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Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Titel: Episode IV - Eine Neue Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Lucas
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geeignet, die erschreckende Erscheinung zu mildern. Der massive Rumpf war vollkommen mit weichem, dichtem, rostfarbenem Pelz bedeckt. Weniger ansprechend wirkten zwei verchromte Patronengurte mit tödlichen Projektilen von einer Art, die Luke nicht kannte. Abgesehen davon trugen die Wookies nur mehr wenig.
    Nicht, daß jemand über die Art der Wesen, sich zu kleiden, gelacht haben würde. Luke sah, daß andere Gäste sich um die riesige Gestalt drängten und schoben, ohne ihr je zu nah zu kommen. Nur der alte Ben schien ihn nicht zu fürchten – Ben, der sich mit dem Wookie in seiner eigenen Sprache unterhielt, eindringlich und leise röhrend wie ein Eingeborener.
    Im Verlauf des Gesprächs hatte der Alte Gelegenheit, in Lukes Richtung zu weisen. Einmal starrte der riesige Anthropoid Luke direkt an und stieß ein schrecklich heulendes Lachen aus.
    Verärgert über die Rolle, die er im Gespräch der beiden offenbar spielte, drehte Luke sich um und tat so, als beachte er die ganze Unterhaltung nicht mehr. Er mochte dem Wesen unrecht tun, aber er bezweifelte, daß das schaudererregende Lachen gutmütig und freundlich gemeint war.
    Er konnte einfach nicht begreifen, was Ben von dem Monster wollte, oder weshalb er seine Zeit in gutturaler Unterhaltung mit ihm verschwendete, statt mit den jetzt verschwundenen Corellanern zu verhandeln. Er setzte sich hin und schlürfte sein Getränk in hochmütigem Schweigen, während sein Blick über die Menge glitt, in der Hoffnung, einem Auge zu begegnen, das keine Angriffslust verriet.
    Plötzlich stieß ihn von hinten jemand grob an, so daß er beinahe zu Boden stürzte. Er drehte sich zornig um, aber seine Wut verrauchte rasch. Er sah sich einem großen, kantigen Ungeheuer mit vielen Augen und unbestimmtem Ursprung gegenüber.
    »Negola dewaghi wuldagger?« blubberte die Erscheinung herausfordernd.
    Luke hatte dergleichen noch nie gesehen; er kannte weder die Gattung noch die Sprache. Das Schnattern mochte die Einladung zu einem Kampf sein, oder die Bitte, ein Glas mitzutrinken, oder ein Angebot zur Eheschließung. Jedenfalls konnte Luke an der Art, wie das Wesen auf seinen Fußsäulen schwankte, erkennen, daß es zuviel von dem geschluckt hatte, was es als angenehmes Rauschmittel betrachtet haben mochte.
    Da Luke nicht wußte, was er sonst tun sollte, versuchte er sich wieder seinem eigenen Getränk zuzuwenden und das Wesen geflissentlich zu ignorieren. Darauf hüpfte ein Ding – eine Kreuzung zwischen einem südamerikanischen Wasserschwein und einem kleinen Pavian – herüber und stellte – oder hockte – sich neben das schwankende Vielauge. Ein kleiner, schäbig aussehender Mensch kam hinzu und legte brüderlich den Arm um das schnuffelnde Ding.
    »Er mag Sie nicht«, teilte der kurzbeinige Mensch Luke mit überraschend tiefer Stimme mit.
    »Das tut mir leid«, gestand Luke und wünschte sich inbrünstig an einen anderen Ort.
    »Ich mag Sie auch nicht«, fuhr der lächelnde kleine Mann mit seiner überraschend tiefen Stimme fort.
    »Ich sagte schon, es tut mir leid.«
    Ob durch das Gespräch mit dem nagetierähnlichen Wesen oder durch die Überdosis Fusel, das Appartementhaus für unstete Augäpfel begann sich jedenfalls offenkundig zu erregen. Es beugte sich vor, beinahe auf Luke hinabkippend, und spie ihm einen Strom unverständlichen Geschwafels entgegen. Luke fühlte die Augen einer Zuschauermenge auf sich gerichtet und wurde immer nervöser.
    »›Leid‹«, äffte ihn der Mensch höhnend nach, ganz deutlich selbst auch erheblich bezecht. »Wollen Sie uns beleidigen? Seien Sie bloß vorsichtig. Wir werden alle gesucht.« Er zeigte auf seine trunkenen Kumpane. »Mir ist in zwölf verschiedenen Systemen die Todesstrafe sicher.«
    »Dann werde ich vorsichtig sein«, murmelte Luke.
    Der kleine Mann grinste breit.
    »Sie werden tot sein.«
    Daraufhin stieß der Nager ein lautes Knurren aus. Es war entweder ein Signal oder eine Warnung, weil alles Menschliche und Andersartige, das an der Theke gelehnt hatte, augenblicklich zurückwich und freien Raum rund um Luke und seine Gegner schuf.
    Luke versuchte, die Situation zu retten, und zwang sich zu einem munteren Lächeln, das ihm aber rasch verging, als er sah, daß die Drei ihre Handfeuerwaffen lockerten. Er hätte nicht nur nicht mit allen dreien fertig werden können, er wußte nicht einmal, was das für tödliche Geräte waren.
    »Der Kleine lohnt den Aufwand nicht«, sagte eine ruhige Stimme. Luke hob verblüfft den Kopf.

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