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Enwor 2 - Die brennende Stadt

Enwor 2 - Die brennende Stadt

Titel: Enwor 2 - Die brennende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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waren zehn.
    Und an ihrer Spitze ritt ein schwarzgepanzerter Hüne, ein Gigant, mindestens so groß und noch breitschultriger als Del, bewaffnet mit Schild und Morgenstern und einem schlanken Schwert aus schimmerndem Sternenmetall.
    Einem Tschekal.
    Für einen Moment hatte Skar das Gefühl, zu Eis zu erstarren. Er spürte plötzlich weder Hitze noch Kälte noch Schmerz noch überhaupt etwas, das um ihn herum vorging. Die Welt schien aus einem winzigen grellen Kreis zu bestehen, in dessen Zentrum die schlanke Waffe loderte. Ein Tschekal!
    Es gab niemanden, auf ganz Enwor niemanden, der es gewagt hätte, eine solche Waffe zu tragen, ohne dazu berechtigt zu sein. Niemanden außer den Satai.
    »Arsan hatte recht«, flüsterte er tonlos. »Wir sind tot.« Er starrte weiter wie gebannt zu der riesigen, schwarzgepanzerten Gestalt hinüber, ballte hilflos die Fäuste und versuchte das Chaos hinter seiner Stirn zu ordnen.
    »Aber wie…«
    »Du bist doch auch hier, oder?« El-tras normalerweise so ausdruckslose Stimme klang fast amüsiert.
    Skar fuhr mit einem Ruck herum. Aber er sagte nichts. Es gab nur eine Erklärung, eine einzige, doch der Gedanke war zu schrecklich, als daß er ihn auch nur zu Ende zu denken wagte.
    »Sie dienen dem gleichen Herrn wie wir«, bestätigte El-tra seinen Verdacht. »Ist es ihr gelungen, dich gefügig zu machen, so wird es ihr auch bei einem anderen Satai gelingen. Einem, der nicht so widerspenstig ist wie du.«
    »Aber warum?« flüsterte Skar hilflos.
    »Weißt du das wirklich nicht, Skar?« fragte El-tra. »Du bist zu gefährlich. Nicht einer von uns hat auch nur einen Augenblick daran geglaubt, daß du Vela den Stein würdest ausliefern wollen. Diese Männer sind da, um dich auszuschalten. Du bist ein gefährlicher Mann, Skar. Zu gefährlich, als daß sie dich am Leben lassen könnte.«
    Skar schwieg lange. Der Wind schien plötzlich kälter zu werden. »Ihr habt es gewußt, nicht?« fragte er schließlich leise.
    El-tra verneinte. »Nicht, bevor wir die Stadt verließen, Skar. Wir hatten den Befehl, dich zu töten, sobald du den Stein aus der Stadt gebracht hast, aber sie muß geahnt haben, daß wir es nicht tun werden.«
    Auch diese letzte Enthüllung berührte Skar kaum mehr. Es war wie bei seiner ersten Begegnung mit der Stadt: Sein Vorrat an Gefühlen, selbst an Haß und Wut, war aufgebraucht. Er fühlte sich nur noch leer.
    »Warum habt ihr es nicht getan?« fragte er leise. »Es hätte zumindest euer Leben gerettet.«
    »Gowenna verbot es uns«, antwortete El-tra. Er wandte den Kopf, starrte gleich Skar zu den näher kommenden Reitern hinüber und wechselte dann abrupt das Thema. »Du hättest sie nicht schlagen dürfen, Skar.«
    Die Worte stachen wie kleine glühende Messer in Skars Gehirn.
    »Warum habt ihr es nicht verhindert?« fragte er in dem ebenso törichten wie nutzlosen Versuch, sich zu verteidigen und El-tra wenigstens einen Teil der Schuld anzulasten.
    El-tra schüttelte sanft den Kopf. »Ich habe einmal mit dir gekämpft, Skar, vergiß das nicht. Ich kenne dich und weiß, wie du zu kämpfen verstehst. Ich hätte dich töten müssen, und das wollte ich nicht.«
    »Du warst das, damals in der Arena?«
    El-tra machte eine unbestimmbare Handbewegung. »Ich oder einer meiner Geistbrüder, das ändert nichts. Was der eine tut, tut der andere, und was einer fühlt, fühlen alle.«
    Skar starrte weiter auf die beständig näherrückenden Reiter. Sie mußten ihn längst gesehen haben, ihn und El-tra, deckungslos wie sie hier oben auf dem Felsen saßen. Aber das spielte schon keine Rolle mehr.
    »Wir sollten hinuntergehen und uns um Arsan und Gowenna kümmern«, sagte El-tra nach einer Weile.
    Skar stand wortlos auf und folgte dem Sumpfmann in den Krater hinunter. Arsan hockte noch immer wie betäubt dort, wo sie ihn zurückgelassen hatten. Er würde nicht mehr kämpfen. Für ihn war die Reise vorbei, ganz egal, wie diese Begegnung endete. Selbst wenn gleich mehrere Wunder geschahen und sie lebend davonkamen, würden sie nur noch eine leere Hülle mit zurückbringen, einen Mann, der noch existierte und atmete, aber nicht mehr lebte.
    Rasch ging er an ihm vorüber und näherte sich Gowenna. Sie war aus ihrer Starre erwacht und saß aufrecht, in fast unnatürlich steifer Haltung, auf dem Felsen.
    Ihre Wangen glitzerten feucht.
    Sie weinte . ..
    Erneut fühlte sich Skar schuldig. Es war nicht nötig gewesen, sie zu demütigen.
    »El-tra hat mir alles gesagt«, begann er

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