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Enwor 2 - Die brennende Stadt

Enwor 2 - Die brennende Stadt

Titel: Enwor 2 - Die brennende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Tod und Verwüstung und Verderben mit sich führte, das auszusprechen allein schon Frevel war. Combat. Die Brennende Stadt. Legende, Fluch und Hoffnung in einem ...
    »Ihr .. . seid verrückt«, keuchte er schließlich.
    »Nein, Skar.« Vela schüttelte ruhig den Kopf und lächelte wieder, wenn auch auf eine ganz, ganz andere Art als bisher. Ernst, vielleicht sogar ein wenig traurig. Sie stand auf, strich sich mit einer unbewußten Geste über das Kleid und ging dann mit schnellen Schritten zum Fenster hinüber. Ihre Finger fuhren über das verquollene Holz des Rahmens und zeichneten die Risse und Sprünge darin nach. Obwohl sie vollkommen ruhig dastand und das Gesicht von ihm wegwandte, den Blick starr auf die geschlossenen Läden gerichtet, als könne sie dort etwas sehen, das ihm verborgen blieb, begann Skar zu spüren, wie nervös sie in Wirklichkeit war. »Ihr habt gerade gesagt«, fuhr sie fort, »daß Ihr nur zwei Satai-Söldner seid, Del und Ihr. Aber das stimmt nicht.« Sie fuhr mit einer abrupten Bewegung herum, stützte sich mit den Handflächen auf die Fen-
    Sterbrüstung und lehnte sich zurück, so daß ihr Kopf gegen die rostigen Gitterstäbe stieß. Ihre ganze Art, zu reden und sich zu geben, kam Skar mit einem Mal unnatürlich vor, steif und einstudiert, als hätte sie sich jedes Wort, jede Geste vorher genauestens überlegt. »Ich habe gesagt, daß ich mich über Euch informiert habe, Skar, und ich habe es gründlich getan, glaubt mir. Ihr seid die Besten. Es gibt keinen, der diese Aufgabe besser lösen könnte als Ihr.«
    Skar schüttelte langsam den Kopf. Er fühlte sich immer noch wie betäubt. »Ich danke Euch für das Lob«, antwortete er schleppend. »Aber was Ihr verlangt, ist schlichtweg unmöglich.«
    »Das ist es nicht«, widersprach Vela. »Es ist schwer. Es ist schwer und gefährlich, aber nicht unmöglich. Andere haben es vor Euch versucht, und keinem ist es gelungen, das ist wahr. Aber Ihr könntet es schaffen. Ihr seid keine Abenteurer wie die, die vor Euch nach dem Stein der Macht gesucht haben und dabei umkamen. Ich gebe Euch die besten Männer mit, die Ihr für diese Aufgabe finden könnt. Und ich besitze etwas, das die anderen nicht hatten, Skar. Wissen. Ich weiß alles, was es über Combat zu wissen gibt, über die Stadt und den Weg, zu ihr zu gelangen. All diese Narren, die vor Euch versucht haben, Combats Geheimnis zu lüften, wußten nicht einmal, womit sie es zu tun hatten. Ich kenne Combat. Ich kenne es so gut, als wäre ich dort gewesen. Und ich gebe Euch all mein Wissen mit, Skar. Ich habe Karten, Karten, auf denen die genaue Position des Steines der Macht zu finden ist, und der Weg, zu ihm zu gelangen. Nach Combat hinein und wieder hinaus.«
    Skar lachte rauh auf. »Ihr seid wahnsinnig!« behauptete er. Es war ihm jetzt völlig gleichgültig, daß sie eine Errish war und nicht nur die Worte, sondern allein der Ton, in dem er sie aussprach, genügt hätten, ihn den Kopf zu kosten. »Wenn es so ist, wie Ihr sagt, warum geht Ihr dann nicht selbst und holt den Stein? Und wenn ich ginge und ihn fände — woher nehmt Ihr die Überzeugung, daß ich ihn nicht für mich behalte?«
    Vela wollte etwas sagen, aber Skar sprach rasch und laut weiter. »Wohlgemerkt — ich glaube nicht, daß es diesen Stein der Macht überhaupt gibt. Aber ich werde Euer Spielchen ein wenig mitspielen, wenn es Euch Freude macht. Nehmen wir also an, es gäbe diesen Stein, und nehmen wir weiter an, ich fände ihn — glaubt Ihr wirklich, es gäbe einen einzigen Menschen auf der Welt, der dieser ? Versuchung widerstehen könnte? Wenn es ihn gäbe, bedeutete erj Macht, unendliche Macht. Sein Besitzer wäre ein Gott!« J »So wie die Herren Combats?« erwiderte Vela ruhig. »Ihr seid A nicht der Mann, so etwas zu tun, Skar. Ihr mögt ein harter Mann j sein, aber Ihr seid kein Dieb und Betrüger. Würde es Euch nach\ Macht gelüsten, hättet Ihr sie schon hundertmal haben können. Ich 1 sagte bereits mehrmals, daß ich mich über Euch informiert habe, aber Ihr scheint mir nicht zu glauben. Ich kenne Euch, Skar, besser vielleicht, als Ihr selbst Euch kennt. Ihr hattet öfter als nur einmal die Gelegenheit, Euch einen Thron zu erobern. Die Versuchung, von der Ihr sprecht, existiert für Euch nicht. Ihr habt nie Macht gewollt. Ihr könnt nichts damit beginnen, weil sie Euch nichts bedeutet. Und Ihr wißt das sehr genau.
    Dies zum einen.
    Zum anderen werdet Ihr mich kaum für so dumm halten, mich nicht auch auf

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