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Er lockte mit dem Jenseits

Er lockte mit dem Jenseits

Titel: Er lockte mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es.«
    »Du lebst?«
    »Natürlich.«
    Die nächste Frage fiel ihm schwer, wenn er daran dachte, was er in der Nacht gesehen hatte. »Und wo steckst du?«
    »Ich bin immer da. Manchmal sogar in deiner Nähe.«
    »Ab... aber...«
    »Bitte, kein aber, Mike. Ich bin nicht weg, und ich wollte dich noch fragen, ob du mich magst?«
    »Ach«, keuchte er in das flache Gerät, »das brauchst du doch nicht, verflucht. Nein, das musst du wirklich nicht. Mich hat es doch getroffen wie ein Blitzstrahl.«
    »Finde ich toll.«
    »Ich will dich haben, verdammt!«
    Sie lachte, und auch das klang so fern, als würde sie vom anderen Ende der Welt telefonieren. Dann sagte sie: »Man will immer viel, aber es ist nicht leicht, es zu bekommen.«
    »Was muss ich tun, damit du zurückkommst?«
    »Dich brav verhalten, Mike. Denk dran, auch ich sehne mich nach dir. Und keine Angst, ich bin oft in deiner Nähe. Bis bald, Mike, bis bald.«
    Wieder hörte er nur das Rauschen, das immer mehr abnahm und schließlich ganz verstummte.
    Mike saß da und sagte nichts. Er hielt das Handy weiterhin in der Hand und starrte es an wie einen Fremdkörper. Er konnte noch immer nicht richtig fassen, dass Barbara mit ihm gesprochen hatte, obwohl sie doch ins Jenseits entführt worden war. Gab es denn Menschen, die sich aus dem Jenseits meldeten?
    Ja, er hatte davon gehört. Es gab sie, und manche wollten die Stimme angeblich über das Radio gehört haben, wenn sie eine bestimmte Frequenz einstellten.
    Es war plötzlich alles anders geworden. Daran hatte Mike nie geglaubt, doch jetzt...
    »He, träumst du?« Die Stimme des Keepers zerrte ihn zurück in die Realität.
    »Nein, nein, ich träume nicht.«
    »Aber du siehst so aus.«
    »Kann sein. Ich bin nur etwas nachdenklich. Das muss auch mal sein, denke ich.«
    »Richtig. Noch ein Bier?«
    »Nein, für heute reicht es. Ich mache jetzt den Abflug. Mir ist eingefallen, dass es in meiner Kellerbude recht kühl ist. Da kann ich dann noch einige Sachen vorbereiten.«
    »Ach, du wohnst im Keller?«
    »Naja, im Souterrain. Das Haus gehört einem alten Freund von mir. Da bezahle ich keine Wucherpreise.«
    »Du Glücklicher.«
    Mike Dublin bezahlte die Rechnung. Danach ging alles sehr schnell. Das Verlassen der Bar glich schon einer Flucht, sodass Ernie seinem Gast nur kopfschüttelnd nachschauen konnte...
    ***
    Über eine Außentreppe an der Vorderseite des Hauses konnte Mike seine Wohnung erreichen. Drei Zimmer reichten ihm völlig aus. In einem hatte er sein Büro untergebracht, in den anderen beiden Räumen relaxte er, und ein Bad war nachträglich eingebaut worden.
    Die Sonne brannte fast senkrecht vom Himmel, als er die Treppe nach unten stieg. Hinter dem Haus wehte Kinderlachen gegen den grausam blauen Himmel, und in bestimmten Abständen hörte er das Klatschen. Dann war wieder jemand in den aufblasbaren Pool gesprungen, der fast die gesamte Rasenfläche des Gartens einnahm.
    Normalerweise hätte er die Kinder begrüßt und mit ihnen einige Späßchen getrieben. Jetzt war er froh, abtauchen zu können, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
    Den Schlüssel hielt er griffbereit, schloss auf und schob sich in den schmalen düsteren, aber auch herrlich kühlen Flur, in dem er stehen blieb und tief durchatmete.
    Es war gut, fast unter der Erde zu leben. Diese Wohnung gab ihm einfach alles. Hier wurde er nicht gestört. So konnte er in Ruhe arbeiten.
    Die Türen zu allen Zimmern standen offen, abgesehen von der, die ins Bad führte. Dort hinein ging Mike. Er wollte sich abkühlen und ließ kaltes Wasser über seine Handgelenke laufen, obwohl auch das nicht so kalt war wie im Winter.
    Wasser kühlte sein Gesicht. Wasser kühlte den Hals. Alles, was ihm gut tat. Er trocknete sich ab, blickte in den Spiegel, als er die Haare nach hinten kämmte, und fand, dass er schlecht aussah. Das Erlebte malte sich in seinem Gesicht unter den Augen ab. Da deuteten die Ringe schon darauf hin, dass er in der vergangenen Nacht kaum geschlafen hatte, aber das musste man eben packen.
    Dass sein Hemd auch nass geworden war, störte ihn nicht. Er würde es sowieso wechseln. Davor wollte er in seinem Arbeitszimmer nachschauen, ob er Post bekommen hatte. Die normale Post bestand nur aus Reklame, davon ging er aus. Die wichtigen Nachrichten erreichten ihn sowieso nur per E-Mail. Er würde gleich seinen elektronischen Briefkasten öffnen.
    Wie in allen Räumen, war es auch in seinem Arbeitszimmer recht schattig. Nur die obere Hälfte des

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