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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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erklären. »Dass er es wieder mal verbockt hat. Was weiß ich. Markus denkt viel nach. So ist er.«
    Sofi sieht mich fragend an.
    »Aha«, sagt sie schließlich.
    »Gib ihm etwas Zeit«, sage ich.
    Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich ihr womöglich Hoffnungen mache. Ich habe nicht das Gefühl, dass Markus vorhat, die Beziehung wieder aufzunehmen. Ich tue wohl das, was Adrian als kleiner Junge mit der Katze gemacht hat. Ich versuche, die Situation zu entschärfen, indem ich das tödliche Gift portionsweise spritze.
    »Es gibt so viele nette Jungs auf der Welt«, sage ich. »Und du bist intelligent und siehst gut aus, du kriegst doch, wen du willst.«
    Sofi fixiert einen Punkt über meiner Schulter, aber da ist nichts als die minzgrüne Caféwand.
    »Aber ich mag Markus«, sagt sie.
    »Ich weiß«, sage ich. »Ich weiß, Sofi.«
    Ich nehme zwei große Gläser aus dem Regal. »Ich trinke jetzt einen großen Latte mit Kakaogeschmack. Magst du auch?«
    Sofi nickt. »Ja, gerne, das wäre gut.«
    Karim kommt aus dem Büro. »Kaffeepause? Macht ihr mir einen doppelten Espresso?«
    Ich nicke und fülle Kaffee in die Maschine.
    Kurz nach vier kommt eine SMS.
    Konnte erst jetzt mit CN reden. Er sagt, das gehe in Ordnung. Mit dem Geld und den Filmen. Symbolisch, sagte er, damit Edwin begreift, dass man sich nicht mit Hulth anlegt. Wie geht es dir? Denke an dich. /A
    Ich stoße einen tiefen Seufzer aus und kriege einen dicken Kloß im Hals. Es geht in Ordnung. Edwin wird sich wieder frei draußen bewegen können, ohne Angst um sein Leben. Mir schießen Tränen in die Augen und ich muss heftig blinzeln.
    Meine Finger zittern, als ich eine Antwort tippe.
    Hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Im Moment nur erleichtert. Danke, Adrian, für deine Hilfe. /Emma
    Als ich die Nachricht weggeschickt habe, gehe ich in den Personalraum und lasse mich auf einen Stuhl fallen. Ist das wahr? Ist es wirklich vorbei? Kann es angehen, dass wir das ganz allein geregelt haben, ohne Eltern, ohne Polizei, im Vollbesitz aller Finger? In gewisser Weise haben wir ihnen sogar noch zugearbeitet.
    Hulth und seine Gang können weiter ungestört ihre Geschäfte betreiben und haben durch Edwins Gastspiel in der Branche sogar noch einen Gewinn gemacht. Aber wahrscheinlich hat Markus recht. Natürlich wäre es toll, die Welt zu retten, aber manchmal muss man sich eben mit der Rettung eines kleinen Bruders begnügen.
    Während ich so meinen Gedanken nachhänge, kommt noch eine SMS. Auch die von Adrian.
    Hab was vergessen. CN will, dass die Sachen direkt an Hulth geliefert werden. /A
    Ich starre auf das Display.
    So weit habe ich überhaupt noch nicht gedacht. Eigentlich ganz logisch, dass Christoffer Norin das Geld und das Kokain nicht in sein Büro geliefert bekommen möchte. In seiner Position verdient er sich wahrscheinlich eine goldene Nase mit dem Dreck, ohne sich die Finger schmutzig machen zu müssen. Aber wie sollen wir Hulth das Pulver und das Geld übergeben?
    Ich simse Markus, der mich vor meiner Tür erwartet, als ich nach Hause komme. Wir gehen nach oben und erzählen Edwin von den neuesten Entwicklungen.
    »Kannst du Freitag ins Styx gehen und Hulth die Sachen diskret übergeben?«, fragt Markus.
    Edwin schüttelt den Kopf. »Nach allem, was passiert ist, lässt Hannes’ Bruder mich garantiert nicht mehr rein.«
    »Ich dachte, er wüsste nichts«, sage ich.
    Edwin schneidet eine Grimasse. »Glaubst du, er ist völlig blöd? Spätestens, als Hannes mit dem abgeschnittenen Finger nach Hause gekommen ist, hat er es gerafft! Er ist garantiert stinksauer auf Hannes und mich.«
    »Hast du Hulths Telefonnummer? Ruf ihn an und verabrede dich mit ihm!«
    Edwins Blick flackert nervös zwischen mir und Markus hin und her.
    »Und was ist … wenn er nicht auf Norin hört und noch wütender ist, weil wir ihn einfach übergangen haben? Womöglich bringt er mich um.«
    Dieses Argument lässt Markus zum Handy greifen und Lukas Leander anrufen, ob er vielleicht den Auftrag übernehmen könnte, aber Leander will auf keinen Fall in Verdacht geraten, er habe dazu beigetragen, dass Hulth schnöde übergangen wurde.
    Markus kaut nachdenklich auf seiner Lippe herum.
    »In dem Fall gibt’s nur eine Möglichkeit«, sagt er. »Wir müssen es machen. Emma und ich.«
    Mein Herz sackt mir sonstwohin. »Wir?«
    Markus nickt. »Es sieht viel unschuldiger aus, wenn wir zu zweit im Styx auftauchen. Eindeutig besser, als wenn ich alleine gehe und Beutelchen und

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