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Enwor 2 - Die brennende Stadt

Enwor 2 - Die brennende Stadt

Titel: Enwor 2 - Die brennende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Ihr müßt völlig erschöpft sein.«
    Skar lehnte sich gegen die Wand, schüttelte den Kopf und versuchte, gleichmütiger dreinzuschauen, als er war. »Ich bin nicht zum Trinken hergekommen.«
    Die Errish schenkte die beiden Becher voll und stellte den Krug zurück, als hätte sie seine Worte gar nicht gehört. »Trinkt«, sagte sie. »Das ist ein besserer Tropfen als der, den der alte Geizkragen ausschenkt.«
    Skar griff seufzend nach dem Becher, drehte ihn einen Moment unschlüssig in der Hand und tat dann so, als ob er tränke. »Ihr versteht zu leben«, sagte er. »Der Wein ist wirklich besser als der von Rache.«
    Auf dem Gesicht der jungen Frau erschien ein Anflug von Unmut. »Ihr solltet nicht versuchen, mich zu belügen, Skar«, sagte sie ruhig. »Ihr könnt schwerlich den Wein kosten, ohne Eure Lippen zu benetzen.«
    Skar hielt ihrem Blick einen Moment stand, zuckte dann mit den Achseln und trank wirklich. Der Wein war süß und schwer, zu schwer für seinen Geschmack. Aber er tat ihr den Gefallen und leerte den Becher zur Hälfte, ehe er ihn zurückstellte.
    »Und nun«, sagte er, »haben wir hoffentlich dem Zeremoniell genüge getan und können zur Sache kommen. Wer seid Ihr und was wollt Ihr von mir?«
    »Eure Fragen sind leicht zu beantworten«, sagte die Errish.
    »Mein Name ist Vela. Und was ich von Euch will? Was will man schon von einem Satai, Skar? Eure Hilfe. Hat Euch Gowenna nicht gesagt, daß ich einen Auftrag für Euch und Euren Kameraden habe?«
    Skar schürzte unwillig die Lippen. Als er antwortete, war sein Ton schärfer, als es einer Errish gegenüber angemessen war.
    »Doch. Aber sie hat leider vergessen zu sagen, welcher Art dieser Auftrag ist. Ich hoffe, Ihr vergeßt es nicht auch. Ich habe nichts gegen einen guten Schluck Wein und eine Unterhaltung, doch meine Zeit ist knapp, und ich habe heute noch etwas vor ...«
    »Ach ja, Euer Kampf .. .«
    Vela lächelte. Sie wirkte jetzt mehr denn je wie ein unschuldiges kleines Mädchen. Und doch war irgend etwas in ihrem Blick, das Skar mißfiel, obwohl er nicht zu sagen vermochte, was.
    Aber vielleicht war er auch nur überreizt, mißtrauischer als nötig. Sie war nicht irgendwer, sondern eine Errish, eine Ehrwürdige Frau. Wenn es auf dieser Welt noch einen Begriff gab, der für Vertrauen und Ehrlichkeit stand, dann dieser. Er nahm einen weiteren, vorsichtigen Schluck, sah sich unschlüssig um und ließ sich schließlich auf das Lager sinken, weniger aus Müdigkeit, sondern eher, weil es ihm plötzlich unangenehm war, ruhig dazustehen und ihren forschenden Blick auf sich zu spüren. Skar war sich des Umstandes, nervös zu sein und dies auch zu zeigen, völlig bewußt, und er kannte auch den Grund. Vela. Nicht das, was sie gesagt hatte oder noch sagen würde, auch nicht die seltsamen Umstände ihres Zusammentreffens, sondern nur sie. Ihre bloße Anwesenheit.
    Er sah auf, begegnete ihrem Blick und begann unruhig auf der Kante des Lagers hin und her zu rücken. Es war hart und zu niedrig, um bequem zu sein. Er zog die Beine an, ließ sich zurücksinken und lehnte den Kopf gegen die nackte Lehmwand. Sie war feucht und kalt wie alles in diesem Haus, und er setzte sich abrupt wieder auf.
    »Ich vergesse nicht, es Euch zu erklären«, sagte Vela nach einigem Zögern. »Aber es ist nicht leicht.« Sie setzte sich auf den Hok-ker und legte die Hände nebeneinander auf den Tisch. Skar fiel auf, wie braun ihre Haut war. Dunkler, als man es normalerweise bei einer Ehrwürdigen Frau erwartete.
    »Laßt Euch Zeit«, murmelte er. »Wir sollten nur bis Sonnenuntergang fertig sein. Dann beginnt mein Kampf.«
    »Ah ja, der Kampf«, sagte Vela noch einmal, als erinnere er sie an etwas, das sie längst vergessen hatte. »Del und Ihr müßt in großer Bedrängnis sein, wenn Ihr ein solches Angebot angenommen habt. Kämpft Ihr oft für Geld?«
    Skar nickte. »Dann und wann. Habt Ihr mich rufen lassen, um mit mir über meine Art zu leben zu reden?« Er spürte selbst, daß er über das Maß des Notwendigen hinausschoß, aber es war ihm gleich, und Vela schien ihm seinen angriffslustigen Ton nicht übelzunehmen.
    »Nein«, antwortete sie. »Ich frage aus einem anderen Grund.
    Ihr... habt den Kontrakt unterzeichnet, um mit dem Handgeld Eure Schulden bei Cubic bezahlen zu können, nicht?«
    Skar wollte auffahren, besann sich aber dann anders und beließ es bei einem finsteren Blick.
    »Und wenn?«
    Vela zuckte gleichmütig die Achseln. »Ich informiere mich gerne über

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