Episode I - Die dunkle Bedrohung
Darth Maul, OOM-9, dem Kommandanten der Kampfdroiden, und den Neimoidianern auf. Glatt und seidig drang seine Stimme durch den dunklen Äther.
»Unsere junge Königin überrascht mich«, flüsterte er nachdenklich, wie immer tief in seinen dunklen Gewändern verborgen. »Sie ist dümmer als ich dachte.«
»Wir schicken ihrer Armee alle Truppen entgegen, die wir entbehren können«, erklärte Nute Gunray rasch. »Unsere Gegner sammeln sich anscheinend am Rande des Sumpfs. Primitive, Euer Lordschaft - nichts weiter. Wir erwarten nicht viel Widerstand.«
»Ich bin dabei, die Sicherheitsmaßnahmen an allen Lagern, in denen wir die Naboo gefangenhalten, zu verstärken«, verkündete OOM-9.
Darth Maul starrte ins Leere, dann schüttelte er den gehörnten Kopf. »Ich spüre, daß hinter dieser Angelegenheit mehr steckt, als wir wissen, Meister. Die beiden Jedi benutzen die Königin vielleicht zu ihren eigenen Zwecken.«
»Die Jedi dürfen sich nicht einmischen«, beruhigte Darth Si-dious seinen Schüler. »Sie können nur die Königin schützen. Selbst Qui-Gon Jinn kann sich dieser Anordnung nicht widersetzen. Das wird für uns von Vorteil sein.«
Darth Maul schnaubte; er wollte endlich handeln.
»Ich habe also Ihre Genehmigung, entsprechend zu verfahren, Euer Lordschaft?« fragte Nute Gunray zögernd und wich dem wütenden Blick des jüngeren Sith aus.
»Ja«, erklärte Darth Sidious. »Vernichten Sie sie, Vizekönig. Alle.«
Zwanzig
Gegen Mittag, als die Sonne an einem wolkenlosen Himmel stand und der Wind sich beinahe vollständig gelegt hatte, lag das Grasland südlich von Theed zwischen der Naboohaupt-stadt und dem Gungansumpf leer und still da. Hitze stieg flirrend auf, und es war so still, daß man aus hundert Metern Entfernung das Zwitschern der Vögel und das Summen der Insekten deutlich hören konnte.
Dann schoben sich die Transporter und die Panzerfahrzeuge der Handelsföderation dröhnend auf die Wiesen hinaus und überzogen das hohe Gras mit schimmernden Wellen blitzenden Metalls.
Auch in den Sumpfwäldern war es still, das immerwährende Zwielicht gedämpft und erwartungsvoll unter der gewaltigen Kuppel von Ästen und Ranken, die Wasseroberfläche so glatt wie Glas, Binsen und Riedgras reglos. Hier und da sprang ein Wasserkäfer lautlos von einer Stelle zur anderen, bog die Grashalme wie Sprungbretter, berührte auf seinem Weg die Wasseroberfläche. Vögel flatterten wie bunte Farbblitze von Ast zu Ast. Kleine Tiere mit wachen Augen und zuckenden Nasen kamen aus dem Dickicht, um zu trinken und zu fressen.
Dann erschien die Gunganarmee in einem Aufwallen von schlammigem Wasser und Blasen. Köpfe mit Hängeohren tauchten wie Korken auf, zunächst einer, dann noch einer und schließlich Hunderte und Tausende.
Auf der Ebene und im Sumpf eilten die Tiere in ihre Verstecke zurück, die Vögel flogen davon, und die Insekten verkrochen sich.
Auf ihren Kaadus ritten die Gungan aus ihrem Versteck, Rüstungen um die Amphibienkörper geschnallt und die Waffen bereit. Sie trugen Energiespeere mit langem Schaft und Schleudern aus Metall für den Kampf auf größere Entfernung, und für den Nahkampf hatten sie Energieschilde. Die Kaadus schüttelten das Sumpfwasser von ihrer glatten Haut, als sie trockenen Boden erreichten. Sorgfältig suchten sie nach festem Boden im Sumpf, da ihre Reiter sie weiterdrängten. Es wurden noch mehr, als sie den Rand des Sumpfs erreichten, und die Gungan stellten sich in Reihen auf, die soweit reichten, wie das Auge sehen konnte.
Nachdem die erste Welle Aufstellung genommen hatte, brodelte der Sumpf erneut auf und die Fambaa erschienen - riesige vierbeinige Eidechsen mit langen Hälsen und Schwänzen und schweren, schuppenbesetzten Körpern. Sie trugen Schildgeneratoren auf ihren breiten Rücken: Geräte, die, wenn sie miteinander verbunden waren, ein Kraftfeld bilden würden, das die Gungansoldaten gegen die Waffen der Handelsföderation schützen sollte. Die Fambaa stampften unter ihrer Last schwer voran und bogen die Hälse von einer Seite zur anderen, als ihre Reiter sie ungeduldig anspornten.
Jar Jar Binks war bei ihnen, an der Spitze seines neuen Kommandos und fragte sich, was man wohl von ihm erwartete. Überwiegend ging es wohl darum, niemandem im Weg zu sein. Die anderen Generale und selbst seine eigenen Untergebenen hatten ihm klargemacht, daß sie das vorziehen würden. Boss Nass hielt es vielleicht für eine schlaue Idee, ihn zum General der Gunganarmee zu machen,
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