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Er lockte mit dem Jenseits

Er lockte mit dem Jenseits

Titel: Er lockte mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fensters, vor dem der Schreibtisch stand, wurde vom Licht der Sonne erfasst und gab dem Glas einen schon überirdischen Glanz.
    Die untere Hälfte blieb im Schatten, sodass auch der Schreibtisch mit dem Computer darauf eine schattige Insel bildete. Der Stuhl mit der hohen Rückenlehne stand davor. Er blickte über die schmalen Aktenschränke und Regale hinweg und konnte dabei nur feststellen, dass alles so war, wie er es verlassen hatte.
    Trotzdem störte ihn etwas!
    Aus diesem Grund blieb er auch auf halber Strecke stehen. Nur seine Augen bewegten sich. Nein, es war keine Veränderung zu sehen, aber etwas anderes nahm er war.
    Nicht optisch, sondern den Geruch!
    Mike Dublin erlebte ihn anders als noch am Morgen. Da hatte sich etwas Fremdes in die Luft eingeschlichen, und wenn er genauer nachprüfte, dann war es ein Geruch, den er bereits kannte.
    Sehr markant – sehr frisch, und nicht so, dass einem dabei der Atem stockte.
    Im nächsten Moment wusste er Bescheid.
    Ja, er kannte ihn. Es war der Duft des Parfüms, das auch seine Barbara benutzte.
    Diese Tatsache machte ihn zwar nicht fertig, sorgte aber für einen leichten Taumel, und er war froh, sich an der hohen Lehne des Stuhls abstützen zu können.
    Sie war hier in diesem Raum gewesen. Es gab keine andere Alternative. Sie musste dabei aus dem Jenseits – oder wo immer sie sich aufgehalten hatte – zurückgekehrt sein.
    Damit fertig zu werden war für ihn nicht leicht. Er fühlte sich in der eigenen Wohnung nicht mehr sicher. Das Blut stieg ihm in den Kopf. Trotz der Hitze wurde ihm kalt, und der Schweiß bildete sich erneut.
    Sehr vorsichtig schaute er sich um. Es war niemand da. Nur der Geruch des Parfüms drang ihm nach wie vor in die Nase. Er glaubte sogar, ihn jetzt stärker wahrzunehmen, was auch Einbindung hätte sein können.
    »Sie war hier«, flüsterte Mike vor sich hin. »Sie ist hier in meiner Wohnung gewesen, und zwar nach ihrem Verschwinden. Etwas anderes kann ich einfach nicht glauben.«
    Mike Dublin dachte darüber nach, ob er nicht seine gesamte Wohnung durchsuchen sollte. Es konnte durchaus sein, dass Barbara alle Räume durchsucht hatte und er überall ihre Spuren riechen konnte. Das wäre zumindest einen Versuch wert gewesen. Zuzutrauen war ihr in einem derartigen Zustand alles.
    Mike riss sich zusammen. Er wollte sich einfach nicht verrückt machen lassen, und trotzdem kam es anders, als er es sich gedacht hatte.
    Bei einem Schwenk nach links glitt sein Blick über den Schreibtisch hinweg. Es war mehr Zufall, dass er hinschaute.
    Da lag etwas, das nicht dorthin gehörte – das Messer aus Barbaras Wohnung!
    ***
    Mike Dublin erlebte Momente, in denen er sich weit, sehr weit weg wünschte. Er stand auf der Stelle und schien sich im Kreis zu drehen. Sein Blick erhielt einen stieren Ausdruck und mit einem »Das gibt’s doch nicht« kommentierte er das Vorhandensein der Klinge. Es war unglaublich. Er hatte das Gefühl, fallen zu müssen, und riss sich stark zusammen.
    Es war etwas viel auf einmal auf ihn eingestürmt. Er bekam es nicht auf die Reihe. Er schüttelte den Kopf und merkte kaum, dass er den Namen seiner neuen Freundin flüsterte.
    Eine Antwort erhielt er nicht. Seine Stimme versickerte, und doch ahnte Mike, dass sich Barbara in seiner Nähe aufhielt. Sie wollte sich nur eben nicht zeigen und seine Reaktion abwarten. Vielleicht hatte sie auch Spaß daran, wenn er mit seinen Problemen kämpfen musste. Wer konnte das schon sagen?
    »Barbara...?« Es hatte ihn schon Überwindung gekostet, den Namen zu rufen. Seine halblaute Stimme erreichte auch den kleinen Flur und sicherlich ein anderes Zimmer, aus dem er ebenfalls keine Reaktion erlebte.
    Er wollte jetzt sicher sein. Das Messer ließ er liegen. Er würde sich hüten, es anzufassen, denn es jagte ihm eine starke Furcht ein. Messer waren nicht sein Fall.
    Dafür suchte er im Schlafzimmer nach Spuren, die Barbara hinterlassen haben könnte. Dabei rief er immer wieder ihren Namen – ohne Erfolg, seine Barbara gab keine Antwort.
    Warum war sie erschienen, als er nicht in der Wohnung war? Darauf fand er keine Antwort. Er merkte jetzt, dass sich ein Problem an das andere reihte.
    In sein Arbeitszimmer kehrte er wieder unverrichteter Dinge zurück und blieb so stehen, dass sein Blick auf den Schreibtisch fiel. Das Messer lag an der gleichen Stelle, und noch immer traute er sich nicht, es anzufassen. Er hatte das Gefühl, dass es sich gegen ihn selbst richten würde, wenn er es tat.
    Wie

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