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Episode I - Die dunkle Bedrohung

Episode I - Die dunkle Bedrohung

Titel: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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die lange Zunge hing ihm schlaff aus dem Mund. »Zunge ganz dick! Viel Autsch.« Anakin schüttelte den Kopf und machte sich wieder an die Arbeit.
    Kitster stellte sich dicht neben ihn und sah schweigend zu. »Du weiß doch nicht einmal, ob dieses Ding funktionieren wird, Annie«, meinte er stirnrunzelnd.
    Anakin blickte nicht auf. »Es wird funktionieren.«
    Qui-Gon Jinn tauchte hinter ihnen auf. »Ich denke, es ist an der Zeit, das herauszufinden.« Er reichte dem Jungen einen kleinen, gedrungenen Zylinder. »Hier, nimm diese Energiezelle. Ich habe sie heute früh gefunden. Watto braucht sie weniger dringend als du.« Seine Mundwinkel zuckten in einer Mischung aus Verlegenheit und Belustigung.
    Anakin wußte, wie teuer diese Energiezellen waren. Wie es dem Jedi gelungen war, eine davon direkt unter Wattos Nase mitgehen zu lassen, wußte er nicht, und er wollte es auch lieber nicht wissen. »Ja, Sir!« strahlte er.
    Er sprang ins Cockpit, steckte die Energiezelle in die Halte-rung der Steuerkonsole und schaltete den Aktivator ein. Dann holte er seinen alten, verbeulten Rennhelm und die Handschuhe heraus. Während er das tat, schaffte es Jar Jar, der sich hinter einem der Motoren herumgetrieben hatte, seine Hand in den Nachbrenner zu stecken. Der Gungan begann entsetzt auf-und abzuspringen, der Mund immer noch taub von dem Schlag, den er von den Energiebindern erhalten hatte. Sein Schnabel klappte sinnlos auf und zu. In letzter Sekunde bemerkte ihn Padme - er fuchtelte wild mit den Armen - und riß ihn einen Augenblick vor der Zündung der Motoren zur Seite.
    Flammen schossen aus den Nachbrennern, und ein gewaltiges Dröhnen ertönte aus den Radon-Ulzers, bis Anakin den Schub wegnahm und das Dröhnen zu einem kehligen Knurren wurde. Die Zuschauer jubelten, und Anakin winkte ihnen zu.
    Auf der Veranda ihrer Hütte sah Shmi Skywalker diesem Spektakel wortlos zu und starrte traurig ins Leere.

    Zwielicht färbte den Horizont über Tatooines untergehenden Sonnen noch einmal golden und scharlachrot. Danach kam die Nacht, und die Sterne zeigten sich wie verstreute Kristallsplitter am klaren, dunklen Himmel. In der sich immer weiter vertiefenden Finsternis lag das Land schweigend und wachsam.
    Ein metallisches Glitzern blitzte im letzten Licht der Sonnen auf, und ein kleiner Transporter kam aus dem Dünenmeer auf Mos Espa zu. Das Schiff hatte einen schaufeiförmigen Bug und messerscharfe Kanten, die Flügel waren nach hinten gebogen, und die vertikalen Stabilisatoren wölbten sich nach innen. Dicht über dem Boden schob es sich über Vorgebirge und stieg in Täler ab, immer auf der Suche. Während es so finster über die Wüste segelte, sah es aus wie ein Raubvogel auf Beutezug.
    Am Rand des Dünenmeeres, wohin das Schiff dem schwindenden Licht gefolgt war, ließ es sich auf der Hochfläche eines Tafelberges nieder, von der aus man weit in alle Richtungen sehen konnte. Wilde Banthas rannten vor ihm davon, warfen die gehörnten Köpfe hoch und trompeteten unwillig. Der Transporter kam zum Stehen, und die Motoren erstarben. Lautlos verharrte das Schiff in der Stille.
    Dann öffnete sich die Heckluke, eine Metalltreppe senkte sich herab, und Darth Maul erschien. Der Sith-Lord hatte seine schwarzen Gewänder gegen Wüstenkleidung eingetauscht, trug darüber einen gegürteten Mantel mit Kragen, und sein Lichtschwert hing griffbereit an seinem Gürtel. Die kurzen Hörner, die nun nicht mehr von der Kapuze bedeckt waren, bildeten eine unheimliche Krone über seinem seltsamen, rotschwarz gefärbten Gesicht. Er ignorierte die Banthas, ging zum Rand der Hochebene, holte einen Nachtlichtfeldstecher heraus und begann den Horizont in alle Richtungen abzusuchen.
    Wüstensand und Felsen, dachte er. Ödland. Aber dort ist eine Stadt, und da noch eine. Und dort noch eine dritte.
    Er setzte den Feldstecher wieder ab. Die Lichter der Städte waren in der heraufziehenden Dunkelheit deutlich zu sehen. Sollte es noch mehr geben, dann lagen sie am anderen Ende des Dünenmeeres, wo er bereits gesucht hatte, oder noch erheblich weiter entfernt, hinter dem Horizont, wo er sich zur Not auch noch hinbegeben würde.
    Aber er war überzeugt, daß die Jedi ganz in der Nähe waren.
    Sein Mosaikgesicht blieb ausdruckslos, aber die gelben Augen glitzerten erwartungsvoll. Bald. Bald.
    Er hob den Arm zu einem Blick auf die um seinen Unterarm geschnallte Instrumentenkonsole, wählte die Einstellung, die er brauchte, und gab die Berechnungen ein, die notwendig

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