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Enwor 8 - Der flüsternde Turm

Enwor 8 - Der flüsternde Turm

Titel: Enwor 8 - Der flüsternde Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Hilfe von den
Errish
versprach!«
    »Und die Quorrl?«
    »Sie begleiten mich«, antwortete Skar. »Ich ließ sie zurück, damit niemand in Elay bei ihrem Anblick die Nerven verliert und einen Fehler macht — nicht, damit deine Leute sie abschlachten!«
    Und dann tat er etwas, was die
Errish
vollkommen verblüffte — mit einer wütenden Bewegung stieß er seine Gefangene von sich, trat auf die Gestalt im schwarzen Mantel zu und senkte seine Waffe, »Und jetzt erschieß mich, wenn es dir Spaß macht, du Närrin!«
    Die
Errish
starrte ihn an. Ihre Waffe blieb weiter auf Skar gerichtet, aber auf ihren Zügen kämpften widerstrebende Empfindungen miteinander; sie war verunsichert und auf eine Weise entsetzt, die er nur zu gut nachempfinden konnte. Aber er spürte, daß er gewonnen hatte, wenn er nicht im letzten Moment noch einen Fehler beging.
    »Du... du gehörst nicht zu den Zauberpriestern?« fragte die
Errish
stockend.
    Skar verneinte. »Und Titchs Krieger ebensowenig. Sie gehören zu dem Heer, das uns die Quorrl sandten, um Ikne und die südlichen Länder zu befreien.«
    Die Lippen der
Errish
begannen zu zittern. »Wer... wer bist du?« fragte sie.
    »Mein Name ist Skar«, antwortete Skar. »Ich bin ein Satai. Ein
Hoher Satai,
wenn du es genau wissen willst, du dummes Weib! Del, der Kriegsherr der Satai, sandte mich nach Elay, um mit der
Margoi
Kontakt aufzunehmen.« Plötzlich wurde er zornig. Sein Entsetzen über dieses neuerliche, sinnlose Töten machte sich in Wut Luft, die er nicht mehr zu beherrschen imstande war. »Er wußte nicht, daß ich auch einen Haufen blindwütiger Amazonen treffen würde, die erst schießen und dann denken! Wer führt euch an ?«
    »Ich... ich glaube dir nicht!« antwortete die
Errish.
Ihre Stimme war schrill. Sie schrie mehr, als sie sprach. »Du lügst! Die
Margoi
ist tot, wie alle anderen, und... und...« Sie verlor den Faden, begann zu stammeln und schien plötzlich alle Mühe zu haben, die Tränen zurückzuhalten.
    Skar sah sie genauer an. Er war ihr jetzt nahe genug, um ihr Gesicht erkennen zu können, und er sah, daß sie ebenso jung war wie das Mädchen, das ihn draußen zwischen den Felsen angegriffen hatte; nur ein paar Jahre älter als Kiina, wenn überhaupt. Und auch die Gesichter der anderen, die nach und nach näher gekommen waren, erschienen ihm nicht wesentlich älter.
Großer Gott — hatten sich Titchs Quorrl eine Schlacht mit Kindern geliefert?
Aber selbst dieser Gedanke vermochte seine Wut nicht völlig zu besänftigen. Zornig hob er die Waffe, schleuderte sie der
Errish
vor die Füße und starrte sie an. »Dann erschießt mich meinetwegen!« fauchte er. »Oder ruf deine Schwestern zurück und geh aus dem Weg!«
    Ohne die Antwort der
Errish
abzuwarten, fuhr er herum, ging an ihr vorbei und näherte sich den Felsen, zwischen denen sich Titchs Quorrl verschanzt hatten. Die
Errish,
denen er begegnete, traten zögernd beiseite. Skar versuchte, in den Schatten vor sich Einzelheiten zu erkennen. Hier und da glühte der Felsen noch, wo er von den Schüssen der fürchtlichen Lichtwaffe getroffen worden war; dumpfes Stöhnen und Schmerzlaute drangen zwischen den Felsen hervor, und überall lagen die massigen Gestalten verletzter oder toter Quorrl.
    Skar blieb stehen, als er sich den Felsen bis auf zehn Schritte genähert hatte, und hob die Arme. »Ich bin es, Skar!« rief er, so laut er konnte. »Nicht schießen!«
    Er bekam keine Antwort, blieb ein paar Sekunden reglos stehen und ging dann vorsichtig weiter. Die Schatten zwischen den Lavafelsen bewegten sich; Metall klirrte. Skar blieb abermals stehen, ließ die Arme wieder sinken und drehte den Kopf von rechts nach links. »Ist Titch noch am Leben?« rief er.
    Nicht weit von ihm bewegte sich etwas. Ein dumpfes Kollern erscholl, und ein verirrter Lichtstrahl brach sich auf Metall und ließ es golden auffunkeln.
    »Den Göttern sei Dank, du lebst!« sagte Skar. »Es ist alles in —« »Ich habe gehört, was ihr geredet habt«, unterbrach ihn der Quorrl, während er sich vollends hinter seiner Deckung aufrichtete. Etwas in seiner Stimme warnte Skar. »Was wolltest du sagen,
Mensch?«
Er sprach das Wort wie eine Beschimpfung aus. »Daß alles in Ordnung ist? Die Hälfte meiner Männer sind tot, aber es war alles nur ein Irrtum, wie? Ein bedauerliches Mißverständnis?« Er kam näher, und zum ersten Mal seit Wochen wieder kam Skar wirklich zu Bewußtsein, wie groß und unglaublich
stark
Titch war, selbst für einen

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