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Er sieht dich wenn du schläfst

Er sieht dich wenn du schläfst

Titel: Er sieht dich wenn du schläfst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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könnte.«
Billy stand auf. Der Hörer traf Sterling am Kiefer, so dass er
blinzeln musste.
»Hören Sie zu, Sie Repräsentant der Firma Badgett, wer immer Sie sind, Sie sagen den beiden, dass meine Tochter ihren
Treuhandfonds nicht benötigt. Ich werde selbst für ihre Erziehung sorgen, ohne Hilfe von denen… Und was die ›scherzhaften‹ oder ›leichtfertigen Bemerkungen betrifft, ich habe keine
Ahnung, wovon Sie reden.«
Er knallte den Hörer auf, sank auf das Sofa und ballte die
Hände zu Fäusten. »Sie wissen, dass wir sie gehört haben«, sagte er laut vor sich hin. »Was sollen wir tun?«
D
er himmlische Rat beobachtete
die Entwicklung auf Erden mit gespannter Aufmerksamkeit.
Charlie Santolis Anruf bei Billy Campbell rief eine spontane
Reaktion hervor. »Charlie Santoli sollte lieber aufpassen«, sagte
der Mönch mit ernster Miene.
»Der soll nur weinend hier antanzen, wenn seine Zeit gekommen ist!« Die Augen des Schäfers blitzten feurig auf.
»Das haben ihm die Schwestern im St. Francis Xavier aber
nicht beigebracht«, sagte die Nonne traurig.
Die Königin hatte Bedenken. »Er sollte lieber aufwachen, ehe
es zu spät ist.«
»Er will gut sein«, wandte die Nonne ein.
»Dann, Madam, sollte Charles Santoli sich bessern und in die
Hufe kommen«, donnerte der Admiral.
»Ich glaube, Sterling wird wieder mit uns reden wollen«,
vermutete der Indianer. »Er ist sehr bescheiden. Er will seine
Aufgabe erledigen, und er scheut sich nicht, um Hilfe zu bitten.«
»Er war immer in der Lage, fürsorglich zu sein und zu lieben«, sagte der Schäfer besänftigend. »Ich war sehr zufrieden
mit dem Ausdruck in seinen Augen, als er Marissa beim Schlafen zugesehen hat.«
S
terling holte Marissa gerade ein,
als sie ihre Schlittschuhe in die Tasche packte und hinaus zum
Auto lief. Nachdem ihm klar war, dass Billy ein paar Stunden
schlafen wollte, war er hinüber zu Marissa gegangen, um zu
sehen, wie es ihr ging.
Er kam gerade rechtzeitig, um bei Roy einzusteigen, der Marissa zur Eisbahn fuhr. Die beiden Krümelmonster fuhren auch
mit. Eingezwängt zwischen den Zwillingen, wich Sterling wedelnden Armen aus, die ihn von beiden Seiten angriffen. Sein
Kiefer war noch etwas lädiert vom Aufprall des Hörers, als er
Santolis Unterhaltung mit Billy belauscht hatte, und Roy Junior hatte dafür, dass er erst ein Jahr alt war, eine gemeine Rechte.
Aber sie sind niedlich, gestand er nach kurzem Zögern ein. Es
ist schon faszinierend zu sehen, wie sie alles in sich aufnehmen.
Mein Problem war, dass ich weder Brüder noch Schwestern
hatte. Vielleicht wäre ich nicht mein Leben lang so ängstlich
darauf bedacht gewesen, mich von Kindern fern zu halten, wenn
ich ein bisschen mehr Erfahrung mit ihnen gehabt hätte.
Er war einmal Taufpate gewesen, und das Baby hatte ihm auf
den Nadelstreifenanzug gepinkelt, den er zum ersten Mal getragen hatte.
Vorn sagte Roy zu Marissa: »Ich habe gehört, Großmama will
dir heute beibringen, wie man Apfelstrudel backt.«
Wie spannend, dachte Sterling und sah, dass Marissa dasselbe
empfand. Dennoch sagte sie höflich: »Ich weiß. Großmama ist
so nett.«
Roy lächelte gütig. »Ich möchte mindestens zwei Stück.«
»Okay, aber vergiss nicht, dass ich ein Stück für Daddy und
eins für NorNor aufheben muss.«
Man hat es nicht leicht als Stiefvater, dachte Sterling verständnisvoll. Marissa hielt ihn immer auf Distanz. Hätte ich Roy
bei unserer ersten Begegnung besser gekannt, hätte ich ihn nicht
so schnell als Spießer abqualifiziert.
Aber er fährt wirklich wie eine Schnecke mit Rückenleiden.
Sterling stimmte mit Marissa vollkommen überein, als sie ungeduldig dachte: »Nun mach schon, sonst ist das Training vorbei,
wenn ich ankomme.«
Sie gleicht Nor aufs Haar, dachte Sterling.
Als sie die Eisbahn erreichten, bedankte Marissa sich bei Roy
fürs Bringen, küsste ihn auf die Wange und winkte den Zwillingen zu, ehe sie ausstieg.
Sterling kletterte über Roy Juniors Kindersitz. Der Kleine war
überrascht. Er spürt mich, dachte Sterling. Beide fangen an,
mich zu spüren. Kleine Kinder sind sich des Übersinnlichen sehr
bewusst. Schade, dass das später verloren geht.
Er holte Marissa ein und hörte zu, wie sie sich angeregt mit
ihren Freundinnen an der Bande der Eisbahn unterhielt.
Miss Carr war die Lehrerin, die er im nächsten Jahr auf der
Eisbahn im Rockefeller Center sehen würde. Sie blies in eine
Trillerpfeife, und zehn Kinder glitten auf die Eisfläche, alle ein

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