Episode II - Angriff der Klonkrieger
eher dem Jeditempel und folgte Prinzipien, bei denen auch die Ästhetik wichtig war, bei denen die Form Hand in Hand mit der Funktion ging.
Padme kannte sich selbstverständlich im Palast aus, und sie war beinahe allen, die hier lebten und arbeiteten, bestens bekannt, also schlenderten sie und Anakin einfach weiter zum Thronsaal, wo man sie sofort ankündigte.
Lächelnde Gesichter begrüßten sie. Sio Bibble, Padmes lieber alter Freund und getreuer Berater, als sie noch Königin gewesen war, stand neben dem Thron von Königin Jamillia, wie er so oft auch an Padmes Seite gestanden hatte. Er schien in den letzten Jahren nicht sonderlich älter geworden zu sein, sein weißes Haar und der Bart sahen immer noch sehr würdevoll und gepflegt aus, seine Augen blitzten immer noch mit der Lebendigkeit, die Padme an ihm so liebte.
Jamillia wirkte ausgesprochen königlich. Sie trug einen großen Kopfputz und ein fließendes besticktes Gewand, alles im gleichen Stil, den auch Padme als Königin bevorzugt hatte, und die Senatorin war der Ansicht, dass Jamillia darin mindestens so herrschaftlich aussah wie sie selbst früher einmal.
Dienerinnen, Berater und Wachen waren überall, und Padme wurde sofort daran erinnert, dass einer der Nebeneffekte des Lebens als Königin - und kein angenehmer - darin bestand, dass man so gut wie niemals allein war.
Königin Jamillia erhob sich mit sehr geradem Rücken, damit ihr Kopfputz nicht ins Wanken geriet, und ging auf Padme zu, um ihre Hand zu ergreifen. »Wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Ich bin so froh, das du wieder da bist, Padme«, sagte sie mit wohlklingender Stimme und diesem südöstlichen Akzent, bei dem die Konsonanten so perfekt betont wurden.
»Danke, Euer Hoheit. Ich wünschte nur, ich hätte Euch besser dienen können, indem ich zur Abstimmung im Senat auf Coruscant blieb.«
»Der Oberste Kanzler Palpatine hat es uns erklärt«, warf Sio Bibble ein. »Ihr hattet gar keine andere Möglichkeit, als nach Hause zurückzukehren.«
Padme nickte resigniert. Dennoch, es störte sie, dass man sie einfach heimgeschickt hatte; sie hatte sich so angestrengt, die Aufstellung einer Armee zu verhindern.
»Wie viele Systeme haben sich inzwischen Graf Dooku und den Separatisten angeschlossen?«, fragte Königin Jamillia ohne Umschweife. Sie hatte nie viel für banale Konversationen übrig gehabt.
»Tausende«, antwortete Padme. »Und jeden Tag verliert die Republik mehr. Wenn der Senat sich für eine Armee ausspricht, wird uns das mit Sicherheit in einen Bürgerkrieg führen.«
Sio Bibble schlug sich mit der Faust in die Handfläche. »Das ist unerträglich!«, sagte er durch zusammengebissene Zähne. »Seit der Entstehung der Republik hat es keinen Krieg in diesem Ausmaß mehr gegeben.«
»Gibt es denn gar keine Möglichkeit mehr, die Separatisten durch Verhandlungen wieder in die Republik zu integrieren?«, fragte Jamillia, die anders als ihr Berater vollkommen ruhig geblieben war.
»Nicht, wenn sie sich bedroht fühlen.« Es verblüffte Padme selbst zu hören, wie sicher sie in ihren Einschätzungen war. Sie hatte das Gefühl, dass sie erst jetzt wirklich begann, die Feinheiten ihrer eigenen Ansicht zu verstehen, als könnte sie ihren Instinkten nun vollkommen vertrauen. Und sie wusste, sie würde all ihre politische Begabung brauchen. »Die Separatisten haben keine Armee, aber wenn man sie provoziert, werden sie sich verteidigen. Da bin ich ganz sicher. Und da sie weder die Zeit noch das Geld haben, eine eigene Armee aufzustellen, gehe ich davon aus, dass sie sich an die Kaufmannsgilden oder die Handelsföderation wenden werden.«
»Die Armeen des Geldes!«, sagte Königin Jamillia zornig und angewidert. Alle auf Naboo kannten sich mit den Problemen aus, die solche freien Gruppen reicher Kaufleute schufen. Die Handelsföderation hatte bereits einmal versucht, Naboo in die Knie zu zwingen, und ohne die Heldentaten Amidalas, zweier Jedi, des kleinen Anakin und der mutigen Piloten von Naboo wäre das den Neimoidianern auch sicher gelungen. Selbst der Einsatz der Jedi und der Piloten hätte nicht genügt, wenn Königin Amidala sich nicht unerwarteterweise mit den heldenhaften Gungans verbündet hätte. »Warum hat der Senat nichts unternommen, um sie im Zaum zu halten?«
»Ich fürchte, dass es trotz aller Anstrengungen des Kanzlers immer noch zu viele Bürokraten, Richter und sogar Senatoren gibt, die sich von den Gilden bestechen lassen«, gab Padme zu.
»Dann stimmt es
Weitere Kostenlose Bücher