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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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übernatürliche, paranormale Phänomene glauben. Das ging weit über Olivias Fähigkeit zu akzeptieren hinaus. Sie biss sich aber auf die Zunge. Inez war eine wunderbare Frau, deshalb wollte sie sie nicht mit ihren Zweifeln verärgern. Sie nickte nur und hörte zu.
    Inez sprach weiter: »Es ist die Bestimmung eines Wanderers zu lernen. Zu diesem Zweck werden Wanderer oft Menschen zugeteilt, um von ihnen zu lernen. Erica ist dir zugeteilt worden. Sie beobachtet dich schon viele, viele Jahre.«
    Olivia konnte sich kaum beherrschen. Sie biss die Zähne zusammen, um nicht laut loszuplatzen. Sie war sich nicht sicher, was herauskommen würde – vermutlich Lachsalven.
    Inez, die anscheinend Olivias Zweifel nicht bemerkte, sprach weiter. »Wie du weißt, ist Erica mit Raj verheiratet. Wir waren sehr unglücklich, als Erica zu uns gekommen ist, um uns um Erlaubnis zu bitten, ihn heiraten zu dürfen. Er ist ein Nicht-Wanderer, diese Art Verbindungen halten selten. Selbst meine nicht. Raj hat durch Erica von dem Portal erfahren. Über die Jahre ist er immer besessener von Zeitreisen geworden, besonders weil er gesehen hat, dass Erica es so leicht kann. Er hat den Wahn entwickelt, selbstständig durch die Zeit reisen zu wollen. Das und Rajs Verlangen nach Reichtum sind zu großen Problemen geworden, die sich jetzt in diesem Fiasko zugespitzt haben.«
    Wenn sie nur irgendwie ihren Verstand so verbiegen könnte, um Inez überwältigende Version der Realität zu akzeptieren, dann würde alles Sinn ergeben. Dann wäre alles so einfach, dachte Olivia. Aber konnte sie diese Erklärung akzeptieren? Wie sonst konnte Ellas Wiederauftauchen erklärt werden? Eine Möglichkeit war, dass Inez von vornherein irgendwie an ihrem Verschwinden beteiligt gewesen war. Vielleicht war Ella die ganze Zeit bei ihr gewesen. Vielleicht waren die anderen Kinder auch dort. Oder keines der Kinder war dort und es war nur eine Falle, um Olivia alleine zu erwischen. Vielleicht wurde sie entführt. Olivia rutschte unbehaglich auf ihrem Sitz herum. Sie fuhren bei Inez Haus vor. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie würde eher früher als später herausfinden, was los war.
    Sie sah sich nach Ärger um, während sie mit Inez auf das Haus zuging. Alles wirkte ruhig. Es war unheimlich still auf dieser abgelegen Straße. Zögernd betrat sie hinter Inez das Haus.
    »Mom!«, kreischte Ella und warf sich in Olivias Arme.
    »Ella«, flüsterte Olivia, während sie Ella so fest an sich drückte wie sie konnte. Tränen strömten über ihr Gesicht. »Ella, lass mich dich ansehen. Bist du okay?«
    »Warum weinst du, Mom? Das verschmiert dein Make-up!«, schalt Ella und wischte die Tränen aus Olivias Gesicht.
    »Oh, Ella. Ich habe dich so lieb. Du hast ja keine Ahnung, welche Sorgen ich mir gemacht habe«, flüsterte Olivia.
    »Ich weiß, Mom. Ich bin dein Sonnenschein, das sagst du doch immer.«
    Olivia lächelte und zog ihren Sonnenschein für ein langes Knuscheln – ihr Wort für die Mischung aus Kuscheln und Knuddeln – an sich. Dann hob sie sie hoch und setzte sich mit ihr auf die Couch. »Ella, wie bist du hierhergekommen?«
    »Ach, David hat mich hergebracht. Er ist toll«, antwortete Ella und sah begeistert zu David.
    »David, vielen, vielen Dank«, sagte Olivia dankbar.
    Ella fuhr aufgeregt fort: »David hat mich aus dem Lieferwagen gehext und wir sind in einem Feld mit Kühen gelandet! Wir mussten aus dem Feld rennen, damit sie uns nicht fressen. Dann sind wir total weit gelaufen. Na ja, David hat mich getragen. Dann hat David ein Auto gemietet und wir sind hergefahren. Ich habe versucht, David mit Geschichtenerzählen und Liedersingen wachzuhalten«, Ellas Gesicht wurde traurig und eine Träne kullerte über ihr Gesicht.
    »Was ist, Schätzchen?«, fragte Olivia und nahm ihre Hände.
    »Mom, ich habe solche Angst um Harry, Arizona und Kellan. Sie sind immer noch in dem Lieferwagen.«
    »Die holen wir auch zurück. Ich will nicht, dass du dir deswegen Sorgen machst. Okay?«
    »Okay, Mommy«, sagte Ella und legte ihren Kopf an Olivias Schulter.
    Olivia hatte jede Menge Fragen, wollte ihr kleines Mädchen aber nicht traurig machen. Also lenkte sie sie ab, indem sie Ella fragte, ob sie schon die neue Joe Jonas -Figur gesehen hätte. Das ließ Ella eine Weile plappern. In der Zeit versuchte Olivia, ihre Gedanken darauf zu konzentrieren, was als Nächstes zu tun war. Ella war schnell wieder eingeschlafen. Olivia sah auf Ellas vom Schlaf rosiges Gesicht. Sie sah so

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