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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Hrothgars adoptierter Erbe war. Wir konnten trotzdem reden und lachen, ohne dass jemand sich unbehaglich fühlte. Ich verlangte keine Gefälligkeiten noch erwies ich welche. Aber jetzt ist es anders. Meine Freunde können nicht vergessen, dass ich ihr König bin, und ich kann nicht darüber hinwegsehen, wie sich ihr Verhalten mir gegenüber verändert hat.«
    »Das war zu erwarten«, bemerkte Eragon. Er konnte sich in Oriks Lage hineinversetzen, denn er hatte, seit er ein Reiter geworden war, so ziemlich das Gleiche erlebt.
    »Vielleicht. Aber es zu wissen, macht es nicht leichter.« Orik stieß einen verärgerten Laut aus. »Ach, das Leben ist manchmal eine seltsame, grausame Reise … Ich habe Hrothgar als König bewundert, aber mir schien er oft recht schroff zu jenen zu sein, mit denen er zu tun hatte, obwohl dazu kein Anlass bestand. Jetzt verstehe ich besser, warum er so war, wie er war.« Orik umfasste die Kugel aus Dreck mit beiden Händen und betrachtete sie mit zusammengezogenen Brauen. »Als du in Tarnag Grimstborith Gannel getroffen hast, hat er dir da die Bedeutung der Erôthknurln erklärt?«
    »Er hat sie nie erwähnt.«
    »Ich nehme an, es gab andere Dinge, die besprochen werden mussten … Trotzdem, als ein Mitglied des Ingietum und als ein adoptierter Knurla solltest du die Wichtigkeit und Symbolik der Erôthknurln kennen. Es ist nicht nur eine Möglichkeit, den Geist zu bündeln, sich die Zeit zu vertreiben und ein außergewöhnliches Erinnerungsstück zu schaffen. Nein. Der Akt der Erschaffung eines Steins aus Erde ist heilig. Durch ihn bekräftigen wir aufs Neue unseren Glauben an Helzvogs Macht und zollen ihm Tribut. Man sollte sich der Aufgabe mit Ehrfurcht und Zielstrebigkeit widmen. Das Erschaffen eines Erôthknurl ist eine Form der Huldigung und die Götter sind denen, die die Riten nicht mit dem nötigen Ernst vollziehen, nicht wohlgesinnt … Aus Stein wird Fleisch, aus Fleisch Erde und aus Erde wieder Stein. Das Rad dreht sich und wir erhaschen nur einen flüchtigen Blick auf die Ewigkeit.«
    Jetzt erst erkannte Eragon, wie groß Oriks Unruhe war. »Du hättest Hvedra mitbringen sollen«, meinte er. »Sie würde dir Gesellschaft leisten und verhindern, dass du in so eine düstere Stimmung verfällst. Ich habe dich nie so glücklich gesehen wie damals, als du in der Festung Bregan mit ihr zusammen warst.«
    Die Falten um Oriks bekümmert dreinblickende Augen vertieften sich noch, als er lächelte. »Ja … Aber sie ist die Grimstcarvlorss des Ingietum und sie kann ihre Pflichten nicht vernachlässigen, nur um mir Trost zu spenden. Außerdem hätte ich keine Ruhe, wenn sie sich auch nur in einem Umkreis von hundert Wegstunden von Murtagh und Dorn befände, oder schlimmer noch, von Galbatorix und seinem verfluchten schwarzen Drachen.«
    Um Orik aufzuheitern, erwiderte Eragon: »Du erinnerst mich an die Lösung eines Rätsels: Ein Zwergenkönig sitzt auf dem Boden und macht einen Stein aus Dreck. Ich bin mir nicht sicher, wie das Rätsel selbst lauten würde, aber vielleicht etwa so:

    Stark und stämmig, dreizehn Sterne auf der Stirn,
    sitzt lebendiger Stein und formt aus toter Erde toten Stein.
    Es reimt sich nicht, aber andererseits kannst du nicht erwarten, dass ich aus der Eingebung eines Augenblicks heraus einen korrekten Vers verfasse. Ich stelle mir vor, dass ein solches Rätsel für die meisten Leute eine echt harte Nuss wäre.«
    »Hm«, machte Orik. »Nicht für einen Zwerg. Selbst unsere Kinder könnten es im Handumdrehen lösen.«
    Ein Drache auch, warf Saphira ein.
    »Wahrscheinlich hast du recht«, gab Eragon zu.
    Dann fragte er Orik nach allem, was bei den Zwergen geschehen war, nachdem er und Saphira Tronjheim verlassen hatten und weiter in den Wald der Elfen gereist waren. Eragon hatte seit der Ankunft der Zwerge in Dras-Leona keine Gelegenheit gehabt, sich mit Orik ausführlich zu unterhalten, und er brannte darauf, zu erfahren, wie es seinem Freund ergangen war, seit er den Thron bestiegen hatte.
    Orik schien nichts dagegen zu haben, ihm die Feinheiten der Zwergenpolitik auseinanderzusetzen. Tatsächlich hellte sich seine Miene auf, während er sprach, und er wurde immer lebhafter. Er verbrachte fast eine Stunde damit, über das Gezänk zu berichten, das unter den Zwergenclans geherrscht hatte, bevor sie schließlich ihre Armee versammelt hatten und zu den Varden aufgebrochen waren. Die Clans waren ein zänkischer Haufen, wie Eragon nur zu gut wusste, und selbst als König

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