Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town
alles Mögliche bedeuten konnte. »Glaub schon.« Dann grinste er. »Ich werde angeln, was das Zeeeeeuug hält, und wenn der Gouverneur ’ne Hasenscharte kriegt«, fügte er hinzu.
»Lass dich bloß nicht von den Feeeeeeuerameisen beißen«, warnte sie.
Nathan warf den Kopf in den Nacken und lachte. Heheh-heh.
»Was gibt’s denn zu lachen?«, fragte Jack und schloss im Näherkommen die Knöpfe seines beigefarbenen Hemdes im Cowboystil mit den abgeschnittenen Ärmeln.
»Nathan sagt, er will angeln, was das Zeug hält, und wenn der Gouverneur ’ne Hasenscharte kriegt.«
Jack hob den Kopf, und der Blick seiner grünen Augen streifte Daisys Gesicht über den Tisch hinweg. »Darauf kannst du Gift nehmen.« Er griff nach einem Teller und gab einige Stücke Hähnchenfleisch drauf. »Was ist das denn?«, fragte er mit einem Blick in die Salatschüssel.
»Salat.«
Er furchte die Stirn. »Sieht aus wie Mädchenkram. Mit Blütenblättern, Unkraut und ledrigen Obststücken.«
Nathan lachte, worauf Daisy ihm einen tadelnden Blick zuwarf. »Das schmeckt sehr gut.«
»Hoffentlich.« Er legte sich drei Scheiben Brot auf den Teller und sah Daisy über den Tisch hinweg an. »Butter?«
»Du isst immer noch Butter?« Sie hatte schon so lange keine Butter mehr verwendet, dass ihr gar nicht in den Sinn gekommen war, welche einzupacken. »Ich habe Frischkäse. «
Kopfschüttelnd stand er auf, ging zu seinem Truck, öffnete die Ladeklappe und kramte in seiner Kühlbox, ehe er mit einem Stück Butter in der Hand zurückkam. Er wickelte es aus und legte es auf den Tisch. »Du hast eindeutig zu lange im Norden gelebt, Daisy Lee.« Er zog ein Taschenmesser aus der Hosentasche und schabte hauchdünne Scheibchen von der Butter. »Möchtest du?«, fragte er Nathan.
Nathan nickte, und Jack spießte ein paar Scheiben mit dem Messer auf und reichte es ihm. Nathan legte die Butter auf sein Roggenbrot und betrachtete das Messer einige Momente, bevor er es Jack reichte.
»Du auch, Daisy?«
»Wann hast du das Messer das letzte Mal abgewaschen?«
»Hmm.« Er setzte sich hin und tat so, als denke er angestrengt nach. »Letztes … nein, muss vorletztes Jahr gewesen sein. Gleich nachdem ich ein Gürteltier damit ausgenommen hatte.«
Nathan lachte und biss herzhaft in sein Brot.
Daisy war überzeugt, dass er schwindelte. Na ja, halbwegs überzeugt. »Nein, danke«, antwortete sie.
»Zimperliese«, sagte er, bevor er die Zähne in sein mit kleinen gelben Butterscheiben belegtes Brot grub.
Sie schob sich eine Gabel Salat in den Mund. »Angsthase. Hat Angst vor ein bisschen Ruccola und Himbeerdressing. «
»Ja, zum Teufel«, sagte er, und in seinen Augenwinkeln
bildeten sich feine Fältchen. »Wenn ein Mann so was isst, trägt er im Handumdrehen Pink und schlingt sich den Pullover um den Hals.«
Nathan hob die Hand, und Jack klatschte ab.
»Ich dachte, du magst meinen Himbeersalat.«
»Nein«, sagte Nathan. »Aber ich habe Hunger.«
Daisy glaubte ihm kein Wort. Jack machte ihn zum Verräter. Zu einem Mann, wie er einer war.
»Und was hast du zum Abendbrot mitgebracht?«, fragte sie.
Jack schnitt mit seinem Gürteltier-Messer ein Stück Hähnchenfleisch ab. »Wildreis.«
»Sonst nichts?«
»Doch, ich habe echten Kopfsalat und ein Roquefort-Dressing. «
»Dann gibt es also Wildreis mit Salat?«
Er sah sie über den Tisch hinweg an, als könnte sie nicht bis zehn zählen. »Und die Fische.«
»Du warst dir also so sicher, dass du unser Abendbrot fängst, dass du nichts anderes mitgebracht hast?«
»Natürlich. Ich hatte doch mein Glücksbringer-T-Shirt dabei.«
Daisy wandte sich Nathan zu, der sich köstlich amüsierte.
Jack trank einen großen Schluck Eistee und stellte das Glas ab. »Ich wälze die Fische in Mehl und brate sie.«
»Klingt gut«, kommentierte Nathan.
Jack löste einen Finger von seinem roten Plastikbecher und deutete damit auf seinen Sohn. »Das ist eine Mahlzeit, von der einem Haare auf dem Beutel wachsen.«
Offenbar war ihr deutlich anzusehen, dass sie keine Ahnung hatte, wovon er sprach, denn Nathan klärte sie auf. »Am Geschlecht.«
Großer Gott, sie hätte das Wochenende bestimmt auch ohne dieses Wissen überlebt. »Aber«, wandte sie matt ein, »ich bin kein Mann.«
»Und du hast keinen Beutel«, fügte ihr Sohn überflüssigerweise hinzu.
Sie schüttelte den Kopf und legte eine Hand auf die Brust. »Und wenn ich ehrlich sein soll, will ich auch keinen Beutel haben. Nie im Leben.«
»Das sagen
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