Episode I - Die dunkle Bedrohung
habe von dir geträumt«, sagte er und mußte fest schlucken, um die Worte herauszubringen. »Du hast eine riesige Armee in die Schlacht geführt.«
Das Mädchen starrte ihn verblüfft an, dann lächelte sie. »Ich hoffe nicht. Ich hasse Kämpfe.« Ihre Stimme war vergnügt und unbeschwert und tat seinen Traum in einer Weise ab, die ihm nicht gefiel. »Deine Mutter will, daß du jetzt aufstehst. Wir müssen bald gehen.«
Anakin kam auf die Beine; er war jetzt hellwach. Er ging zur Hintertür und schaute auf den Ameisenhügel von Sklavenhütten hinaus, auf die anderen Sklaven, die mit ihrer täglichen Arbeit beschäftigt waren, auf den klaren blauen Morgenhimmel, der gutes Wetter für das Rennen des Boonta-Abends versprach. Die Rennkapsel hing vor ihm, getragen von ihren Hubgeneratoren, frisch gestrichen und im Sonnenlicht des neuen Tages schimmernd. R2-D2 war immer noch mit Pinsel und Farbdose beschäftigt und legte letzte Hand an. C-3PO, dem noch immer der größte Teil der Außenhaut fehlte und dessen mechanische Teile deutlich sichtbar waren, folgte, zeigte auf Flecke und gab ungebeten seine Meinung und gute Ratschläge zum Besten.
Das laute Ächzen eines Eopies ließ Anakin herumfahren. Er sah Kitster, der auf dem ersten der beiden Tiere, die er besorgt hatte, um damit die Kapsel in die Arena zu schaffen, auf sie zugeritten kam. Kitster strahlte erwartungsvoll, und er winkte Anakin begeistert zu, als er näher kam.
Anakin winkte zurück und rief: »Schirr sie an, Kitster!« Er wandte sich Padme zu. »Wo ist Qui-Gon?«
»Er hat sich schon zusammen mit Jar Jar auf den Weg zur Arena gemacht. Sie wollten Watto suchen.« Anakin lief ins Bad, um sich zu waschen und anzuziehen.
Qui-Gon Jinn schlenderte durch den Haupthangar der Rennkapselarena von Mos Espa und betrachtete die Aktivitäten ringsumher mit scheinbar beiläufigem Interesse. Der Hangar war ein riesiges Gebäude, daß das ganze Jahr über Rennkapseln und Ausrüstung beherbergte und an Renntagen zur Vorbereitung von Schiffen und Piloten diente. Eine Handvoll Kapseln waren bereits an Ort und Stelle, und Dutzende von Außenweltlern, die aus jeder Ecke der Galaxie ihren Weg nach Tatooine gefunden hatten, waren damit beschäftigt, letzte Hand anzulegen, während Mechaniker und Piloten ihnen Anweisungen gaben. Das Klirren und Kreischen von Metall auf Metall hallte ohrenzerreißend in dem weitläufigen Gebäude wider, und wenn man sich unterhalten wollte, mußte man schreien, um sich verständlich zu machen.
Jar Jar klammerte sich an eine Schulter des Jedimeisters, während Watto dicht neben der anderen schwirrte. Der Gun-gan war nervös wie immer, die Augen auf den Stielen rollten hin und her, und er bog so hektisch den Kopf nach allen Seiten, daß es so aussah, als müsse er jeden Augenblick vom Hals fallen. Watto achtete auf nichts anderes als auf seinen eigenen Redestrom, der weiter und weiter ging und immer wieder auf dieselben Themen kam.
»Die Bedingungen sind also eindeutig festgelegt«, wiederholte er zum dritten Mal in den letzten zehn Minuten. Sein blauer Rüssel wackelte zur Betonung. »Sobald das Rennen vorüber ist, möchte ich Ihr Raumschiff sehen.«
Er versuchte nicht einmal, sich den Anschein zu geben, daß es mehr als eine Frage der Zeit wäre, bis er den Nabootrans-porter besäße. Nicht ein einziges Mal, seit Qui-Gon ihn im Wettbüro getroffen hatte, hatte er auch nur so getan, als hielte er einen anderen Ausgang des Rennens für möglich.
Der Jedimeister zuckte die Achseln. »Immer mit der Ruhe, mein blauer Freund, Sie werden Ihren Gewinn haben, bevor die Sonne untergeht, und meine Begleiter und ich sind dann längst weit weg von hier.«
»Nicht, wenn Ihr Schiff mir gehört!« schnaubte Watto und lachte zufrieden. Dennoch richtete er seinen Blick scharf auf den Jedi. »Ich warne Sie - keine Tricks!«
Qui-Gon ging weiter, blickte hierhin und dahin und arbeitete an der Falle, die er für den Toydarianer vorbereitet hatte. »Sie glauben also nicht, daß Anakin gewinnt?«
Watto flog direkt vor ihn und hielt sie alle auf. Mit heftig schlagenden Flügeln wies er auf einen hellorangefarbenen Renner, der ganz in der Nähe stand und dessen Motoren so modifiziert waren, daß die Energiekoppler, wenn sie erst aktiviert waren, sie zu einem charakteristischen X verbinden würden. Neben der Rennkapsel saß der Dug, der Jar Jar zwei Tage zuvor angegriffen hatte. Sebulba hatte seinen boshaften Blick auf sie fixiert und die dürren Gliedmaßen zu
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