Episode II - Angriff der Klonkrieger
der Fall ist, während Anakin so tut, als gäbe es für ihn kein solches Verbot.«
»All diese Überlegungen sind ganz und gar voreilig«, erklärte Padme. »Anakin und ich haben nur ein paar Tage miteinander verbracht - davor hatte ich ihn zehn Jahre nicht gesehen.«
Sola zuckte die Achseln. Nun wich das schelmische Grinsen, das seit dem Abendessen ihre Miene prägte, ehrlicher Sorge um ihre Schwester. Sie setzte sich neben Padme aufs Bett und legte ihr den Arm um die Schultern. »Ich weiß wirklich nicht viel über ihn, und du hast Recht, ich weiß nicht, was du empfindest - weder was ihn noch was deine Arbeit angeht. Aber ich weiß, was er empfindet, und das weißt du ebenfalls.«
Padme widersprach ihr nicht. Sie saß einfach nur da, genoss die Umarmung ihrer Schwester, schaute zu Boden und versuchte, nicht nachzudenken.
»Es macht dir Angst«, stellte Sola fest. Überrascht blickte Padme wieder auf.
»Wovor fürchtest du dich, Schwesterchen?«, fragte Sola ganz offen. »Hast du Angst vor Anakins Gefühlen und der Verantwortung, die er nicht so einfach aufgeben kann? Oder fürchtest du deine eigenen Empfindungen?«
Sie legte Padme die Hand unters Kinn und hob es, sodass sie einander direkt ansahen, die Gesichter nur einen Atemzug voneinander entfernt. »Ich weiß nicht, was du empfindest«, gab sie noch einmal zu. »Aber ich nehme an, das Gefühl ist dir neu. Irgendwie beängstigend, aber auch wunderbar.«
Padme sagte nichts, aber sie wusste, es wäre unehrlich gewesen, Sola zu widersprechen.
»Alle zusammen sind sie ein bisschen schwer zu verdauen«, sagte Padme später zu Anakin, als die beiden allein in Padmes Zimmer waren. Sie hatte noch kaum ausgepackt, und nun warf sie ihre Sachen schon wieder in die Tasche. Aber diesmal war es andere Kleidung, weniger förmlich als die Gewänder, die sie als Vertreterin von Naboo im Senat trug.
»Deine Mutter ist eine gute Köchin«, erwiderte Anakin, was Padme einen neugierigen Blick entlockte, bis sie begriff, dass er nur gescherzt und sehr gut verstanden hatte, was sie meinte.
»Du hast Glück, eine so wunderbare Familie zu haben«, erklärte Anakin nun ernster, und dann fügte er mit einem Lächeln hinzu: »Vielleicht solltest du deiner Schwester ein paar von deinen Kleidern geben.«
Padme grinste zurück, aber dann sah sie sich die Kleiderberge an und konnte nicht widersprechen. »Keine Sorge«, versicherte sie ihm. »Es wird nicht lange dauern.«
»Ich möchte nur gerne dort eintreffen, bevor es dunkel ist. Wo immer >dort< auch sein mag.« Anakin sah sich weiter im Zimmer um, überrascht über die Anzahl der Wandschränke, die alle voll waren. »Du wohnst immer noch zu Hause«, sagte er kopfschüttelnd. »Das hatte ich nicht erwartet.«
»Ich bin so viel unterwegs«, erwiderte Padme. »Ich hatte nie genug Zeit, mit der Wohnungssuche anzufangen, und ich bin nicht mal sicher, ob ich das will. Offizielle Residenzen haben keine Wärme, keine Gemütlichkeit. Nicht wie hier. Hier fühle ich mich wohl. Ich fühle mich zu Hause.«
Die schlichte Schönheit ihrer letzten Äußerung rührte Ana-kin. »Ich hatte nie ein richtiges Zuhause«, sagte er mehr zu sich selbst als zu Padme. »Zu Hause war immer, wo meine Mutter war.« Nun blickte er zu ihr auf und fand sich von ihrem mitleidigen Lächeln getröstet.
Padme begann wieder mit dem Packen. »Das Seenland ist wunderschön«, begann sie, aber dann warf sie Anakin einen Seitenblick zu und bemerkte, dass er ein Hologramm, in der Hand hielt und es grinsend betrachtete.
»Bist du das?«, fragte er und zeigte auf das kleine Mädchen, das bestenfalls sieben oder acht Jahre alt und auf dem Bild von Dutzenden lächelnder grüner Geschöpfe umgeben war. Eins davon hielt sie sogar auf dem Arm.
Padme lachte ein wenig verlegen. »Das ist aufgenommen worden, als ich mit einer Flüchtlingsgruppe nach Shada-Bi-Boran gegangen bin. Ihre Sonne implodierte, und ihr Planet starb. Ich habe dabei geholfen, die Kinder umzusiedeln.« Sie stellte sich neben Anakin, legte eine Hand auf seine Schulter und zeigte mit der anderen auf das Hologramm. »Siehst du den, den ich da halte? Er hieß N'alee-tula, was Liebling bedeutet. Er war so voller Leben. - das waren sie alle.«
»Waren?«
»Sie haben sich nie anpassen können«, erklärte sie. »Sie haben es einfach nicht geschafft, an einem anderen Ort als auf ihrem Ursprungsplaneten zu leben.«
Anakin verzog das Gesicht, dann griff er rasch nach einem anderen Hologramm, das Padme ein
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