Equilibrium
dass unsere Telefone abgehört werden. Ich glaube, sie hat von David und Kellan gehört. Lasst uns das zumindest hoffen.« Er machte eine Pause und rieb sich das Kinn. Er nahm einen Stift und schrieb etwas auf ein Blatt, dann gab er es Olivia und Rupert.
Olivia dachte über die Nachricht nach. Larry warnte sie, dass ihre Häuser vielleicht abgehört wurden. Er hielt es für klüger, sich bei Inez zu treffen. Sie war aber schon hierher unterwegs. Sie mussten dafür sorgen, dass sie draußen miteinander sprachen. Sie kritzelte ihre Auffassung auf das Blatt und gab es Larry zurück, der zustimmend nickte.
Zusammengekauert auf Ruperts Schoß und mit ihrem Kopf an seiner Brust, wartete Olivia auf Inez. Sie hielt die Augen geschlossen und ihr Verstand arbeitete fieberhaft daran zu entscheiden, was sie als Nächstes tun sollten. Sie hoffte, dass Arizona irgendwie mit David und Kellan zurückkam. Sie wollte nicht einmal an die Möglichkeit denken, dass Dillard nun von dem Portal und ihrem Leben in Mountain View wusste. Sie mussten zu Ames fahren. Sie legte ihre Lippen an Ruperts Ohr und flüsterte: »Rupe, egal wie müde wir sind, wir müssen rüber zu Ames fahren. Ich habe keine Ahnung, ob es etwas bringt, aber wir müssen es prüfen und versuchen herauszufinden, was los ist. Wir wissen, dass Arizona durch das Portal gebracht worden sein muss, also müssen wir wissen, wer das getan hat und warum.«
Er nickte und flüsterte zurück: »Wir fahren los, sobald wir das Neueste von Inez wissen.«
Sobald sie Inez‘ Auto ankommen hörten, ging Olivia hinaus, dicht gefolgt von Rupert und Larry.
»Wir befürchten, dass das Haus verwanzt ist, also reden wir erst einmal hier draußen«, erklärte Larry.
Inez nickte und begann gleich mit den Neuigkeiten, auf die Olivia gewartete hatte. »David ist zurück. Er hat Ella mit nach Hause gebracht. Ihr geht es prima.«
»Ella! Wie? Gott sei Dank, fahren wir zu ihr!«, rief Olivia.
»Das könnten wir, aber lasst uns das zuerst überdenken. Was ist, wenn man euch folgt? Wie wollt ihr dem FBI Ellas Rückkehr erklären?«, fragte Inez.
»Ich weiß nicht«, sagte Rupert. »Wie kommt sie denn zu euch? Wie hat David sie gefunden? Und wo?«
»Das ist eine lange Geschichte«, sagte Inez. »Wir ihr wisst, hat David Kellan zurück zu Arizona mitgenommen. Sie war noch in ihrem Haus in Princeton, als sie dort ankamen. Während David weg war, hat jemand auch Harry und Ella im Haus abgesetzt. Man hatte sie betäubt. Kevin kam an, während sie alle dort waren. Sie wollten gerade überlegen, was sie tun sollten, als sie erneut gefangen genommen wurden. David hat keine Ahnung, wer es war. Männer, die sie noch nie zuvor gesehen hatten, haben sie gezwungen, in einen schwarzen Lieferwagen zu steigen. Kevin hat David gebeten, Ella zu uns zurückzubringen. Deshalb sind sie bei mir zu Hause. Ella geht es gut, sie ist unverletzt, aber sie ist wahrscheinlich ein bisschen durcheinander. Ich habe noch nicht mit ihr gesprochen. Sie hatte eine lange Reise hinter sich und hat geschlafen, als David sie hereingebracht hat. Ich habe ein paar der Ältesten bei ihnen gelassen, um über sie zu wachen.«
»Ältesten?«, fragte Olivia.
»Anführer der Wanderer«, erklärte Larry. »Ihr beiden wollt bestimmt hinfahren und Ella sehen. Die Frage ist: Wie bekommen wir euch da unbemerkt hin? Außerdem müssen wir uns für das FBI eine Erklärung einfallen lassen, wie Ella wieder aufgetaucht ist.«
Olivia nickte. Sie nahm Ruperts Hand und lehnte sich gegen ihn. Ihre Kleine war wieder da, aber sie vermisste immer noch zwei ihrer Kinder und Kellan auch. Vermisste sie durch eine andere Dimension, durch eine andere Zeit. Sie würde sie vielleicht nie wiedersehen. Es lief ihr kalt den Rücken herunter.
»Ollie, es wird alles wieder gut«, flüsterte Rupert in ihr Ohr und streichelte zärtlich ihren Kopf. »Lass und überlegen, wie wir zu Inez Haus kommen.«
Olivias Handy klingelte und ließ alle vier zusammenzucken. Was jetzt? Olivia hörte aufmerksam zu, als Agentin Adams ihr erklärte, dass sie einen Mikrochip entnommen hatten, und dass sie Olivia das Dokument gemailt hatte, das er enthielt. Sie war auf dem Weg zu ihnen.
»Das war Agentin Adams«, sagte sie, während sie die E-Mail auf ihrem Handy abrief. Sie gab ihr Handy an Larry und Rupert weiter. Die Nachricht war kurz und unmissverständlich.
Ich will die Baupläne. Schick sie mir als E-Mail. Ich lasse die Kinder frei, sobald ich sie habe. Raj Sen
Die Baupläne.
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