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Enwor 8 - Der flüsternde Turm

Enwor 8 - Der flüsternde Turm

Titel: Enwor 8 - Der flüsternde Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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einer
Errish
zusammengewesen waren.
    Trotzdem umging Skar ihn in respektvollem Abstand, ehe er wieder aus den Schatten der Felsen heraustrat und sich einer Gruppe von drei
Errish
näherte. Sie mußten seine Schritte hören, aber auch sie schienen ihn für eine der Ihren zu halten, denn keine von ihnen drehte sich auch nur herum — und als sie ihren Irrtum bemerkten, war es zu spät. Skar schlug der ersten die geballte Faust zwischen die Schulterblätter, brachte die zweite mit einem Kolbenhieb der Strahlenwaffe zu Fall und riß die dritte
Errish
so grob herum, daß sie vor lauter Schrecken ihre Waffe fallenließ und nicht einmal auf den Gedanken kam, sich zu wehren. Skar packte sie, legte den Arm von hinten um ihren Hals und drückte zu; nicht so fest, daß sie keine Luft mehr bekam, aber hart genug, ihr zu verdeutlichen, wie wenig Sinn irgendein Widerstand haben mußte.
    Dann hob er die Waffe, richtete sie schräg in den Himmel über dem Meer und drückte ab.
    Ein brüllender Strom aus gleißendem, unerträglich hellem Licht brach aus dem silbernen Rohr und verwandelte die kreisenden Daktylen in schwarze flatternde Scherenschnitte. Skar sah, daß er keine von ihnen getroffen hatte; trotzdem spritzte ihre Formation in heller Panik auseinander, so daß eine oder zwei
Errish
nur noch mit Mühe ihr Gleichgewicht auf den Rücken der Drachenvögel halten konnten. Ein Chor überraschter Schreie gellte auf, und die Gesichter der meisten
Errish
wandten sich in seine Richtung. Unangenehmerweise auch die meisten ihrer Waffen.
    »Aufhören!"
brüllte Skar. »Hört sofort mit diesem Wahnsinn auf!«
    Sein Schrei wäre nicht einmal nötig gewesen. Das Scannerfeuer hatte aufgehört, und auch die Reptilienwesen stellten ihre Angriffe auf die verschanzten Quorrl ein, was Skars Vermutung bestätigte, daß sie von den
Errish
telepathisch gelenkt wurden; der Kampf erlahmte binnen einer Sekunde, und Skar konnte beinahe körperlich fühlen, wie sich aller Aufmerksamkeit auf ihn konzentrierte. Eine der schwarzgekleideten Gestalten vor ihm hob ihre Waffe, schoß aber nicht, und über der Steilküste erschien wieder der flatternde Schatten einer Daktyle.
    »Hört auf!« rief Skar noch einmal, »ihr wißt nicht, was ihr tut!«
»Du
weißt nicht, was du tust!« Eine der
Errish
kam näher. Skar konnte ihr Gesicht nicht erkennen, aber allein der Klang ihrer Stimme verriet ihm, daß er es mit einer Frau zu tun hatte, die es gewohnt war, Befehle zu erteilen. »Laß Rani los, oder du bist tot!«
    Sie hob ihren Scanner, um ihre Worte zu unterstreichen. Skar verstärkte den Druck auf die schmale Gestalt in seinem Arm noch ein wenig, und die
Errish
stöhnte vor Schmerz.
    »Keinen Schritt weiter!« drohte er. »Oder deine Schwester stirbt! Ich bin nicht euer Feind! Ich will nur mit euch reden!«
    Die
Errish
kam zögernd näher. Die Waffe in ihrer Hand blieb unverändert auf Skars Gesicht gerichtet, aber er spürte, daß sie nicht abdrücken würde. Die Gefahr, auch die
Errish
zu töten, die er wie einen lebenden Schutzschild vor sich hielt, war zu groß.
    »Nur reden? Wer bist du? Wo ist Mira? Sie —« Die
Errish
brach ab, als sie die reglose Gestalt neben dem Drachen erblickte. »Du hast sie umgebracht!« Sie hob ihre Waffe. »Dafür stirbst du!«
    Skar wich zurück und machte gleichzeitig zwei, drei rasche Schritte zur Seite. Hinter seinem Rücken erklang abermals das drohende Knurren des Drachen, und er konnte den scharfen Reptiliengestank spüren, den das Ungeheuer ausstieß. »Dann solltest du aber verdammt gut zielen«, sagte er. »Wenn du den Drachen triffst und er anfängt zu toben, dann überlebt in diesem Tal niemand.«
    »Was willst du?« fragte die
Errish
aufgebracht. »Gehörst du zu diesen verdammten Zauberpriestern? Du täuschst dich, wenn du glaubst, daß wir tatenlos zusehen, wie deine verdammte Quorrl-Bande und du —«
    »Verdammt, ich stehe auf eurer Seite!« brüllte Skar. »Und die Quorrl auch!«
    Für ein paar Sekunden wurde es still. Vollkommen still. Selbst das Prasseln der Flammen, die sich hier und da noch gegen den Regen wehrten, schien gedämpft. Auf den Zügen der
Errish
machte sich ein fassungsloser, fast entsetzter Ausdruck breit, aber nur für einen Moment. Dann schüttelte sie heftig und mehrmals hintereinander den Kopf und verzog abfällig das Gesicht.
    »Du lügst!« sagte sie.
    »Ich bin ein Satai«, antwortete Skar. »Schau mich an. Hast du jemals gehört, daß ein Satai lügt? Ich kam hierher, weil ich mir

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