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Episode I - Die dunkle Bedrohung

Episode I - Die dunkle Bedrohung

Titel: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Er mußte vollkommen sicher sein, daß er alles getan hatte, was er konnte.
    Damit er das morgige Rennen gewann.
    Weil er mußte.
    Er mußte.
    Er sah zu, wie R2-D2 um die Rennkapsel herumrollte und in breiten Strichen Farbe auf die polierte Metallkarosserie auftrug, unterstützt von einem Licht, das aus einem Strahler oberhalb seiner visuellen Sensoren drang, und einem ununterbrochenen Strom guter Ratschläge von C-3PO. Der Junge hatte den Protokolldroiden kurz zuvor auf Padmes Rat hin aktiviert. Zu mehreren arbeite es sich leichter, hatte sie feierlich verkündet und dann gegrinst. C-3PO war kein sonderlich guter Arbeiter, aber zweifellos ein hervorragender Redner. Und R2-D2 schien ihn gern in der Nähe zu haben und tauschte Piepser und Zwitscherlaute mit seinem Mitdroiden aus, während er um die Rennkapsel herumhuschte. Der kleine Astro-mech-Droide arbeitete unermüdlich, vergnügt und willig. Nichts schien ihn aus der Ruhe zu bringen. Anakin beneidete ihn. Droiden waren entweder gut zusammengebaut oder nicht. Anders als Menschen, reagierten sie nicht auf Müdigkeit oder Enttäuschung oder Angst.
    Rasch verscheuchte er diesen Gedanken und blickte zum Sternenhimmel hinauf. Einen Augenblick später setzte er sich hin und lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Kiste mit Ersatzteilen, seine Schutzbrille und den Rennhelm an der Seite. Nachdenklich betastete er die Japorschnitzerei für Padme in seiner Tasche, an der er gerade arbeitete. Seine Gedanken schweiften ab. Er konnte es nicht genau erklären, aber er wußte, daß der morgige Tag sein Leben verändern würde. Diese seltsame Fähigkeit zu sehen, was anderen entging, die ihm manchmal Einsicht in das verlieh, was geschehen würde, sagte ihm das. Seine Zukunft stürzte in rasendem Tempo auf ihn zu. Das spürte er. Sie kam rasch näher, gab ihm keine Zeit nachzudenken und brach mit der Sicherheit eines Sonnenaufgangs über ihn herein.
    Was würde sie ihm bringen? Die Frage nagte am Rand seines Bewußtseins, weigerte sich jedoch, sich offen zu zeigen. Veränderungen, aber in welcher Form? Qui-Gon und seine Begleiter brachten diese Veränderung mit sich, aber Anakin nahm an, daß nicht einmal der Jediritter ganz sicher wußte, was das Ergebnis sein würde.
    Vielleicht die Freiheit, die er für sich und seine Mutter erträumt hatte. Vielleicht eine Flucht zu einem neuen Leben für sie beide. Alles war möglich, wenn er das Boonta gewann. Alles.
    Der Gedanke war immer noch ganz vorn in seinem vollgedrängten, übermüdeten Kopf, als er die Augen schloß und endlich einschlief.

Zwölf

    Anakin Skywalker träumte in jener Nacht, und in diesem Traum hatte er ein anderes, schwer zu bestimmendes Alter. Er war immer noch jung, aber nicht so jung wie jetzt, und gleichzeitig alt. Er war in Stein gemeißelt, und seine Gedanken wurden von einer so schrecklichen Vision beherrscht, daß er sich nicht dazu bringen konnte, wirklich darüber nachzudenken, sondern sie knapp außerhalb seiner Reichweite ließ, wo sie über einem Feuer von Ehrgeiz und Hoffnung kochte. Er war an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit, in einer Welt, die er nicht kannte, in einer Landschaft, die er nie gesehen hatte. Sie war vage und schattenhaft, gleichzeitig flach und felsig, und veränderte sich so schnell wie eine Fata Morgana auf den Wüstenebenen von Tatooine.
    Der Traum verschwamm, und Stimmen erklangen, weit entfernt und leise. Er wandte sich ihnen zu, weg von einer Welle finsterer Bewegung, die plötzlich vor ihm auftauchte, weg von dem Schlaf, der seinem Traum Leben gab.
    »Ich hoffe, du bist bald fertig«, hörte er Padme sagen.
    Aber Padme war an der Spitze der dunklen Welle seines Traums, und die Welle war eine Armee, die auf ihn zumarschierte...
    R2-D2 pfiff und piepte, und C-3PO fiel mit hastigen Erklärungen ein, behauptete, alles sei erledigt, alles sei bereit, und er rührte sich abermals.
    Eine Hand berührte seine Wange, strich sanft darüber, und der Traum war verschwunden. Anakin erwachte blinzelnd, rieb sich die Augen, gähnte und drehte sich auf die andere Seite. Er lag nicht mehr neben der Kiste mit den Ersatzteilen, wo er am Abend zuvor eingeschlafen war, sondern wieder in seinem Bett.
    Die Hand hob sich von seiner Wange, und Anakin starrte zu Padme hinauf, in ein Gesicht, das er so schön fand, daß es ihm die Kehle zuschnürte. Er starrte sie verwirrt an, denn sie war die Hauptperson in seinem Traum gewesen, anders als jetzt, älter, trauriger... und noch etwas anderes.
    »Ich

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