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Ephraim Kishon fur Manager

Ephraim Kishon fur Manager

Titel: Ephraim Kishon fur Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Inhaltsverzeichnis

Bargeldloser Verkehr
    Es begann, wie schon manches Unglück begonnen hat: mit Zahnschmerzen. Der Zahnarzt entdeckte in einem meiner Zähne ein Loch, verabfolgte mir eine Injektion, griff zum Bohrer, bohrte - und stellte mittendrin den Bohrer wieder ab. »Bedaure«, sagte er, während er aus seinem Kittel schlüpfte. »Eine weitere Behandlung ist für mich nicht der Mühe wert.« Ich lag hilflos im Operationssessel, eine Klammer im Mund, unfähig zu sprechen.
    »Mein Nettoeinkommen hat bereits die Höhe von 1000 Shekel monatlich erreicht«, sagte der Zahnarzt und fing an, seine Instrumente zu versorgen. »Von jedem weiteren Pfund, das ich jetzt noch verdiene, muß ich 80 Prozent Steuer zahlen. Es ist nicht der Mühe wert.«
    Ich gab ihm durch verzweifelte Gebärden zu verstehen, daß es mir trotzdem lieber wäre, wenn er die Behandlung fortsetzte. »Es ist auch für Sie nicht der Mühe wert.« Mit diesen Worten erlöste er mich von der Klammer. »Sie müssen 3000 Shekel verdienen, um 600 zu behalten und meine Rechnung zahlen zu können. Mir bleiben dann, nach Versteuerung dieser Summe, noch 120 Shekel, mit denen ich den Fahrlehrer meiner Frau bezahlen wollte. Anders ausgedrückt: Von den 3000 Shekel, die Sie verdienen, bekommt der Fahrlehrer 120, von denen ihm 24 bleiben.« »Immerhin netto«, entgegnete ich zaghaft. »Das stimmt. Besser gesagt: Es würde stimmen, wenn der Fahrlehrer sein Stundenhonorar nicht auf 48 Shekel netto verdoppelt hätte. Das bedeutet, daß ich Ihre Zahnarztrechnung verdoppeln müßte, um den Fahrlehrer bezahlen zu können. Und jetzt frage ich Sie nochmals: Ist das für Sie der Mühe wert?«
    Ich antwortete mit einer Gegenfrage, die zum ständigen Wortschatz des durchschnittlichen israelischen Bürgers gehört:
    »Habe ich von Ihnen eine Empfangsbestätigung verlangt?« »Pfiffig, pfiffig.« Der Zahnarzt wiegte anerkennend den Kopf. »Aber ich will keine Scherereien haben. Ich gebe der Steuerbehörde mein ganzes Einkommen an.« »Dann haben Sie ein gutes Gewissen und ich ein Loch im Zahn.« >Nicht unbedingt. Sie können die 48 Shekel direkt an den Fahrlehrer meiner Frau auszahlen. Damit wären wir beide gedeckt.« »Und was soll ich den Leuten von der Steuer sagen, wenn sie in den Büchern des Fahrlehrers entdecken, daß ich die Stunden Ihrer Frau bezahle?«
    »Sagen Sie ihnen, daß meine Frau Ihre Geliebte ist.« »Kann ich ein Foto von ihr sehen?« »Ich dachte lediglich an die Steuer.«
    Nach einigem Hin und Her überredete ich ihn, die Bohrarbeiten in der folgenden Woche fortzusetzen. Leider ergaben sich Schwierigkeiten mit dem Fahrlehrer. »Bis Ende August«, teilte er mir mit, »rühre ich kein Geld mehr an, sonst komme ich in eine höhere Steuerklasse. Nichts zu machen.«
    »Könnte ich vielleicht Ihre Rechnung beim Lebensmittelhändler übernehmen?«
    »Die zahlt schon der Möbelfabrikant, dem ich Fahrunterricht gebe. Ich bin sehr gut organisiert, müssen Sie wissen. Der Anstreicher, der bei mir Motorradfahren lernt, hat anstelle eines Honorars die Wohnung meiner Schwester ausgemalt. Meine Garagenrechnung zahlt ein Modezeichner. Können Sie singen?« »Nicht sehr gut.« »Schade. Sonst hätte ich bei Ihnen Gesangsstunden genommen. Sammeln Sie Briefmarken?« »Nicht der Rede wert.«
    »Hm. Warten Sie. Wenn Sie für den Fahrunterricht, den ich der Frau Ihres Zahnarzts gebe, unseren Babysitter bezahlen - wie wäre das?« Ich hielt das für eine gute Lösung, aber die junge Dame, die bei Fahrlehrers als Babysitter engagiert war, hatte Bedenken. Sie nähme von fremden Männern kein Geld, sagte sie und gab ihren Widerstand auch dann nicht auf, als ich ihr Empfehlungsschreiben von meinem Installateur, meinem Gärtner, dem Schönheitssalon meiner Frau und von meinem Rechtsanwalt vorlegte, die alle bezeugten, daß ich meine Rechnungen immer pünktlich, immer in bar, immer ohne Empfangsbestätigung beglich.
    »Nein, ich will mich niemandem in die Hand geben«, beharrte sie. »Tut Ihnen der Zahn sehr weh?« »Es wird jeden Tag schlimmer.« »Dann kaufen Sie mir Kontaktlinsen.« »Gem. Aber was soll ich der Steuerbehörde sagen, wenn sie in den Büchern des Optikers entdeckt -« »Sagen Sie ganz einfach, daß ich Ihre Geliebte bin.« »Bedaure, die Stelle ist schon besetzt. Brauchen Sie vielleicht einen Regenmantel?«
    »Noch vor ein paar Wochen hätte ich einen gebraucht. Aber jetzt hat das junge Ehepaar in unserem Haus ein Baby bekommen, auf das ich aufpassen muß ... Wissen

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