Episode II - Angriff der Klonkrieger
also, dass sich die Gilden den Separatisten angenähert haben, wie wir bereits befürchteten«, meinte Königin Jamillia.
Wieder schlug sich Sio Bibble in die Handfläche, und alle wandten sich dem aufgebrachten Mann zu. »Das ist einfach unglaublich!«, sagte er. »Es ist unglaublich, dass Nute Gunray nach all diesen Anhörungen und vier Verhandlungen vor dem Obersten Gerichtshof immer noch Vizekönig der Handelsföderation ist. Beherrschen diese Geldsäcke denn alles?«
»Vergesst nicht, dass es den Gerichten zumindest gelungen ist, die Handelsföderation zu einer Verkleinerung ihrer Armee zu zwingen«, wandte Jamillia ein, die immer noch ihre Ruhe bewahrte. »Das zumindest war sehr hilfreich.«
Padme zuckte innerlich zusammen, denn sie wusste, dass sie hier ehrlich sein musste. »Euer Hoheit, es gibt Gerüchte, dass die Armee der Föderation nicht wie befohlen reduziert wurde.«
Anakin Skywalker räusperte sich und trat vor: »Man hat es den Jedi nicht gestattet, diesbezügliche Ermittlungen durchzuführen«, erklärte er. »Man hat uns gesagt, das wäre zu gefährlich für die Wirtschaft.«
Königin Jamillia sah ihn an und nickte, dann wandte sie sich wieder Padme zu, und schließlich richtete sie sich noch gerader auf. Sie sah in ihrem kunstvollen Gewand sehr würdevoll aus - ganz die Planetenherrscherin, die treu zur Republik steht. »Wir müssen der Republik vertrauen«, erklärte sie. »Sobald wir auch nur einen Augenblick daran zweifeln, dass Demokratie funktionieren kann, haben wir verloren.«
»Beten wir, dass dieser Tag nie kommen wird«, sagte Padme leise.
»Und inzwischen müssen wir uns um deine Sicherheit kümmern«, sagte Königin Jamillia und warf Sio Bibble einen Blick zu, der daraufhin den Dienern bedeutete, den Thronsaal zu verlassen. Der Berater trat zu Anakin, dem offiziellen Beschützer der Senatorin, und wartete, bis alle anderen den Saal verlassen hatten. Dann sagte er: »Was schlagt Ihr vor, Meister Jedi?«
»Anakin ist noch kein Jedi«, unterbrach ihn Padme. »Er ist immer noch ein Padawan. Ich dachte.«
»Heh, warte mal!«, schnitt ihr Anakin das Wort ab. Er hatte die Augen zusammengekniffen und die Stirn gerunzelt. Man sah ihm deutlich an, wie sehr er sich über ihre Bemerkung geärgert hatte.
»Entschuldige!«, schoss sie zurück und ließ sich von Anakins erbostem Blick nicht beeindrucken. »Ich dachte daran, ins Seenland zu gehen. Dort gibt es ein paar sehr abgelegene Orte.«
»Entschuldige!«, sagte nun auch Anakin, im gleichen Tonfall wie Padme einen Moment zuvor. »Ich bin hier für die Sicherheit zuständig, M'Lady.«
Padme wollte widersprechen, aber dann bemerkte sie, wie Sio Bibble und Jamillia einen misstrauischen Blick wechselten. Sie und Anakin sollten sich in der Öffentlichkeit nicht streiten, erkannte sie, denn das würde andere nur verwirren. Sie senkte die Stimme und bemühte sich, die Ruhe zu bewahren. »Ana-kin, es ist mein Leben, das in Gefahr ist, und das hier ist mein Zuhause. Ich kenne mich hier aus - genau deshalb sind wir hier. Ich glaube, es wäre klug, wenn du in diesem Fall meine Kenntnisse nutzen würdest.«
Anakin sah erst den Berater und die Königin an, dann wieder Padmé, und sein Zorn verrauchte. »Es tut mir Leid, M'Lady.«
»Sie hat Recht«, sagte der offensichtlich amüsierte Sio Bibble und legte die Hand auf Anakins Arm. »Das Seenland ist der abgelegenste Teil von Naboo. Es ist nur spärlich besiedelt, und von bestimmten Stellen aus hat man einen weiten Blick über die gesamte Region. Es wäre wirklich die beste Wahl - ein Ort, an dem es für Euch viel einfacher sein wird, Senatorin Amida-la zu beschützen.«
»Hervorragend!«, stimmte Königin Jamillia zu. »Dann sind wir uns ja einig.«
Padmé sah Anakin an, dass er nicht sonderlich erfreut war, und zuckte scheinbar unschuldig die Achseln.
»Padmé«, fuhr Königin Jamillia fort. »Ich habe gestern mit deinem Vater gesprochen und ihm erzählt, was geschehen ist. Er hofft, dass du deine Mutter und ihn noch besuchen wirst, bevor du aufbrichst. Deine Eltern machen sich große Sorgen um dich.«
Wie könnte es auch anders sein?, dachte Padmé, und es tat ihr weh, daran zu denken, dass sich Personen, die sie liebte, wegen der Gefahr, in die sie sich durch ihre öffentliche Stellung und ihre Ansichten begab, Sorgen machten. Wie könnte es auch anders sein? Das erinnerte sie wieder einmal deutlich daran, dass Familie und politisches Engagement nicht zueinander passten. Padmé Amidala
Weitere Kostenlose Bücher