Episode I - Die dunkle Bedrohung
Frauen, Kinder jeden Alters kauerten sich auf einer breiten trockenen Erhebung zusammen, viele hatten ihre Habe um sich aufgestapelt. Tarpals führte sie an den Flüchtlingen vorbei zu einer Stelle, wo die Ruinen dessen, was einmal wohl ein mächtiger Tempel gewesen war, langsam wieder vom Sumpf vereinnahmt wurden. Eine Treppe und der Boden waren alles, was noch intakt war. Säulen und Decken waren schon vor langer Zeit eingestürzt. Köpfe und Glieder steinerner Statuen ragten aus dem Sumpf, ihre Hände umklammerten Waffen, die Augen starrten blicklos ins Leere.
Am anderen Ende der Ruinen wartete Boss Nass zusammen mit mehreren anderen aus dem Gunganrat auf einem Steinkopf, der halb im Wasser lag. Amidala und ihr Gefolge näherten sich über ein Netz von Stegen und Inseln.
»Jar Jar Binks, wieso du wieder da?« knurrte Boss Nass verärgert. »Wir glauben, du bringen Außenweltler weg und niemals zurückkehren! Diesmal Strafe sicher!« Der massige Kopf drehte sich. »Wen du bringst zu Gungan heiligem Ort?«
Die Königin trat sofort vor und hob ihr bleiches Gesicht. »Ich bin Amidala, Königin der Naboo.«
»Naboo!« donnerte Boss Nass. »Nicht mögen Naboo! Ihr bringen Maschinen. Maschinen unser Stadt zerstören! Maschinen uns vertreiben!« Er hob den dicken Arm und zeigte auf die Königin. »Ihr alle schlecht! Ihr vielleicht alle sterben!«
Anakin bemerkte plötzlich, daß sie vollkommen von Gungan umringt waren, einige von ihnen auf Kaadus, andere zu Fuß, mit Elektrostäben, Energiespeeren und einer Art Wurfwaffe bewaffnet. Captain Panaka und die Naboosoldaten blickten sich nervös um und hatten die Hände auf die Blaster gelegt. Die Jedi standen neben der Königin und ihren Dienerinnen, hatten aber ihre Lichtschwerter nicht gezückt.
»Wir möchten uns mit euch verbünden«, versuchte Amidala es noch einmal.
»Wir nicht verbünden mit Naboo!« brüllte Boss Nass wütend.
Plötzlich trat Padme vor und stellte sich vor die Königin. »Das hast du alles sehr gut gemacht, Sabe. Aber jetzt werde ich mich selbst darum kümmern«, erklärte sie leise und wandte sich Boss Nass zu.
»Wer das sein?« wollte das Oberhaupt der Gungan wissen.
R2-D2 , der neben Anakin stand, zwitscherte leise. Der Droi-de hatte als erster begriffen.
Padme richtete sich auf.
»Ich bin Königin Amidala«, verkündete sie mit lauter, klarer Stimme. »Sabe, meine treue Leibwächterin, dient hin und wieder als meine Doppelgängerin. Es tut mir leid, daß ich euch alle täuschen mußte, aber unter diesen Umständen bin ich sicher, daß ihr mich versteht.« Sie wandte sich an die Jedi und warf Anakin einen kurzen Blick zu.
»Meine Herren, ich entschuldige mich dafür, euch getäuscht zu haben.«
Dann drehte sie sich wieder zu Boss Nass um, der mißtrauisch die Stirn runzelte und ganz offensichtlich nichts von dem verstand, was da geschah. »Obwohl unsere Völker nicht immer derselben Meinung sind, Euer Ehren«, fuhr sie leise fort, »haben wir immer in Frieden gelebt. Bis jetzt. Die Handelsföderation mit ihren Panzern und den Maschinen hat alles zerstört, was wir mit harter Arbeit aufgebaut haben. Die Gungan verstecken sich, und man hat die Naboo in Lager geschafft. Wenn wir nicht schnell handeln, wird alles, was uns wichtig ist, für immer verloren sein.«
Sie streckte die Hände aus. »Ich bitte Sie um Ihre Hilfe, Euer Ehren.« Sie hielt inne. »Nein, ich flehe Sie an, uns zu helfen.«
Abrupt ließ sie sich vor dem verblüfften Anführer der Gun-gan auf ein Knie nieder. Von den Naboo kam ein überraschtes Keuchen. »Wir sind Ihre untertänigsten Diener, Euer Ehren«, erklärte Padme so laut, daß alle es hören konnten. »Unser Schicksal liegt in Ihren Händen. Bitte helfen Sie uns.«
Auf eine Geste der Königin hin sanken nacheinander ihre Dienerinnen, Panaka und die Naboopiloten und Wachen neben ihr auf die Knie. Anakin und die Jedi waren die letzten, die sich ihnen anschlossen. Aus dem Augenwinkel sah Ana-kin, wie Jar Jar als einziger in ihrer Mitte noch aufrecht stand und sich erstaunt und entsetzt umblickte.
Einen Augenblick lang sagte keiner von ihnen etwas. Dann kam ein träges, tiefes Lachen aus der Kehle von Boss Nass. »Ho, ho, ho! Das mir gefallen! Das gut! Ihr nicht glaubt, ihr besser seid als Gungan!«
Der oberste Gungan trat ein paar Schritte vor und streckte die Hand aus. »Du aufstehen, Königin Amidoll. Du mit mir reden, okeday? Vielleicht wir doch Freunde!«
Der ältere Sith-Lord erschien in einer Wolke aus
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