Episode II - Angriff der Klonkrieger
plötzlich zurück, als erwachte sie aus einem Traum. »Nein, das hätte ich nicht tun dürfen.«
»Es tut mir Leid«, sagte Anakin. »In deiner Nähe gehört mein Kopf mir nicht mehr.«
Er starrte sie wieder an, begann den Abstieg ins Glas, verlor sich in ihre Schönheit.
Aber der Augenblick war vergangen, und Padme stützte sich wieder auf die Balustrade, um auf das Wasser hinauszuschauen.
Sobald er aus dem Hyperraum gesprungen war, sah Obi-Wan Kenobi den »verschwundenen« Planeten, und zwar genau dort, wo ihn der Schwerkraftfluss vorhergesagt hatte. »Da ist er, R4, genau da, wo er sein sollte«, sagte der Jedi zu seinem Astromechdroiden, der zur Antwort leise piepste. »Unser verlorengegangener Planet, Kamino. Die Archivdateien sind tatsächlich verändert worden.«
R4 pfiff neugierig.
»Ich habe keine Ahnung, wer das getan haben könnte«, erwiderte Obi-Wan. »Vielleicht werden wir ja auf dem Planeten ein paar Antworten erhalten.«
Er befahl R4, den Hyperspace-Ring zu lösen, ein Band, das die Mitte des Sternjägers umgab und an dem auf jeder Seite ein starker Hyperantrieb angebracht war. Dann übernahm er die Delta und lenkte sie lässig weiter, wobei er auf die Informationen der diversen Scanner achtete.
Als er dem Planeten näher kam, erkannte er, dass es sich um eine Wasserwelt handelte, auf der unter der beinahe durchgehenden Wolkendecke kein Land zu entdecken war. Er prüfte seine Sensoren, suchte nach anderen Schiffen in diesem Bereich, unsicher, was hier zu erwarten war. Sein Computer registrierte eine Übertragung, die um Identifikation bat, und er sendete sein Signal, das alle notwenigen Daten übermittelte. Einen Augenblick später erhielt er zu seiner Erleichterung einen zweiten Ruf von Kamino, der ihm die Koordinaten eines Orts namens Tipoca City nannte.
»Na, dann machen wir uns mal auf den Weg, R4. Es ist Zeit, ein paar Antworten zu suchen.«
Der Droide piepste zur Antwort und stellte die Koordinaten ein, dann flog der Jäger auf den Planeten zu, durchbrach die Atmosphäre und schwebte über der regengepeitschten See mit weißen Wellenkämmen. Der Flug durch den stürmischen Himmel war rauer als das Eindringen in die Atmosphäre, aber der Jäger hielt seinen Kurs hervorragend, und kurz darauf konnte Obi-Wan einen ersten Blick auf Tipoca City werfen. Die Stadt war geprägt von schimmernden Kuppeln und anmutig geschwungenen Linien; sie stand auf riesigen Stelzen, die sich über die vom Wind aufgewühlten Wellen erhoben.
Obi-Wan entdeckte die ihm zugewiesene Landefläche, aber zunächst flog er noch einmal darüber hinweg und kreiste über der Stadt, weil er diesen spektakulären Ort von allen Seiten sehen wollte. Die Stadt schien sowohl ein Kunstwerk zu sein als auch ein Beispiel hervorragender Ingenieursarbeit; sie erinnerte Obi-Wan irgendwie an das Senatsgebäude und den Jeditempel auf Coruscant. Die Gebäude waren hell erleuchtet, auf eine Art, die die Kuppeln und geschwungenen Wände angenehm betonte.
»Es gibt so viel zu sehen, R4«, klagte der Jedi. Er hatte in seinem Leben hunderte von Planeten besucht, aber ein so schöner und seltsamer Ort wie Tipoca City erinnerte ihn immer daran, dass es noch tausende und abertausende mehr zu sehen gab -zu viele, selbst wenn er für den Rest seines Lebens nichts anderes mehr tun würde.
Schließlich setzte Obi-Wan seinen Jäger auf der angegebenen Landeplattform ab. Er zog seine Kapuze tief ins Gesicht, dann schob er die Cockpitkuppel zurück, stieg aus und eilte vornübergebeugt durch Wind und Regen über den Permabeton zu einem Turm am anderen Ende der Plattform. Eine Tür glitt auf, Licht fiel heraus, und er betrat einen hell erleuchteten weißen Raum.
»Meister Jedi, ich freue mich, Euch zu sehen«, erklang eine melodische Stimme.
Obi-Wan schob die Kapuze zurück, die ihn kaum vor dem prasselnden Regen geschützt hatte, strich sich das Wasser aus dem Haar und dem Gesicht, wandte sich der Sprecherin zu und hielt dann inne, erstaunt über den Anblick der Kaminoa-nerin.
»Ich heiße Taun We«, stellte sie sich vor.
Sie war größer als Obi-Wan und verblüffend schlank, aber trotz ihrer bleichen Haut hatte sie nichts Unkörperliches an sich. Ja, sie war dünn, aber sie wirkte kräftig und anmutig gerundet. Ihre Augen waren riesig - mandelförmig, dunkel und glitzernd klar wie die eines fragenden Kindes. Ihre Nase bestand aus nicht mehr als zwei senkrechten Schlitzen, verbunden durch einen waagrechten oberhalb ihrer Oberlippe. Sie
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