Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
trieb. Und das hatte das Imperium getan.
Lando Calrissian ging durch die Menge und suchte die Gesichter ab. Er sah Wedge, der sein Flügelpilot sein sollte; sie nickten einander zu und stellten die Daumen hoch, dann ging Lando weiter. Nicht Wedge war es, den er suchte. Er erreichte eine freie Stelle nahe der Mitte, schaute sich um und sah end- lich seine Freunde an einer Seitentür stehen. Er lächelte und ging hinüber.
Han, Chewie, Leia und die beiden Droiden begrüßten Landos Erscheinen mit einem Durcheinander von Freudenrufen, Gelächter, Piepsen und Geblaffe.
»Na, was ist denn das?« rügte Solo, richtete einen Aufschlag von Calrissians neuer Uniform zurecht und zupfte an den Abzeichen. »Ein General!«
Lando lachte herzlich.
»Ich bin ein Mann der vielen Gesichter und Kostüme. Irgend jemand muß ihnen von meinem kleinen Manöver bei der Schlacht von Taanab erzählt haben.« Taanab war ein Landwirtschaftsplanet, der regelmäßig durch Banditen von Norulac ausgeräubert wurde. Calrissian hatte vor seiner Gouverneurszeit in der Wolkenstadt die Banditen gegen jede Hoffnung mit legendären Flugkünsten und unter Einsatz unerhörter Taktiken zur Strecke gebracht, und zwar auf eine Wette hin.
Han riß spöttisch die Augen auf.
»He, nicht mich angucken. Ich habe nur gesagt, du bist ein ›ordentlicher‹ Pilot. Ich hatte keine Ahnung, daß einer gesucht wird, der diesen verrückten Angriff führen soll.«
»Das macht nichts, ich wollte es ja so. Ich will diesen Angriff führen.« Dazu kam, daß es ihm Spaß machte, als General aufzutreten. Man erwies ihm den Respekt, den er verdiente, und er brauchte nicht damit aufzuhören, irgendeinem angeberischen Militärpolizisten des Imperiums um den Bart zu gehen. Und das war das Zweite: Er würde es der Imperium-Marine einmal zeigen, und zwar schmerzhaft zeigen, um den Kerlen alle Gemeinheiten heimzuzahlen. Es ihnen ordentlich zeigen, mit Unterschrift. General Calrissian, mit bestem Dank.
Solo starrte seinen alten Freund halb bewundernd, halb ungläubig an.
»Hast du so einen Todesstern schon einmal gesehen? Deine Generalszeit wird sehr kurz sein, altes Haus.«
»Es wundert mich, daß man dich nicht aufgefordert hat, das zu übernehmen«, meinte Lando lächelnd.
»Hat man vielleicht getan«, räumte Han ein. »Ich bin aber nicht verrückt. Der Ehrenwerte bist du, weißt du noch? BaronAdministrator der Wolkenstadt auf Bespin.«
Leia trat näher an Solo heran und griff nach seinem Arm.
»Han wird mit mir auf dem Kommandoschiff bleiben... wir sind Ihnen beide sehr dankbar, Lando. Und stolz auf Sie.«
Plötzlich hob Mon Mothma in der Mitte des Raumes die Hand. Es wurde still. Erwartungsvoll richteten sich die Blicke auf sie.
»Die Daten, die wir durch die Botha-Spione erhalten haben, sind bestätigt worden«, teilte sie mit. »Der Kaiser hat einen entscheidenden Fehler begangen, der Zeitpunkt für unseren Angriff ist gekommen.«
Das führte zu heller Aufregung. Alle sprachen erregt aufeinander ein, als hätte ihre Mitteilung ein Entlastungsventil betätigt. Sie wandte sich dem Hologramm des Todessterns zu und sprach weiter.
»Wir kennen jetzt die genaue Position für die neue Kampfstation des Kaisers. Die Waffensysteme dieses Todessterns sind noch nicht einsatzfähig. Da die Imperiumsflotte in der ganzen Galaxis verstreut ist, vergeblich bemüht, uns zu stellen, kann er als relativ ungeschützt gelten.« Sie schwieg kurze Zeit, um ihrer nächsten Mitteilung um so größere Wirkung zu verschaffen. »Das Wichtigste: Wir haben erfahren, daß der Kaiser persönlich die Bauarbeiten beaufsichtigt.«
In der Versammlung wurde es lebendig. Das war sie, die Chance. Die Hoffnung, die niemand zu hegen gewagt hatte. Die Aussicht, den Kaiser selbst zu treffen.
Als sich die Unruhe ein wenig gelegt hatte, fuhr Mon Mothma fort: »Seine Reise wurde unter höchster Geheimhaltung angetreten, aber er hat unser Spionagenetz unterschätzt. Viele Bothaner sind gestorben, um uns diese Information zu bringen.« Ihre Stimme klang streng, um sie an den Preis für dieses Unternehmen zu erinnern.
Admiral Ackbar trat vor. Sein Fachgebiet umfaßte die Abwehrsysteme des Imperiums. Er hob seine Flosse und zeigte auf das holographische Modell des von Endor ausgehenden Kraftfelds.
»Obwohl noch unfertig, ist der Todesstern nicht gänzlich ohne Abwehr«, erklärte er mit seiner beruhigend klingenden Calamarenstimme. »Er wird geschützt von einem Energieschild, der erzeugt wird von dem nahen
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