Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town
Clem’s waren?«
»Natürlich.«
»In dieser Nacht habe ich mit Buddy Calhoun geschlafen. «
Daisy verschlug es die Sprache.
»Er ist zu mir gekommen, als ich schon zu Hause war, und dann hat eins zum anderen geführt. Er war wahnsinnig lieb, und der Sex war toll. Aber als er weg war, habe ich plötzlich ein schlechtes Gewissen bekommen, als hätte ich Ehebruch begangen. Ronnie hat mich jahrelang betrogen, er hat mich und Pippen wegen einer anderen Frau verlassen, aber ich habe mich schuldig gefühlt.« Sie kratzte sich am Rand ihres Stirnverbands. »Es war verrückt, und ich bin so wütend geworden, dass ich zu ihm gefahren bin. Er war nicht zu Hause, also bin ich die Straße auf und ab gefahren und habe auf ihn gewartet und bin immer wütender geworden. Was danach passiert ist, weiß ich nicht mehr genau, aber wahrscheinlich war ich so blind vor Wut, dass ich mit dem Wagen in sein Wohnzimmer gerast bin.«
»Lily.« Daisy stand auf und trat ans Bett. »Was willst du mir damit sagen? Dass ich mich von meinen Schuldgefühlen nicht verrückt machen lassen soll oder dass ich damit rechnen muss, dass Jack mit seinem Mustang durch Mutters Wohnzimmer pflügt?«
»Weder noch. Keine Ahnung, ich weiß nur, dass ich mich endlich wieder normal fühlen möchte.« Sie schob das Tablett von sich. »Kannst du mich mal am großen Zeh kratzen?«
Daisy trat ans Fußende des Bettes und griff nach dem Zeh ihrer Schwester. Der Knöchel war mächtig geschwollen.
»Was hast du der Polizei über den Unfall gesagt?«
»Dass ich Ronnie wegen der Unterhaltszahlungen sprechen
wollte und dann wahrscheinlich einen schlimmen Migräneanfall hatte und versehentlich aufs Gas statt auf die Bremse getreten bin.«
»Das haben sie dir geglaubt?«
Sie zuckte die Achseln. »Ich bin mit Neal Flegel zur Schule gegangen. Er hat Ronnie noch nie sonderlich gemocht. Er hat mir einen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsübertretung verpasst. Meine Versicherung kommt für den Schaden am Haus auf, aber dann schießt mein Beitrag wahrscheinlich dermaßen in die Höhe, dass ich vorerst kein Auto mehr fahren kann.«
Was vermutlich ein Segen war, fand Daisy. »Hast du schon mal über eine Therapie nachgedacht?«
»Ja, das habe ich. Ist vielleicht keine schlechte Idee.« Lily tastete nach der Fernbedienung für das Bett und senkte den Kopfteil ab. »Aber ich glaube, dadurch, dass ich mit dem Wagen in Ronnies Haus gedüst bin, kann ich wieder klar denken.«
Das hörte sich gesund an.
»Kein Mann ist es wert, dass ich mich seinetwegen so schlecht fühle. Wenn ich nicht gerade verrückt spiele, bin ich doch eigentlich ein ganz liebenswerter Mensch.«
Daisy lächelte. »Da hast du verdammt Recht.«
»Ronnie ist einen verdammten Dreck wert, und mich hat er schon gar nicht verdient.«
»Nein.«
»Ich werde mich jetzt erst mal darauf konzentrieren, gesund zu werden und Pippen großzuziehen. Ich fühle mich nicht mehr mies wegen Ronnie, darüber bin ich hinweg. Ich brauche keinen Mann in meinem Leben, um mich wichtig zu fühlen.«
»Ganz recht.« Lily klang tatsächlich so, als wäre sie auf dem besten Weg, psychisch wieder stabil zu werden.
»Warum sollte ich mein Selbstwertgefühl auf einem Mann aufbauen, der seine Erektionen als Persönlichkeitswachstum betrachtet?«
Daisy lachte. »Das sollst du nun wirklich nicht.«
Lily zupfte ein Stück Pflaster ab, mit dem ein Wattebausch in ihrer Armbeuge befestigt war. »Männer sind der Abschaum der Menschheit und gehören ausgerottet.«
Nun ja, vielleicht doch noch nicht auf dem Weg zur völligen psychischen Stabilität.
KAPITEL 14
Jack beobachtete seinen Sohn, während Billy ihm zeigte, wie er die Kurbelwelle aus dem Hemi 426 ausbauen musste. Seit er Nathan an jenem ersten Tag bei der Highschool aufgelesen hatte, bemühte er sich, ihn nicht ständig anzustarren. Er wollte ihn nicht noch einmal so verschrecken, doch nachdem Nathan bereits seit drei Tagen in seiner Werkstatt arbeitete, fiel es Jack immer schwerer, ihn nicht zu betrachten. Trotz seiner Igelfrisur und seines Lippenrings hatte Nathan mehr Ähnlichkeit mit der Parrish-Familie als er selbst.
Jack krempelte sich die Ärmel hoch, nahm einen Schraubenzieher und entfernte die restlichen Schrauben. Er arbeitete nicht mehr so viel wie ursprünglich an der eigentlichen Restaurierung, sondern brachte den Großteil seiner Zeit mit dem Abschluss von Verträgen oder der Suche nach Ersatzteilen im ganzen Land zu. Er erledigte die Geschäftsführung,
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