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Eobal (German Edition)

Eobal (German Edition)

Titel: Eobal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Selbstzerstörung.«
    Zant schüttelte den Kopf. »Das sind Söldner. Die sind bereit zu kämpfen, auch bei schlechtem Zahlenverhältnis, aber irgendwann geben sie dann auf. Schließlich wissen sie, dass sie erst mal überleben werden. Und wenn sie eine zahlungskräftige Organisation hinter sich haben – ich habe noch nie gehört, dass sich das Kalifat bei Gefangenen zweiter Ordnung nicht von einem großzügigen Lösegeld hat überzeugen lassen.«
    »Aber sie sind in den Perlenhandel involviert.«
    »Die Söldner sind Söldner. Wenn Perlenhändler an Bord sind – ja, die sind fällig. Die holt kein Lösegeld der Welt wieder zum Vorschein. Aber die Söldner? Das Kalifat versteht das Los von Söldnern sehr gut. Schließlich wurde es vor 300 Jahren von welchen gegründet.«
    Daxxel grinste und nickte. Zant hatte einen guten Blick für die Realitäten.
    »Mit etwas Glück werden wir auch endlich erfahren, wer Dhloma getötet hat«, meinte er.
    »Das bezweifle ich.«
    Daxxel sah sie einen Moment an, dann biss er in ein Gebäckstück. Deutlich besser als das Omelette.
    »Ja, ich auch.«
    »Wir übersehen die ganze Zeit irgendetwas. Das Gefühl verfolgt mich schon länger«, ergänzte Zant.
    Daxxel nickte. »Geht mir ähnlich. Aber ich komme einfach nicht darauf.«
    »Ich auch nicht.«
    Sie schwiegen sich einige Minuten an, jeder in seine Gedanken versunken. Die Grübelei brachte sie der Lösung ihres Problems allerdings auch nicht näher.
    Bevor sie sich weiter darüber unterhalten konnten, erklang ein Rufton und unversehens erschien das Gesicht des Kommandanten auf dem Bildschirm. Der ungnädige Blick, mit dem er Daxxel dabei beobachtete, wie dieser ein weiteres Stück Gebäck in den Mund schob und zu kauen begann, sprach Bände.
    »Ich hoffe, ich störe Sie nicht«, log er.
    Daxxel schüttelte den Kopf. »Sie stören niemals, Kommandant«, log er zurück.
    »Unser Freund hat den Kurs geändert. Er hat sich offenbar entschlossen, der Zange auszuweichen, indem er uns eine Möglichkeit gibt, ihn einzuholen. Dadurch gerät er aus der Reichweite unseres anderen Schiffes; wir aber haben jetzt eine Chance, an ihn heranzukommen.«
    »Das kleinere Übel und damit die einzige Alternative zum sicheren Scheitern«, kommentierte Zant.
    »Das ist korrekt. Wir werden den Flüchtigen in vier Stunden eingeholt haben. Sobald wir seine Waffensysteme außer Gefecht gesetzt haben, schicken wir ein Enterkommando an Bord. Ich dachte mir, dass Sergeant Zant vielleicht mitkommen möchte.«
    Daxxel war dem Kommandanten dankbar, diese Einladung nicht auf seine Person ausgeweitet zu haben. Es wäre etwas peinlich gewesen, sie abzulehnen. Der terranische Langschläfer, der während eines ausgiebigen Frühstücks offen zugab, ein feiger Arsch zu sein. SahimGondor hätte daran sicher seine Freude gehabt.
    Daxxel warf einen schnellen Blick auf Zant. Sie nickte knapp.
    »Sergeant Zant steht Ihnen zur Verfügung«, erwiderte er dann förmlich.
    »Sie soll sich beim Quartiermeister melden«, sagte Sahim und deaktivierte die Verbindung.
    Daxxel kaute und sah Zant forschend an.
    »Ich muss dabei sein«, erklärte diese. »Wenn die Meraner etwas finden, was Dhloma betrifft, müssen wir jemanden vor Ort haben, sonst sind wir wieder einmal auf ihre Gnade angewiesen. Außerdem wird es meiner Karriere immens guttun, erneut mit Meranern kämpfen zu dürfen. So langsam werde ich zu einer Expertin und glauben Sie mir, viele gibt es davon nicht.«
    Er grinste schwach. »Es wird helfen, die Scharte auszuwetzen, die der bisherige Einsatz auf Eobal in Ihre Personalakte schlägt.« Er hob abwehrend die Hände, ehe sie etwas sagen konnte. »Meine Schuld, ich weiß.«
    »Ich kann nicht einmal ermessen, wovon Sie da sprechen, Konsul«, erwiderte Zant mit falscher Förmlichkeit. »Ich habe mich nur um die Sicherheit des Konsulats gekümmert, wie es mein Auftrag ist. Was kann ich dafür, wenn der Konsul sich dauernd in Gefahr begibt?«
    »Sag ich doch. Alles meine Schuld.« Daxxel setzte einen strengen Blick auf. »Den Einsatz im Enterkommando schieben Sie mir aber nicht in die Schuhe.«
    »Übergeordnetes Interesse der Akte. Der Militärgeheimdienst wird das alles sehr interessant finden.« Ihre Miene verdüsterte sich.
    »Was ist?«
    »Ich stelle mir gerade das Debriefing nach unserer Rückkehr vor.«
    »Oh.«
    Zant nickte.
    »Genau. Oh.«

Kapitel 20
     
    Commissioner Theod Volgaan hatte von dem geflügelten Wort gehört, dass man in gewissen Situationen das Bedürfnis

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