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Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Titel: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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aufwachte, drang das erste Licht des Tages ins Zelt. Er nahm an, dass er etwa fünf Stunden geschlafen hatte, griff nach seiner Jeansjacke, schob die Füße in seine Stiefel und kroch ins Freie. Die frühmorgendlichen Schatten lagen noch über dem Zeltplatz und den Bergen in der Umgebung. Er zündete ein Feuer an und kochte Kaffee. Die Sonne ging über dem See auf, als er sich die erste Tasse einschenkte. Nathan gesellte sich als Erster zu ihm. Das Haar seines Sohnes stand am Hinterkopf ab, und er trug ein großes blaues Sweatshirt, Jeans und seine Turnschuhe. Nathan nahm eine Flasche Saft und eine Tüte Chips, und die beiden gingen zusammen zum Ufer.
    »Bevor wir heute abfahren«, sagte Jack und blies in seinen Kaffee, »angeln wir Welse.«
    »Mein Dad und ich waren mal beim Hochseefischen.« Nathan riss die Tüte auf und hielt sie Jack hin. »Hast du das auch schon mal gemacht?«
    »Danke.« Jack griff in die Tüte und schob sich einen Chip in den Mund. »Ich versuche, mindestens einmal im Jahr an den Golf zu fahren. Nächstes Mal kannst du ja mitkommen. «
    »Krass.« Nathan klemmte sich die Tüte unter den Arm und stopfte sich ein paar Chips in den Mund, bevor er weiterredete. »Mein Dad und ich haben über alles Mögliche geredet.«
    Jack nahm einen Schluck Kaffee und blickte auf den See hinaus, dessen Oberfläche wie ein Spiegel in der Morgensonne glitzerte. Er fragte sich, ob Daisy Nathan von ihrer Verabredung mit Floh erzählt hatte. »Worüber genau?«
    »Über die Dinge, die man nicht mit seiner Mutter besprechen kann.«
    »Zum Beispiel?«, fragte er und schob sich noch ein paar Chips in den Mund.

    »Mädchen.«
    Aha. »Denkst du da an etwas Bestimmtes?«
    Nathan nickte und nahm einen Schluck aus der Saftflasche.
    »Vielleicht kann ich dir helfen. Ich war schon mit dem einen oder anderen Mädchen zusammen.«
    Er starrte auf seine Schuhe, und seine Wangen färbten sich rosig. »Mädchen sind kompliziert. Viel komplizierter als Jungs.«
    »Das stimmt. Mädchen sind verflixt widersprüchlich. Sie sagen etwas und erwarten, dass man etwas ganz anderes versteht, als sie es gesagt haben.«
    Nathan drehte sich halb um und sah Jack an. »Du hast gesagt, du und mein Dad hättet euch Pornos angesehen. Na ja, ich wüsste gern …« Er blinzelte ein paar Mal. »Wo fasst man Mädchen an? Ich habe in Sexualkunde eine Abbildung gesehen, hab es aber einfach nicht geschnallt. Bei Jungs ist es einfacher. Alles, was wir haben, hängt zwischen unseren Beinen.«
    Oha. »Wir reden jetzt nicht über die Gefühle von Mädchen, hab ich Recht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Mein Freund hat seiner Mutter ein Buch über Sex geklaut. Da hört es sich so an, als müsste man ein Mädchen überall gleichzeitig anfassen.«
    Nathan sah so ernst aus. Und er wandte sich an Jack. Nicht an Daisy. »Denkst du an ein bestimmtes Mädchen, das du gern anfassen möchtest?«
    »Nein. Ich wüsste nur gern Bescheid, bevor ich es zum ersten Mal tue.«
    »Du möchtest als Meister vom Himmel fallen?« Jack fand, dass Nathan noch ein bisschen zu jung für Gedanken an Sex war. Doch dann fiel ihm der NBBC wieder ein, und ihm war klar, dass Nathan keineswegs zu jung war.

    »Hm, ja. Das erste Mal wird schon beängstigend genug sein, ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass man womöglich alles versaut.«
    Jack verlagerte sein Gewicht auf die Fersen und wählte seine Worte mit Bedacht. Dieses Gespräch durfte er nicht vermasseln. Plötzlich wurde ihm warm ums Herz, und seine Brust fühlte sich seltsam eng an. Zum ersten Mal im Leben erwachten Vatergefühle in ihm. Sein Sohn wandte sich mit Fragen über Sex an ihn, so wie zahllose andere Söhne zu ihren Vätern gingen. Wie er selbst es getan hatte. »Wichtig ist, dass du eines weißt. Jeder Blödmann kann Sex haben, aber man muss schon ein richtiger Mann sein, eine Frau zu lieben. Wenn du für ein Mädchen nichts empfindest, solltest du deine Hose gefälligst auch oben lassen.«
    »Ja.«
    »Und du musst unbedingt ein Kondom benutzen. Immer. Wenn du nicht reif genug bist, dich und das Mädchen zu schützen, bist du auch nicht reif genug für Sex.« Noch während er redete, fragte er sich, ob Nathan die Ironie in seiner Aussage begriff. Er wartete geradezu darauf, dass Nathan einwandte, Jack habe ja selbst nicht getan, was er gerade predigte, und er trank einen Schluck Kaffee, während er sich im Geiste eine brauchbare Antwort zurechtlegte. Wahrscheinlich würde er zugeben müssen, dass er nicht immer

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