen. Vor ein paar… Jahrhunderten.« »Nein, nein.« Kama schüttelte den Kopf. »Du nicht haben die geringste Ahnung.«
    »Von… was?«, fragte Skar Kama antwortete nicht gleich und sein Blick ging an Skar vorbei in das wattige Schwarz, das am Rand des von dem grünlichen Licht einigermaßen beleuchteten Höhlenteils wie ein Ungeheuer auf sie lauerte. Skar hatte für einen Moment die absurde Vorstellung, dass sich die Schwärze stückchenweise vorschob, wie ein lebendiges Wesen, das es auf sie abgesehen hatte. Aber vielleicht war es ja auch nicht die Schwärze — vielleicht war es irgendetwas in der Schwärze. »Von dem, was alles zusammenhält«, antwortete Kama schließlich, ohne den Blick von der Dunkelheit zu wenden. »Zusammenhält«, wiederholte Skar. Er versuchte die immer noch drohende Bewusstlosigkeit zurückzudrängen, die sich wie ein schwarzes Tuch über ihn legen wollte. »Was hält denn… alles zusammen?«
    Kama machte ein Zeichen und plötzlich, wie aus dem Nichts, standen zwei weitere Nahrak neben ihnen. Obwohl auch sie von größeren und kleineren Wunden übersät waren, bewegten sie sich mit einer geradezu unglaublichen Eleganz. »Das wirst du noch verstehen«, sagte Kama schließlich. »Aber erst sammle Kraf, damit wir können gehen. Wir hier nicht sind mehr lange sicher.«
    Alle drei Nahrak starrten wie gebannt in das Schwarz hinter ihnen und Skar begriff, dass sie vor irgendetwas Angst hatten. Mühsam versuchte er sich weiter aufzurichten, um ihren Blicken besser folgen zu können, aber selbst diese kleine Anstrengung überstieg seine Kräfte. Zudem schien es ihm so, als arbeiteten seine Sinne nicht mehr richtig und zeigten ihm nur noch einen kleinen, auf das Wesentliche reduzierten Ausschnitt der Welt, sodass er kaum mehr erkennen konnte als grünlich angestrahltes Gestein, das sich irgendwo in einer pechschwarzen Nacht verlor.
    »Wo sind die
Khtaam?«,
fragte er. »Wo… wo sind wir?
    Und wo müssen wir hin?«
    »Eine Menge Fragen«, stellte Kama fest.
    »Die Höhle ist… zusammengebrochen«, sagte Skar. »Und wir sind… hinabgestürzt«. Er legte den Kopf in den Nacken, ignorierte den stechenden Schmerz in seiner Schultermuskulatur und starrte hinauf in die schwarze Unendlichkeit, aus der sie gekommen sein mussten, hinabgestürzt, nachdem der Boden unter ihren Füßen plötzlich nachgegeben hatte. Doch dort, über ihm, war einfach… nichts. Die äußersten Ausläufer des grünen Lichtes endeten ein paar Zoll über den Köpfen der Nahrak. »Nach dem Zusammensturz der Höhle… was ist aus den
Khtaam
geworden? Wieso haben sie uns nicht verfolgt?«
    »Das ist doch nicht wichtig«, sagte Esanna. »Ein Glück nur, dass du den Sturz überstanden hast.«
    Skar wandte sich gleichermaßen mühsam wie überrascht zu ihr um. Ihr schmaler, zierlicher Körper wirkte noch zerbrechlicher als der der Nahrak, aber offenbar war sie genauso zäh wie die Hüter des Waldes. Soweit er erkennen konnte, war sie bis auf ein paar Prellungen und einen blutigen Kratzer auf der Wange unverletzt. »Wie… wie hast du das gemacht?«
    »Was gemacht?«
    Skar zog ächzend die Knie an den Körper. Die Umgebung verschwamm fast vor seinen Augen und er musste ein paarmal blinzeln, bevor er Esanna wieder einigermaßen erkennen konnte. »Du bist… unverletzt.«
    »Ja, ich habe

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