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Enwor 6 - Die Rückkehr der Götter

Enwor 6 - Die Rückkehr der Götter

Titel: Enwor 6 - Die Rückkehr der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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bleiben, bis wir aufbrechen. Wenn du willst, darfst du das Zimmer verlassen, aber nicht das Haus.« Er machte eine vage Geste. »Ich habe Befehl gegeben, dich zu töten, wenn du es versuchen solltest. Also sei vernünftig. Ich komme später noch einmal zu dir.«
    Damit wandte er sich um, verließ das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. Skar hörte ihn draußen mit jemandem reden, ohne die Worte zu verstehen, dann verklangen seine Schritte endgültig auf dem hartgefrorenen Holzboden.

E ine halbe Stunde später kam Syrr wieder zu ihm, diesmal begleitet von Talin und einem schwarzhaarigen Jungen, der kaum älter als sie selbst sein konnte, aber bis an die Zähne bewaffnet war und sich solche Mühe gab, einen finsteren Eindruck zu machen, daß es schon fast wieder lächerlich wirkte — wozu auch sein Aufzug beitrug. Er trug einen zerkratzten Schuppenpanzer, der ihm um mindestens drei Nummern zu groß war, dazu einen metallenen Helm, der einmal dem gleichen Besitzer gehört haben mußte, denn er rutschte ihm bei jeder heftigen Bewegung entweder in den Nacken oder die Stirn, und ein Schwert, das selbst Skar nur als Bihänder benutzt hätte. Zu allem Überfluß hing an seinem Gürtel auch noch ein dreikugeliger Morgenstern — eine Waffe, mit der er sich allenfalls selbst den Schädel einschlagen würde, wenn er versuchte, sie zu schwingen. Skar unterdrückte mit Mühe ein Lächeln, als der Junge sich mit vor der Brust verschränkten Armen unter der Tür aufbaute und ihn mit finsteren Blicken maß.
    Dann entdeckte er etwas, was ihn den
Krieger
sofort vergessen ließ — die Schale der dampfenden Suppe nämlich, die Syrr auf der Truhe neben seinem Bett abgestellt hatte, zusammen mit einem hölzernen Löffel und einem Stück Brot. Ohne auf die Schmerzen in seinem Bein zu achten, setzte er sich auf, griff nach dem Löffel und begann gierig zu essen.
    Syrr sah ihm zu, schweigend, aber mit der Zufriedenheit einer Köchin, die sieht, wie es ihrem Gast schmeckt. Skar leerte die Suppenschüssel bis zur Neige, und auch von dem Brot ließ er nicht den kleinsten Krümel übrig. Er aß zu schnell, und prompt wurde ihm übel. Aber er hatte sich jetzt wieder weit genug in der Gewalt, das Gefühl zu unterdrücken.
    Mit einem dankbaren Lächeln wandte er sich an Syrr. »Das war gut«, sagte er. »Hast du die Suppe gekocht?«
    Syrr nickte, lächelte verlegen und schüttelte den Kopf. »Zum Teil«, sagte sie. »Ich habe... dabei geholfen. Willst du noch mehr?«
    Skar lehnte mit einem stummen Kopfschütteln ab. Er war noch immer hungrig, sehr hungrig sogar, aber er wußte, daß er seinem Körper nicht zuviel zumuten durfte. Während der letzten vierundzwanzig Stunden hatte er eine schmerzhafte Lektion bekommen, was seine Grenzen anging. Er verspürte keine Lust, sie zu wiederholen.
    »Später vielleicht«, sagte er. »Jetzt möchte ich...« Er zögerte, blickte rasch zu dem jungen Krieger unter der Tür hinüber und fuhr fort: »... mit dir reden. Wieso bist du zurückgekommen?« Syrr zögerte, und Skar spürte, daß ihre Antwort ganz anders ausgefallen wäre, wären sie allein gewesen. »Wir... hätten dich nicht zurücklassen dürfen«, sagte sie stockend. »Aber wir hielten dich für tot, als wir dich im Schnee liegen sahen. Und wir... wir hatten Angst.« Sie senkte beschämt den Blick. »Es tut mir leid, Skar. Du hast so viel für uns getan, aber ich war halb von Sinnen vor Angst. Ich sah den Quorrl davonreiten und...«
    »Und du hattest Angst, er würde zurückkommen«, sagte Skar. »Das verstehe ich.« Er lächelte. »Ich mache dir keine Vorwürfe.« »Aber ich«, sagte Syrr, unerwartet heftig. »Wäre Talin nicht gewesen, wäre ich vielleicht einfach weitergeritten.«
    »Talin?« Skar blickte verwundert zu dem schwarzhaarigen Knaben hinüber, der bisher kein Wort gesagt, ihn aber dafür unentwegt angestarrt hatte.
    Syrr nickte. »Ja. Er... er sagte, ganz gleich, was du bist, du hast uns geholfen und dein eigenes Leben dabei riskiert, und wir müssen zurück und uns um dich kümmern, und... und...« Sie begann zu stammeln, wich Skars Blick aus und starrte zu Boden.
    Skar legte ihr sanft die Hand auf die Schulter. »Schon gut«, sagte er. »Ich werfe dir nichts vor, Syrr. Vielleicht hätte ich nicht anders gehandelt, an deiner Stelle.«
    »Das hättest du nicht«, mischte sich Talin ein. Skar drehte betont langsam den Kopf, blickte ihnen einen Moment lang ernst an und lächelte, aber auf eine ganz bestimmte Art, die nicht

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