Episode V - Das Imperium schlägt zurück
schnellsten ziehen konnte, war jedoch nicht schnell genug, Vader zu überraschen. Bevor die Lichtblitze halb über den Tisch gezuckt waren, hob der Schwarze Lord die gepanzerte Hand und lenkte sie mühelos ab, so daß sie an der Wand in harmlosen weißen Funken explodierten.
Han traute seinen Augen nicht und versuchte noch einmal zu feuern. Bevor es ihm gelang, riß ihm etwas Unsichtbares, aber unglaublich Kraftvolles die Waffe aus der Hand und ließ sie auf Darth Vaders Faust zufliegen. Der Schwarze Lord legte den Strahler gelassen auf den Tisch.
Es zischte durch seine obsidianschwarze Maske, als er zu seinem Gegner sagte: »Wir wären geehrt, wenn Sie sich uns anschließen würden.«
Artoo Detoo spürte, wie der Regen auf seine Metallkuppel prasselte, als er durch die Schlammpfützen des Sumpfgebietes stapfte. Er war unterwegs, um Zuflucht in Yodas kleiner Hütte zu suchen. Bald erfaßten seine optischen Sensoren das goldene Licht hinter den Fenstern. Als er sich dem einladend wirkenden Haus näherte, verspürte er ungeheure Erleichterung, endlich aus dem anhaltenden Regen fortzukommen.
Als er jedoch versuchte hineinzugelangen, entdeckte er, daß sein starrer Rumpf nicht durch den Eingang paßte; er versuchte es einmal von dieser Seite, dann von jener, bis ihm endlich aufging, daß er einfach nicht die richtige Form hatte.
Er traute seinen Sensoren kaum. Als er ins Haus blickte, sah er eine geschäftige Gestalt in der Küche hin- und hereilen, in Töpfen rühren, manches kleinhacken, würzen und abschmecken.
Die Gestalt in Yodas kleiner Küche war aber nicht der Jedi-Meister, sondern sein Schüler.
Yoda saß, wie Artoo erkannte, einfach im Nebenraum und schaute leise vor sich hinlächelnd zu.
Luke hielt plötzlich in der Arbeit inne, als sei eine peinigende Vision vor ihm aufgestiegen.
Yoda bemerkte Lukes gequälten Ausdruck. Er beobachtete seinen Schüler. Hinter ihm tauchten jetzt drei leuchtende Späher-Kugeln auf und schossen lautlos durch die Luft, um sich auf den jungen Jedi zu stürzen. Luke fuhr sofort herum, in der einen Hand einen Topfdeckel, in der anderen einen Löffel.
Die Späher schossen einen Lichtblitz nach dem anderen auf Luke ab, aber er wehrte mit erstaunlicher Geschicklichkeit alle Angriffe ab. Er hieb einen Späher zur offenen Tür, von wo Artoo das Schauspiel verfolgte. Der treue Roboter sah die glühende Kugel jedoch zu spät, um ihr noch auszuweichen. Sie schleuderte ihn zu Boden, während er gellende Signale von sich gab.
Am späten Abend, nachdem der Schüler eine Reihe von Proben bestanden hatte, schlief Luke Skywalker schließlich todmüde vor Yodas Haus ein. Er schlief unruhig und warf sich stöhnend hin und her. Sein sorgenvoller Roboter stand dabei, fuhr einen Arm aus und zog die Decke über Luke, die dieser halb zurückgeschlagen hatte. Als Artoo davonrollte, begann Luke zu ächzen und zu stöhnen, als durchlebe er einen schrecklichen Alptraum.
Yoda hörte im Haus das Stöhnen und eilte zur Tür.
Luke fuhr aus dem Schlaf hoch. Er schaute sich wie betäubt um und erblickte seinen Lehrer mit sorgenzerfurchter Miene am Eingang.
»Ich kann die Vision nicht vertreiben«, sagte er. »Meine Freunde. sie sind in Schwierigkeiten. und ich fühle, daß.«
»Luke, du darfst nicht gehen«, warnte Yoda.
»Aber Han und Leia werden sterben, wenn ich bleibe.«
»Das weißt du nicht.« Es war die Flüsterstimme Ben Kenobis, der jetzt vor ihnen auftauchte. Die hohe Gestalt stand schimmernd vor ihnen und sagte zu Luke: »Nicht einmal Yoda kann ihr Schicksal sehen.«
»Ich kann ihnen helfen!« entgegnete Luke störrisch.
»Du bist noch nicht bereit«, erwiderte Ben leise. »Du mußt noch viel lernen.«
»Ich spüre die Kraft«, sagte Luke.
»Aber du kannst sie nicht steuern. Das ist ein gefährliches Stadium für dich, Luke. Du bist den Verlockungen der dunklen Seite jetzt am stärksten ausgeliefert.«
»Ja, ja«, sagte Yoda. »Hör auf Obi-Wan. Der Baum. Denk an dein Scheitern im Baum! Wie?«
Luke erinnerte sich gequält, obwohl er das Gefühl hatte, bei diesem Erlebnis viel Kraft und Einsicht gewonnen zu haben.
»Ich habe seitdem viel gelernt. Und ich komme wieder, um die Lehre abzuschließen. Das verspreche ich, Meister.«
»Du unterschätzt den Herrscher«, bedeutete ihm Ben ernst. »Er hat es auf dich abgesehen. Deshalb müssen deine Freunde leiden.«
»Und deshalb muß ich gehen«, sagte Luke. »Ich denke nicht daran, dich an den Imperator zu verlieren, wie ich einst
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