Episode II - Angriff der Klonkrieger
und er war viel zu früh gestorben, aber hätte er in einer solch wichtigen Angelegenheit eigenmächtig gehandelt? Der Jedi betrachtete die beiden Kaminoaner, versuchte sogar, sie in der Macht zu spüren. Alles hier wirkte ehrlich und offen, und daher folgte er seinen Instinkten und hielt das Gespräch in Gang. »Sagt mir, Premierminister, als der Meister sich zum ersten Mal mit Euch in Verbindung gesetzt hat, hat er Euch mitgeteilt, wozu er die Armee brauchen würde?«
»Selbstverständlich«, erklärte der Kaminoaner ohne jedes Misstrauen. »Die Armee ist für die Republik bestimmt.«
Beinahe hätte Obi-Wan erstaunt »Die Republik!« gerufen, aber seine Disziplin gestattete ihm, seine Überraschung gut zu verbergen, ebenso wie den Tumult in seinen Gedanken - ein Sturm, der drohte, mindestens solche Ausmaße anzunehmen wie der, der draußen tobte. Was im Namen der Galaxis war hier los? Eine Klonarmee für die Republik? Bestellt von einem Jedimeister? Wusste der Senat davon? Wussten es Yoda oder Meister Windu?
»Ihr versteht sicher, was für eine gewaltige Verantwortung es ist, eine solche Armee für die Republik zu schaffen?«, fragte er, um über seine Verwirrung hinwegzutäuschen. »Wir erwarten das Allerbeste.«
»Selbstverständlich, Meister Kenobi«, erklärte Lama Su mit ungetrübtem Selbstvertrauen. »Ihr wollt die Einheiten sicher persönlich inspizieren.«
»Deshalb bin ich hier«, antwortete Obi-Wan. Als sich Lama Su nun erhob, tat der Jedi es ihm nach und folgte dem Premierminister und Taun We aus dem Zimmer.
Die Wiesen der Hügel- und Seenlandschaft waren mit Blüten in allen Farben und Formen übersät. Nicht weit entfernt ergossen sich glitzernde Wasserfälle in den See, und von diesem Aussichtspunkt aus waren viele andere Seen zwischen den Hügeln zu sehen, bis zum Horizont hin.
Samenkapseln an weißen Schirmen trieben in der warmen Brise, und weiße Wölkchen schwebten am leuchtend blauen Himmel. Es war ein Ort voller Leben und voller Liebe, warm und angenehm.
Für Anakin Skywalker war es ein Ort, der wunderbar zu Padme Amidala passte.
Eine Herde von freundlichen Shaaks graste zufrieden in der Nähe und kümmerte sich nicht um das Paar. Shaaks waren seltsam aussehende Vierbeiner mit riesigen, aufgebläht wirkenden Körpern. Insekten summten, aber sie waren zu beschäftigt mit den Blüten, um Anakin oder Padme zu stören.
Padme saß im Gras und pflückte hier und da zerstreut eine Blüte, um sie an die Nase zu heben und den Duft tief einzuatmen. Hin und wieder warf sie Anakin einen Blick zu, aber nur kurz, denn sie hatte beinahe Angst, dass er es bemerken würde. Es gefiel ihr sehr, wie er auf diesen Ort reagierte, wie er auf ganz Naboo reagierte. Seine schlichte Freude zwang sie, die Dinge wieder so zu sehen wie in jüngeren Jahren, bevor die wirkliche Welt sie in diese verantwortungsvolle Position gedrängt hatte. Es überraschte sie, dass ein Jedi Padawan so.
Irgendwie wollte ihr nicht das richtige Wort einfallen. Sorglos sein konnte? Freudig? Lebendig? Oder eine Kombination aus allen dreien?
»Und?«, fragte Anakin und brachte Padme damit wieder zu der Frage zurück, die er gerade gestellt hatte.
»Ich weiß es nicht«, antwortete sie und übertrieb dabei bewusst ihre Frustration.
»Aber sicher weißt du es. Du willst es mir nur nicht sagen!«
Padme lachte hilflos. »Wirst du jetzt einen deiner Jedi-Gedankentricks an mir ausprobieren?«
»Sie funktionieren nur bei Wesen, die einen schwachen Willen haben«, erklärte Anakin. »Und das kann man von dir nicht gerade behaupten.« Er warf ihr einen unschuldigen Blick aus großen Augen zu, dem Padme einfach nicht widerstehen konnte.
»Also gut«, gab sie schließlich nach. »Ich war zwölf. Er hieß Palo. Wir waren beide im Jugendprogramm der Abgeordnetenversammlung. Er war ein paar Jahre älter als ich.« Sie kniff die Augen zusammen und gab dann der Versuchung nach, Anakin zu necken. »Sehr gut aussehend«, sagte sie, und in ihrer Stimme schwangen tausend Andeutungen mit. »Dunkles, lockiges Haar. verträumte Augen.«
»Schon gut, schon gut, ich kann's mir vorstellen!«, warf der Jedi ein und fuchtelte gereizt mit den Händen. Einen Moment später hatte er sich allerdings wieder beruhigt und lehnte sich zurück. »Was ist aus ihm geworden?«
»Ich habe mich der Politik gewidmet. Er ist Künstler geworden.«
»Vielleicht war er der Klügere.«
»Du magst Politiker wirklich nicht, wie?«, fragte Padme, und eine Spur von Zorn stahl
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