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Enwor 2 - Die brennende Stadt

Enwor 2 - Die brennende Stadt

Titel: Enwor 2 - Die brennende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nicht geringer als draußen auf der Ebene, aber es war allein schon eine Erleichterung, der gnadenlosen Helligkeit und dem Flammenschein zu entgehen. Skar drängte sein Tier dicht an die Wand, streckte zögernd die Hand aus und zog sie mit einem Schmerzenslaut wieder zurück. Der Stein war glühend heiß. Im Inneren des Gebäudes mußten Temperaturen wie in einem Backofen herrschen.
    Besorgt sah er sich nach den anderen um. Gowenna und ihre drei Schatten waren aus den Sätteln gestiegen und machten sich am Tor zu schaffen. Skar bemerkte, daß einer der Sumpfmänner schwankte. Sein Chamäleonmantel flackerte, wechselte unablässig die Farbe von Schwarz zu Grau und Braun, flammendem Rot und Weiß und wieder Schwarz. Das Gesicht hinter der spitzen Kapuze wirkte eingefallen und grau; erloschen. Beral hing schlaff über dem Hals seines Pferdes. Sein Gesicht glänzte vor Schweiß, und an seinem Hals pochte eine Ader, schnell, hektisch und arhythmisch. Seine Hände zuckten unablässig. Er war bei Bewußtsein, wie seine weit offenstehenden Augen verrieten, aber er schien kaum mehr zu bemerken, was um ihn herum vorging. Arsan, Nol und Gerrion hockten, zusammengesunken und eng in ihre Umhänge gewickelt, in den Sätteln. Der einzige, dem die Hitze nichts auszumachen schien, war Tantor.
    Gowenna stieß einen erleichterten Schrei aus und trat hastig drei, vier Schritte zurück. Das Tor zitterte, schwang, wie von Geisterhand bewegt, nach außen auf und kam mit einem hörbaren Ächzen zum Stillstand. Skar sah, daß die Flügel aus massivem Metall bestanden. Trotzdem hatten sie sich in der Hitze verzogen, so daß wahrscheinlich nicht einmal die Kraft eines Drachen ausgereicht hätte, sie weiter zu öffnen. Aber der entstandene Spalt reichte, ein Pferd hindurchzulassen.
    Gowenna taumelte mit einem erlösenden Aufschrei durch die Öffnung. Ihr Gesicht verzerrte sich vor Schmerz, als sie das heiße Metall mit der Schulter berührte. Sie wankte, stolperte weiter und war im nächsten Augenblick im Inneren des Gebäudes verschwunden. Hinter ihr drängten die drei Sumpfmänner hinein.
    Skar wartete geduldig, bis alle außer ihm und dem Zwerg im Schutz des Gebäudes waren. Er drängte sein Tier neben das des Zwerges, riß brutal an den Zügeln und schüttelte den Kopf, als Tantor an ihm vorbeireiten wollte.
    »Dir scheint das alles ja am wenigsten auszumachen!« schrie er über das Brüllen des Sturmes hinweg. »Also kümmere dich um die Packpferde! Treib sie zusammen und schick sie rein!«
    Tantor begann mit seiner hohen Fistelstimme zu protestieren, aber Skar beachtete ihn nicht weiter. Er haßte den Zwerg, haßte ihn mit jedem Tag, an dem er mit ihm zusammen sein mußte, mehr, und er machte kein Hehl daraus. Irgendwo, in einer boshaften Ecke seines Bewußtseins, schlummerte die Hoffnung, den Zwerg eines Tages zu einem Angriff reizen zu können. Es würde ihm ein Vergnügen sein, ihm den Hals umzudrehen.
    Er sprang aus dem Sattel, streifte seinen Umhang ab und führte sein Pferd am Zügel durch das Tor.
    Im ersten Moment sah er nichts. Es gab Licht im Inneren des Hauses, graues, fahles Licht, das aus keiner bestimmbaren Quelle kam und wie körperloser Nebel überall war. Seine Augen waren aber an die unerträgliche Helligkeit draußen gewöhnt und brauchten eine Weile, um sich umzustellen, so daß er die Gestalten der anderen im ersten Moment nur als vage Schatten erkennen konnte. Und es war kühl, viel kühler, als er erwartet hatte.
    Er wankte bis in die Mitte des Raumes, ließ sich mit einem erleichterten Seufzer in die Knie sinken und atmete fünfzehn-, zwanzigmal hintereinander tief ein und aus. Sein Herz begann plötzlich zu rasen. Übelkeit stieg in ihm auf, und mit einem Mal, unvermittelt, fror er. Sein Körper revoltierte endgültig gegen die Belastung. Er krümmte sich zusammen, verkrampfte die Hände über dem Magen und kämpfte vergeblich gegen den immer stärker werdenden Brechreiz an.
    Die Übelkeit wurde schlimmer. In seiner Brust saß plötzlich ein böser, bohrender Schmerz, eine schneidende Wunde, aus der dünne, brennende Schmerzlinien durch seinen Körper schössen.
    Er erkannte die Symptome beinahe zu spät. Er fiel vornüber, krümmte sich noch mehr zusammen und versuchte verzweifelt, an seinen Brustbeutel zu gelangen. Seine Hände verkrampften sich, wurden zu nutzlosen, hornigen Strünken und verkrümmten Krallen, die nicht mehr fähig waren, den Knoten zu lösen.
    Nein, dachte er. Nicht jetzt! Nicht vor den

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