Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
wurde wieder still. Leias Atemzüge beruhigten sich im Gleichklang damit, und sie wandte sich mit ruhiger Zuversicht an den Rat.
»Tut es wegen der Bäume«, sagte sie.
Das war alles, was sie sagte. Alle erwarteten mehr, aber es blieb bei diesem kurzen, rätselhaften Ausbruch.
Wicket hatte vom Rand her die Vorgänge mit zunehmender Besorgnis verfolgt. Bei mehreren Gelegenheiten war deutlich erkennbar, daß er sich mit größter Mühe zurückhielt, um nicht in das Gespräch hineinzuplatzen, aber nun sprang er auf, ging mehrmals hin und her, wandte sich schließlich an die Ältesten und begann mit seiner leidenschaftlichen Rede.
»Ihp ihp, mihp ihk squih...«
Threepio dolmetschte für seine Freunde.
»Hochverehrte Älteste, wir haben in dieser Nacht ein gefährdetes, wundervolles Geschenk erhalten. Das Geschenk der Freiheit. Dieser goldene Gott.« - Threepio verstummte in seiner Übertragung kurz, um den Augenblick zu genießen, dann fuhr er fort: ». dieser goldene Gott, dessen Rückkehr zu uns seit dem Ersten Baum prophezeit ist, teilt uns mit, daß er nicht unser Herr sein wird, daß wir frei sind, zu leben, wie wir wollen - daß wir wählen müssen, so, wie alle lebenden Wesen ihr eigenes Schicksal zu wählen haben. Er ist erschienen, hochverehrte Älteste, und er wird wieder gehen. Nicht länger werden wir Sklaven seiner göttlichen Führung sein. Wir sind frei.
Aber wie müssen wir uns betragen? Ist die Liebe eines Ewoks zum Wald geringer, weil er ihn verlassen kann? Nein -sie ist größer, weil er ihn verlassen kann und doch bleibt. So ist es bei der Stimme des Goldenen. Wir können unsere Augen schließen und doch hören.
Seine Freunde berichten von einer Kraft, einem großen, lebenden Geist, von dem wir alle ein Teil sind, so, wie die Blätter am Baum getrennt und doch Teil von ihm sind. Wir kennen diesen Geist, hochverehrte Älteste, auch wenn wir ihn nicht die Kraft nennen. Die Freunde des Goldenen sagen uns, diese Kraft sei hier und überall in größter Gefahr. Wer ist noch sicher, wenn das Feuer den Wald erreicht? Nicht einmal der Große Baum, von dem alle ein Teil sind, seine Blätter nicht, die Wurzeln nicht und nicht die Vögel. Alle sind in Gefahr, für immer und ewig.
Es ist Tapferkeit, sich einem solchen Feuer zu stellen, hochverehrte Älteste. Viele werden sterben, damit der Wald weiterlebe.
Aber die Ewoks sind tapfer!«
Das kleine Bärenwesen richtete den Blick auf die anderen in der Hütte. Kein Wort fiel, trotzdem ging vieles hin und her. Nach einer langen Minute kam es zum Schluß.
»Hochverehrte Älteste, wir müssen diesen edlen Wesen nicht nur der Bäume, sondern vor allem der Blätter an den Bäumen wegen helfen. Diese Rebellen sind wie die Ewoks, die wie die Blätter sind. Geschüttelt vom Wind, ohne Überlegung vom Tumult der Heuschrecken verschlungen, die auf der Welt leben, werfen wir uns doch auf schwelende Feuer, damit ein anderer die Wärme des Lichts erlebe; wir machen doch ein weicheres Bett aus uns, damit ein anderer ruhen kann; wir wirbeln doch im Wind, der uns überfällt, um die Angst vorm Chaos in die Herzen unserer Feinde zu senken; wir wechseln doch die Farbe, während die Jahreszeit uns zur Veränderung aufruft. So müssen wir unseren Blattbrüdern, den Rebellen, helfen, denn mit ihnen ist eine Jahreszeit der Veränderung über uns gekommen.«
Er blieb regungslos vor ihnen stehen, während die Flammen des kleinen Feuers in seinen Augen tanzten. Einen zeitlosen Augenblick lang schien die ganze Welt den Atem anzuhalten.
Die Ältesten waren bewegt. Ohne ein Wort zu sagen, nickten sie. Vielleicht waren sie Telepathen.
Jedenfalls stand Chirpa auf und machte ohne Vorrede eine kurze Ankündigung.
Schlagartig begannen im ganzen Dorf die Trommeln zu dröhnen. Die Ältesten sprangen auf, der Ernsthaftigkeit nicht mehr so stark verhaftet, und liefen durch die Hütte, um die Rebellen zu umarmen. Teebo begann sogar Artoo zu umfassen, überlegte es sich aber anders, als der kleine Droid mit einem leisen Warnpfiff zurückwich. Teebo eilte hinüber und hüpfte statt dessen verspielt auf den Rücken des Wookies.
Han lächelte unsicher.
»Was geht da vor?«
»Ich weiß nicht recht«, sagte Leia aus dem Mundwinkel, »aber es sieht nicht allzu schlecht aus.«
Luke genoß wie die anderen den freudigen Anlaß, wodurch auch immer ausgelöst, mit freundlichem Lächeln und Gutwilligkeit für alle, als plötzlich eine dunkle Wolke sein Herz ausfüllte, dort schwebte und sich wie
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