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Er sieht dich wenn du schläfst

Er sieht dich wenn du schläfst

Titel: Er sieht dich wenn du schläfst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wir sie belauscht haben.« Billy drückte auf die Wiedergabetaste am Anrufbeantworter.
Sterling schüttelte den Kopf, als er an Charlie Santoli dachte.
Vielleicht erwähnt er nicht, dass er Nor und Billy gesehen hat,
dachte er voller Hoffnung. Doch angesichts der zukünftigen
Ereignisse, von denen er bereits wusste, war er sicher, dass es
nicht so kommen würde.
»Sie haben zwei neue Nachrichten«, begann die elektronische
Stimme.
Die erste war von einem Freund, der einen Termin für das geplante Mittagessen vorschlug. »Du musst nur zurückrufen, wenn
es dir morgen nicht passt.« Die zweite war von dem leitenden
Angestellten der Schallplattenfirma, der ihm am vorangegangenen Abend den Vertrag angeboten hatte.
»Billy, ich weiß, es ist kurzfristig, aber Chip Holmes, einer
unserer führenden Köpfe, kommt unverhofft in die Stadt. Er
würde sich gern heute mit Ihnen treffen. Er ist im St. Regis abgestiegen. Können Sie auf einen Drink um halb sechs vorbeischauen? Sagen Sie mir Bescheid.«
»Hab ich nicht gesagt, dass du es schaffst?«, fragte Nor, als
der Anrufbeantworter sich ausschaltete. »Chip Holmes. Billy,
das ist großartig. Wenn Holmes dich mag, steigst du mit dieser
Firma in schwindelerregende Höhen auf. Du bist nicht nur einer
unter vielen, der das Zeug zum Sänger hat. Er wird einen Haufen Geld investieren, um dich aufzubauen.«
»Wäre toll«, sagte Billy und trommelte wild mit den Fingern auf
dem Tisch. »Ich will keine Eintagsfliege im Showgeschäft sein. Du
weißt besser als ich, wie viele Typen anfangs Erfolg hatten und
dann mit fünfunddreißig hinter den Jobs herrennen mussten. Mal
sehen. Ich bin kein Neuling mehr in diesem Geschäft.«
»Ich weiß, was du meinst, aber du wirst es schaffen«, versicherte ihm Nor. »Jetzt verschwinde ich aber wirklich. Hals- und
Beinbruch. Bis heute Abend.«
An der Tür warf sie noch einen Blick über die Schulter. »Ich
habe mir immer geschworen, dir keine guten Ratschläge zu erteilen, aber ich kann nicht anders. Kalkuliere für die Fahrt nach
New York viel Zeit ein. Der Weihnachtsverkehr ist noch immer
ziemlich dicht.«
»Ich fahr mit dem Zug«, sagte Billy zerstreut und griff nach
seiner Gitarre.
»Das ist klug.«
Als Nor gegangen war, ließ sich Sterling in den Clubsessel
sinken und legte die Beine auf einen Hocker. Er hörte zu, als
Billy begann, die Saiten zu zupfen und leise etwas zu singen,
was er auf ein zerknittertes Stück Papier geschrieben hatte.
Er probiert neue Texte aus, dachte Sterling. Fröhlich, aber mit
einem netten melancholischen Touch. Billy ist wirklich gut. Ich
hatte immer ein feines musikalisches Gehör, erinnerte er sich.
Eine Dreiviertelstunde später klingelte das Telefon. Billy
nahm den Hörer ab, sagte »Hallo«, hörte zu und fragte dann,
sichtlich nervös: »Sie rufen aus der Firma Badgett an? Was kann
ich für Sie tun?«
Sterling hievte sich aus dem Sessel und war mit zwei raschen
Schritten neben Billy. Er hielt das Ohr an den Hörer.
Am anderen Ende der Leitung stand Charlie Santoli in seinem
Büro und verabscheute sich mit jedem Wort mehr. »Ich bin ein
Repräsentant der Firma. Der Grund, warum ich anrufe, ist, wie
Sie vielleicht wissen, dass die Badgett-Brüder aus Nächstenliebe
ein großes Stipendienprogramm für Kinder aus dieser Gegend
ins Leben gerufen haben. Ihnen hat Ihre Vorstellung gestern
Abend sehr gut gefallen, und sie wissen, dass Sie eine kleine
Tochter haben.«
Sterling sah, wie Billy die Stirn runzelte. »Was hat meine
Tochter damit zu tun?«
»Ihre Zukunft hat eine Menge damit zu tun. Die Badgetts
vermuten, dass Ihre Zukunft als Künstler ziemlich unsicher sein
kann. Sie würden gern einen Treuhandfonds gründen, um sicherzustellen, dass Marissa in zehn Jahren ein gutes College
besuchen kann.«
»Warum wollen sie das tun?«, fragte Billy und konnte seine
Wut nur mühsam unterdrücken.
»Weil manchmal scherzhafte Bemerkungen belauscht werden,
die ein Eigenleben entwickeln, wenn man sie weitererzählt. Die
Badgetts wären sehr aufgebracht, wenn das passierte.«
»Soll das eine Drohung sein?«
Natürlich, dachte Charlie. Das ist mein Job. Er räusperte sich.
»Ich biete Ihnen an, dass Ihre Tochter zu den Auserwählten gehört, für die ein Einhunderttausend-Dollar-Treuhandfonds eingerichtet wird. Junior und Eddie Badgett wären hocherfreut,
wenn Sie annähmen. Andererseits fänden sie es enttäuschend,
wenn Sie leichtfertige Bemerkungen weitergäben, die man
falsch auslegen

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