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Enwor 2 - Die brennende Stadt

Enwor 2 - Die brennende Stadt

Titel: Enwor 2 - Die brennende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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schien das Auftauchen der Reiter so gelassen hinzunehmen, als wäre es die natürlichste Sache der Welt, als gehöre ihre Anwesenheit ebenso selbstverständlich zu der Szenerie wie die Berge im Westen und die zer-schründete Ebene davor.
    Skar sah den kleinwüchsigen Mann verwirrt an und wandte sich dann wieder den Reitern zu. Er schätzte ihre Anzahl auf fünf oder sechs, war sich aber nicht sicher. Es konnten mehr sein; in der hitzeflimmernden Luft war es schwer, Einzelheiten zu erkennen.
    »Das müssen die sein, die uns die ganze Zeit verfolgt haben«, sagte Gowenna hinter ihm. »Sie hätten sich keinen besseren Augenblick aussuchen können, um uns zu überfallen.«
    Skar drehte sich um. Er hatte nicht gemerkt, daß Gowenna hinter ihn getreten war. Als Arsan ihn weckte, hatte sie schlafend zwischen den beiden Sumpfmännern gelegen.
    »Wer sagt dir, daß sie uns überfallen wollen?« fragte er lauernd. Gowenna wandte mit einem schnellen Ruck den Kopf. In ihren Augen blitzte es spöttisch auf. »Sie sind wohl kaum hier, um einen Becher Wein mit uns zu trinken«, gab sie zurück. »Die sind hinter uns her.«
    »Und das weißt du?« antwortete Skar. »Ich meine — du befürchtest es nicht nur? Du weißt es!«
    Das Erschrecken auf ihrem Gesicht war nicht zu übersehen.
    »Du hast es die ganze Zeit schon gewußt, nicht wahr?« fuhr er rasch und ohne ihr Gelegenheit zu einer Erwiderung zu geben, fort. »Deshalb bin ich hier. Vela war nicht die einzige, die von der Existenz des Steines gewußt hat.«
    »Und wenn es so wäre?« gab Gowenna trotzig zurück. »Was würde das ändern?«
    »Eine Menge«, erwiderte Skar ruhig. »Wenn ich die Wahl habe, dann übernehme ich lieber die Rolle des Jägers als die des Gejagten. Wir hätten ihnen irgendwo in den Bergen auflauern und —«
    »O ja«, unterbrach ihn Gowenna spöttisch. »Genau diese Reaktion habe ich von dir erwartet, Satai. Du hättest den Helden gespielt und unsere Mission in Gefahr gebracht.«
    »Zum Kampf kommt es so oder so«, antwortete Skar mit einer wütenden Kopfbewegung in Richtung der näher kommenden Reiter. »Aber die Karten wären vielleicht ein wenig besser verteilt gewesen. Wer sind diese Männer?«
    »Das weiß ich so wenig wie du.«
    »Du lügst!« fauchte Skar. »Du wußtest vom ersten Tag an, daß wir verfolgt werden, lange, bevor ich oder einer der anderen es bemerkt haben! Und du wußtest auch, von wem!«
    »Ich weiß es nicht, Skar«, erwiderte Gowenna. »Vielleicht habe ich einen Verdacht, aber ich werde nicht darüber reden. Nicht jetzt.«
    Skar sog hörbar die Luft ein. Für einen winzigen Moment kämpfte er mit aller Kraft gegen den übermächtig werdenden Drang an, sich auf Gowenna zu stürzen und das zu tun, was er die ganze Zeit hätte tun sollen — sie zu packen und die Wahrheit aus ihr herauszuprügeln. Er spürte, daß es jetzt kein Zurück mehr gab. Sie hatte ihn zu lange hingehalten, zu lange versucht, ihn an der Nase herumzuführen, vor den anderen und vor allem vor sich selbst. Und er hatte zu lange dazu geschwiegen. Aber er spürte auch, wie gefährlich die Situation war, in der sie sich beide befanden. Ihr Streit begann sich zu eskalieren.
    Sie waren beide erschöpft, mehr, als ihnen selbst bewußt war, erschöpft und überreizt. Aber er hatte auch einen Punkt erreicht, wo er einfach nicht mehr wollte.
    »Allmählich reicht es mir«, sagte er mit mühsam erzwungener Ruhe. »Seit wir aufgebrochen sind, hast du mich belegen. Du hast mich verspottet, verhöhnt und beleidigt, und ich habe die ganze Zeit dazu geschwiegen. Ich habe Rücksicht darauf genommen, daß du eine Frau bist, Gowenna, aber damit ist es jetzt vorbei. Du hast, was du haben wolltest, also sag mir endlich, was hier gespielt wird.« Gowenna schürzte trotzig die Lippen. Für einen Moment blitzte in ihrem Blick wieder der alte Hochmut auf. Sie wandte sich ab, trat zwei, drei Schritte in den Raum hinein und blieb erst stehen, als Skar ihr nachsetzte und sie grob am Arm zurückriß.
    »Rede endlich!«
    Gowenna machte sich mit einem wütenden Blick frei. Ihre Hand zuckte zum Schwertgriff. »Tu das nicht noch einmal!« zischte sie. »Ich habe dir gesagt, daß du mich nicht noch einmal anrühren sollst, und ich sage es kein drittes Mal, Skar!«
    Skar verzog das Gesicht zu einem bewußt verletzenden Lächeln. »Mach dich nicht lächerlich, Gowenna«, sagte er provozierend ruhig. »Ich will Antworten. Du kannst deine Zirkusnummer aufführen, wenn Zeit dafür ist. Nicht

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