Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Titel: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
schüttelte den Kopf. Obwohl sein Haar vom Hut ein wenig platt gedrückt war, gelang es ihm, gut auszusehen. »Ich fürchte, ich bin kein guter Lügner.«
    »Ganz recht«, bestätigte sie bei der Erinnerung an seine Lüge von neulich, er habe geschäftlich in Tallahassee zu tun.
    Er runzelte die Stirn. »Jedenfalls kann ich nicht so gut lügen wie du.«
    Sie stand auf der untersten Stufe und sah ihm ins Gesicht. »Du glaubst also, Nathan würde hier bei dir bleiben, wenn er wüsste, dass du mich hasst?« Sie wartete seine Antwort nicht ab. »Er spielt gern den Erwachsenen. Er redet sich ein, ich würde ihn behandeln wie ein Baby. Tatsache ist aber, dass er mich noch braucht.«
    Die Falten auf seiner Stirn glätteten sich. »Willst du damit sagen, du erlaubst ihm, den Sommer über in Lovett zu bleiben?«
    Höchstwahrscheinlich hatte sie ohnehin keine andere Wahl. Sie würde mit Nathan reden, und wenn er tatsächlich in Jacks Werkstatt arbeiten und ihn besser kennen lernen wollte, würde Daisy sich ihm nicht in den Weg stellen. »Wenn er unbedingt will. Aber ich lasse ihn nicht allein bei
dir. Ich habe ihn gerade mal zwei Wochen bei Verwandten in Seattle untergebracht, und nicht mal das hat er ausgehalten. «
    Sie stieß geräuschvoll den Atem aus. »Er hat nur einen Rucksack voll Kleidung mitgebracht, und ich habe nur einen Koffer. Damit würde keiner von uns den ganzen Sommer auskommen.« Sie würde nach Seattle fahren und Kleidung für sie beide holen müssen.
    Jack verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust und lächelte. Diese Runde ging an ihn, und er wusste es.
    »Du musst mir versprechen, dass wir nicht mehr streiten. «
    »Einverstanden.«
    »Wir müssen miteinander auskommen.«
    »In Nathans Gegenwart.«
    Doch Daisy war noch nicht mit ihm fertig. »Du musst so tun, als würdest du mich mögen.«
    Er legte den Kopf in den Nacken, so dass der Schatten seines Huts von seiner Nase über die Lippen bis zum Kinn wanderte. »Treib es nicht auf die Spitze.«
     
    Daisy gab Wasser in die Vase mit frisch geschnittenen Lilien und stellte sie zurück auf den Nachttisch neben dem Krankenbett ihrer Schwester. Daisy mochte den schwülen Duft von Lilien nicht. Sie erinnerten sie stets an den Tod. »Ich werde nicht hier sein, wenn du morgen entlassen wirst«, sagte sie und griff nach der Vase mit den pfirsichfarbenen Tulpen und den weißen Rosen.
    »Fahrt ihr nach Hause, du und Nathan?«, fragte Lily und nahm das Limonengelee von ihrem Abendbrottablett.
    »Nur ich allein, und nur für ein paar Tage.« Daisy ging zum Waschbecken und füllte die Vase mit Wasser. »Sieht so aus, als würden wir den ganzen Sommer hier bleiben.«
Lily schwieg, und Daisy warf ihrer Schwester über die Schulter hinweg einen Blick zu. Ein weißer Verband bedeckte die genähte Platzwunde auf ihrer Stirn. Ein Auge war schwarzblau, das andere grüngelb verfärbt. Ihre Oberlippe sah immer noch ein bisschen geschwollen aus, der linke Arm war dick verbunden, und ihr rechter Fuß und der Knöchel waren eingegipst.
    »Was ist passiert?«, fragte Lily schließlich. »Hast du Jack über Nathan aufgeklärt?«
    »Eigentlich nicht.« Sie stellte die Vase zu der anderen und setzte sich auf einen Stuhl neben Lilys Bett. »Nathan hat es ihm gewissermaßen verraten«, erklärte sie und berichtete ihrer Schwester, wie alles gekommen war. »Ich habe versucht, Jack zu erklären, wie Leid es mir tut, aber er will nichts davon hören.«
    Lily wandte den Kopf, und ihre blauen Augen strahlten inmitten all der anderen Farben in ihrem Gesicht. » Tut mir Leid, das sind nur drei Worte, Daisy. Sie haben keine Bedeutung, wenn sie nicht von Herzen kommen. Ronnie hat auch jedes Mal, wenn er mich betrogen hatte, behauptet, es tue ihm Leid. Aber in Wahrheit hat er nur gemeint, dass es ihm Leid tat, wieder mal erwischt worden zu sein. Manchmal reicht eine Entschuldigung einfach nicht.«
    »Ja, ich weiß.« Sie umklammerte die hölzernen Armlehnen des Stuhls. »Das ist auch der Hauptgrund, weshalb ich eingewilligt habe, den Sommer hier zu verbringen. Ich stehe in Jacks Schuld. Mag sein, dass ich manche Dinge in der Annahme getan habe, sie wären richtig, aber ich hätte nicht fünfzehn Jahre damit warten dürfen, Jack von Nathan zu erzählen. Ich habe ein schrecklich schlechtes Gewissen deswegen.«
    »Lass dich von deinen Schuldgefühlen nicht verrückt machen.« Lily stellte das Dessertschälchen aufs Tablett zurück.
»Erinnerst du dich noch an den Abend, als wir im Slim

Weitere Kostenlose Bücher