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Enwor 5 - Das schwarze Schiff

Enwor 5 - Das schwarze Schiff

Titel: Enwor 5 - Das schwarze Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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paar Schritte parallel zum Kraterrand, machte dann einen scharfen Knick nach rechts und hörte auf, sichtbar zu sein, als der Boden nicht mehr aus Eis, sondern aus nacktem Fels bestand. Aber sie führte vom Krater
weg.
    Skar schüttelte nervös den Kopf.
Unsinn.
Was er dachte, war Unsinn. Es konnte genausogut umgekehrt sein — Del konnte den Schlag hier erhalten und halb benommen zum Krater getaumelt sein, ehe er über seine Kante stürzte.
    Er seufzte, ließ sich vollends auf die Knie sinken und beugte sich über den Kraterrand. »Hier oben ist alles ruhig«, sagte er. »Ihr könnt kommen.«
    »Gowenna?«
    Skar zuckte mit den Schultern, ehe ihm einfiel, daß er für Helth und Del nicht mehr als ein formloser Schatten gegen den Nachthimmel sein konnte und sie die Bewegung wahrscheinlich nicht sahen. »Sie ist verschwunden«, sagte er.
    Del fluchte, entriß Helth mit einem wütenden Ruck seine Waffe und stieg mit geschickten Bewegungen zu ihm herauf. Helth folgte Augenblicke später, weniger elegant, aber ebenso schnell.
    »Diese verdammte Hexe«, zischte Del. »Ich wußte, daß sie uns hintergeht. Aber du konntest ja nicht auf mich hören.«
    »Es nutzt keinem, wenn wir uns jetzt gegenseitig Vorwürfe machen«, sagte Helth zu Skars Überraschung. Er war, anders als Del, nicht ganz aufgestanden, sondern hatte sich nur auf die Knie erhoben; sein Atem ging schwer, und seine linke Hand lag auf seinem Oberschenkel, als müsse er sich abstützen. Skar fiel auf, daß er seinen Schild unten im Krater zurückgelassen hatte. Wo die metallenen Halteschlaufen gewesen waren, färbte sich der Stoff seines Hemdes dunkel. »Du bist verletzt!« sagte er erschrocken. Er wollte sich nach dem jungen Veden bücken, aber Helth sprang mit einer beinahe hastigen Bewegung auf die Füße und stieß ihn weg.
    »Das ist nichts«, sagte er unwillig. »Ein Kratzer.«
    »Unsinn.« Skar streckte die Hand nach seinem Arm aus. »Laß ihn mich ansehen, wenn es wirklich nur ein Kratzer ist.«
    Helth' Reaktion überraschte ihn. In den Augen des Veden blitzte es zornig auf. Er wich einen weiteren Schritt zurück, legte die Hand über die dunkle Stelle auf seinem Hemdsärmel und schüttelte trotzig den Kopf. »Es ist nichts«, wiederholte er scharf. »Ich brauche keine Hilfe.«
    »Laß ihn, Skar«, sagte Del murrend. »Warum verschwendest du deine Zeit mit diesem Kindskopf? Laß ihn doch verbluten, wenn er will.«
    »Dieser Kindskopf hat dir immerhin das Leben gerettet«, sagte Skar scharf, ohne Del allerdings dabei anzusehen. »Ohne ihn hätte ich dich nämlich kaum da raushauen können.«
    Del runzelte die Stirn, schien etwas sagen zu wollen und wandte sich dann mit einem stummen Achselzucken ab. Sein Verhalten überraschte Skar nicht im geringsten. Es war nie Dels Art gewesen, Dankbarkeit offen zu zeigen. Er war noch jung genug, verlegen zu werden, wenn er sich bedanken mußte.
    Und Helth schien es auch nicht zu erwarten. »Laßt uns endlich gehen«, schlug er vor. »Die Hexe hat dich nicht aus Übermut niedergeschlagen, Del. Sie führt etwas im Schilde.«
    Ja, dachte Skar. Und was immer es war, sie würden zu spät kommen, um es zu verhindern.
    Die Nacht schien voller flüsternder Laute und huschender Schatten zu sein, als sie zurück zur Höhle gingen. Es war nicht sehr weit — nicht viel mehr als eine Meile —, aber sie kamen kaum rascher voran als auf dem Hinweg, obwohl sie jetzt nicht mehr darauf achteten, sich möglichst leise zu bewegen und ungesehen zu bleiben. Del versuchte zu laufen, verlor aber auf dem unsicheren Untergrund fast augenblicklich den Halt und wäre gestürzt, wenn Skar ihn nicht aufgefangen hätte. Die Dunkelheit verdichtete sich, je mehr sie sich der Schlucht näherten, in der Vela und die Freisegler auf sie warteten. Der Wind trug ein unheimliches, an- und abschwellendes Heulen mit sich, und mehr als einmal glaubte Skar in den finsteren Schatten jenseits der Felsen formlose große Dinge zu sehen, die ihnen folgten. Aber er wußte nicht, ob sie wirklich da waren, und er sprach auch zu den anderen nicht von seiner Beobachtung. Etwas — irgend etwas — war dort, auf der anderen Seite dieser Felsbarriere, die sie für Berge gehalten hatten. Aber er war nicht sicher, ob es nicht nur für ihn und nicht auch für die anderen da war.
    Und wenn, ob es auf sie alle oder nur auf ihn wartete.
    Er versuchte den Gedanken zu verscheuchen, aber er blieb, wurde im Gegenteil sogar immer stärker und begleitete ihn, bis sie die

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